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Osterverkehr per Zug und Flug
Paris und Rom sind die Favoriten

Ein TGV-Lyria-Zug braust von Zürich nach Paris. Seit Anfang April ist die tägliche Kapazität um 30 Prozent erhöht worden. 
Foto: Gaëtan Bally (Keystone)
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Flug oder Zug? Diese Frage stellen sich Reisende auch vor diesen Osterfeiertagen. Zum Beispiel nach Paris. Eine kurze Internetsuche zeigt: Günstige Nonstop-Flüge zwischen Zürich und Paris und retour starten in diesen Tagen ab 204 Franken. 

Wer auf den Zug setzt, müsste seit Ende März so günstig wie noch nie ans Ziel kommen. Dies mindestens verspricht Fabien Soulet, Chef von TGV Lyria. Das Gemeinschaftsunternehmen von SBB und SNCF fährt seit Monatsbeginn nur noch mit Doppelstockzügen.

Für 52 Franken nach Paris

Ab Zürich, Basel und Lausanne und der französischen Metropole verkehren täglich sechs statt wie bisher fünf Züge. Ab Genf sind es neu acht Verbindungen. Die tägliche Kapazität wurde um 4500 Plätze auf 18’000 Plätze ausgeweitet. Damit, so Soulet, könnten die Preise im Schnitt um 31 bis 52 Franken pro Strecke gesenkt werden. Im französischen Wirtschaftsblatt «La Tribune» sprach der TGV-Chef gar von einem Ticketpreis von 46 Euro respektive 52 Franken für eine einfache Fahrt. 

Die 4500 zusätzlichen Plätze in den Lyria-Zügen entsprächen 25 bis 30 A320-Flugzeugen, rechnete Lyria-Chef Fabien Soulet an einer Medienveranstaltung vor. Der Vergleich ist bewusst gewählt. Der Bahnchef möchte die Marktverhältnisse im Reiseverkehr zwischen der Schweiz und Frankreich zu seinen Gunsten verändern. Vor der Pandemie lag der Marktanteil der Bahn bei 50 Prozent. Die anderen 50 Prozent teilten sich Air France, Easyjet und Swiss auf.

Bis Ende 2023 will Soulet auf Kosten der Airlines fünf bis zehn Prozentpunkte Marktanteil gewinnen. Der Lyria-Chef setzt dabei auf den Klimaschutz. Eine beim Schweizer Umweltberatungsunternehmen Infras in Auftrag gegebene Studie kommt zum Schluss, dass der Zug auf seiner Fahrt von Zürich nach Paris 20-mal weniger CO₂-Emissionen pro Passagier verursacht als das Flugzeug. 

Sehr gefragt sind laut SBB auch Bahnreisen nach Italien, so nach Rom, Venedig, Bologna und Genua.

Auf Anfrage erklärt man bei Swiss, man werde sich am Preiskampf nicht beteiligen. Die Preise würden durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Airline rechnet damit, dass die Preise mittelfristig wieder steigen könnten, falls sich die Nachfrage erholt.

Nach dem Lockvogel-Angebot im TGV  für 52 Franken in der Osterwoche sucht man allerdings vergeblich. Ein Zugticket hin und zurück kostet in der Osterwoche in der 2. Klasse rund 310 Franken. Der einfache Grund: Der Andrang vor den Festtagen ist hoch, wie ein Sprecher der SBB bestätigt. 

Sehr gefragt sind laut SBB gegenwärtig auch Bahnreisen nach Italien, so nach Rom, Venedig, Bologna und Genua. Für Reisende, die «nur» ins Tessin fahren möchten, stellen die SBB 24 Extrazüge ab der Deutschschweiz zur Verfügung. Das entspricht 31’000 zusätzlichen Sitzplätzen.

70’000 Flugpassagiere pro Tag

Auch im Flugverkehr zieht das Ostergeschäft an. Laut Swiss sind über Ostern und in den kommenden Ferien Ziele im Süden, wie in Spanien, Portugal, Griechenland und Italien, gefragt, aber auch Destinationen im Norden, wie London und Stockholm.

Der Flughafen Zürich erwartet über Ostern und in den Frühlingsferien durchschnittlich rund 70’000 Passagiere pro Tag, was 70 Prozent des Passagieraufkommens vor Corona entspricht. Zu den beliebtesten Zielen an den Ostertagen gehören laut dem Flughafen London, Berlin, Palma de Mallorca, Amsterdam und Dubai.