AboPapablogWenn Dad-Jokes zur Lebensaufgabe werden
Väterwitze – harmlos oder hochgradig peinlich? Unser Autor reflektiert über den unvermeidlichen Abstieg in den Abgrund des Dad-Jokes und fragt sich, ob es noch Hoffnung gibt.
Schlimm, wirklich schlimm. Vielleicht ist das die Strafe dafür, dass ich in meinem fortgeschrittenen Alter mir immer noch gerne Battle-Rap anschaue – also erwachsene Leute, die sich möglichst kunstvoll und unterhaltsam beleidigen. Da gibt es nämlich auch nicht nur treffende bitterböse Zeilen, die zum Beispiel belegen, dass Gegner oder Gegnerin seit Jahren stagniert, im Backstage immer albern kichert, wenn irgendwer was sagt, und nur Haus-Maus-Raus-Reime fabriziert. Es gibt auch richtig schlechte Zeilen. Sogenannte Bad Bars, die derart weit hergeholt und erzwungen witzig sind, dass niemand darüber so richtig lacht, sondern das Publikum eher ein schmerzverzerrtes Stöhnen von sich gibt. Also Sätze, die gesessen haben wie Auswechselspieler. Sätze, bei denen man sich so vorkommt wie Noah, als er die Arche gebaut hat: Man hat Meer erwartet. Sätze, die so weit hergeholt sind wie Fernseher aus China. Okay, okay, ich hör ja schon auf. Oder leider eben nicht.