Vulgäres Wort benutztPapst entschuldigt sich für homophobe Äusserung
Vor Bischöfen benutzte Franziskus ein vulgäres Wort. Manche nahmen ihn in Schutz: Ihm sei nicht bewusst gewesen, wie beleidigend das italienische Wort sei.
Nach Medienberichten über eine beleidigende Äusserung über Homosexuelle hat Papst Franziskus sich dafür entschuldigt. Der Vatikan bestätigte in einer Mitteilung am Dienstag zwar nicht direkt, dass der Papst bei einer nicht öffentlichen Versammlung mit den italienischen Bischöfen vergangene Woche zu einem äusserst herablassenden Wort griff, über das italienische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Teilnehmer berichtet hatten. Sprecher Matteo Bruni teilte aber mit, der Papst habe nie die Absicht gehabt, zu beleidigen oder sich homophob auszudrücken. Er entschuldige sich bei denjenigen, die sich durch die Verwendung des Begriffs, wie es «von anderen» berichtet wurde, beleidigt gefühlt hätten.
Der Papst hatte den Medienberichten zufolge mit den Bischöfen über die Frage beraten, ob bekennende Homosexuelle zum Priesterseminar zugelassen werden sollten. Franziskus habe dies verneint und hinzugefügt: «In den Seminaren gibt es schon zu viel Schwuchtelei.» So zitierte ihn am Dienstag die Tageszeitung «Corriere della Sera». Auch andere Medien liessen sich nach eigenen Angaben von Teilnehmern bestätigen, dass Franziskus das als beleidigend und vulgär geltende Wort «frociaggine» verwendet hat. Zuerst hatte die Plattform «Dagospia» berichtet.
Wie die Zeitungen «Corriere della Sera» und «La Repubblica» unter Berufung auf teilnehmende Bischöfe berichteten, nahmen die zitierten Bischöfe den Papst allerdings in Schutz: Dem Argentinier sei nicht bewusst gewesen, wie beleidigend das italienische Wort sei.
Der Papst kenne die Artikel über sein Gespräch mit den Bischöfen, teilte Vatikan-Sprecher Bruni mit. Er fügte hinzu, dass Franziskus auch bei anderen Gelegenheiten erklärt hat, dass es in der Kirche Platz für alle gebe. «Niemand ist überflüssig, niemand ist entbehrlich, es gibt Platz für alle», zitierte die Mitteilung den Papst.
DPA/AFP/oli
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