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Jährlicher UAP-Bericht
Pentagon hat für über 300 UFO-Meldungen keine Erklärung

Der Direktor des Nachrichtendienstes Naval Intelligence der US Navy berichtet im Mai 2022 in Washington über unidentifizierte fliegende Objekte.
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Die US-Behörden haben in ihrem neusten Bericht 510 UFO-Meldungen untersucht. Die unidentifizierten Flugobjekte werden vom Verteidigungsministerium Pentagon als UAP abgekürzt, unidentifiziertes fliegendes Phänomen (unidentified aerial phenomenon) oder neuerdings auch «unidentifiziertes abnormales Phänomen», da solche nicht nur im Flug, sondern auch im Meer oder Weltall beobachtet wurden. 247 Sichtungen sind seit Juni 2021 zu den bereits existierenden 144 Meldungen dazugekommen. Zudem wurden 119 ältere Berichte ausgegraben, die in den letzten 17 Jahren noch nicht untersucht worden sind.

Im Bericht wird erwähnt, dass es nun mehr UAP-Meldungen als früher gebe. Das sei einerseits darauf zurückzuführen, dass man die Bedrohung durch solche UAP besser verstehe und andererseits diese Sichtungen von ihrem früheren Stigma befreit worden seien.

Von den insgesamt 510 Meldungen konnten vom Pentagon, von US-Geheimdiensten oder der Nasa für knapp 200 ganz normale Erklärungen gefunden werden. Es handelte sich bei einer Mehrzahl davon um Ballone oder ballonähnliche Gegenstände. Weitere 32 Sichtungen konnten als Drohnen, Vögel, Wetterphänomene oder Plastiksäcke abgeschrieben werden. Damit bleiben noch über 300 UAP-Meldungen, welche die Behörden bislang nicht genauer definieren konnten. Die meisten dieser Sichtungen haben Navy- oder Air-Force-Piloten während ihrer Flüge gemacht.

Ein unidentifiziertes fliegendes Objekt, das ein Navy-Pilot mit seiner Bordkamera aufgenommen hat. Die Sichtung gehört zu den 510 Meldungen, welche im aktuellen Bericht aufgelistet wurden.

Die unerklärten Objekte im Bericht geben den US-Behörden durchaus Grund zur Sorge. Nicht, weil dahinter tatsächlich ausserirdische Raumschiffe vermutet werden, sondern weil es sich um unbekannte Technologie einer anderen Nation handeln könnte. Zudem stellen solche UAP ein Risiko für die Flugsicherheit dar, es werden mögliche Zusammenstösse befürchtet, heisst es im jährlichen UAP-Bericht.

Nasa-Team arbeitet an Aufklärung mit

Das Verteidigungsministerium arbeitet nun zusammen mit alliierten Partnern daran, Erklärungen für die Meldungen zu finden. Bei vielen gebe es aber schlicht zu wenig Daten und Details, um die Sichtungen mit genügend hoher Sicherheit definieren zu können. Seit Ende Oktober 2022 arbeitet auch ein Nasa-Team an der Entschlüsselung der unerklärten Berichte mit. Das 16-köpfige Team wird von Astrophysiker David Spergel angeführt und besteht aus Astronomen, Planetenforschern, einer Meeresbiologin, einem Technologieanalysten, einem Flugsicherheitsexperten, Computerspezialisten und dem bekannten Astronauten und Navy-Piloten Scott Kelly. Das Team will bis Mitte 2023 einen ersten Bericht vorlegen.

Das Pentagon wird bis mindestens 2026 die jährlichen Berichte über den Stand der UAP-Meldungen und mögliche Erklärungen vorlegen. Ziel sei es, die Luftsicherheit zu erhöhen, mögliche Zusammenstösse zu verhindern und Technologien anderer Nationen zu erkennen, welche die Sicherheit der USA bedrohen könnten. Insbesondere will das Verteidigungsministerium wissen, ob eine feindliche Nation einen noch unbekannten Durchbruch in der Luftfahrt- oder Weltraumtechnologie geschafft hat.