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Krieg im Kongo
Rebellenmiliz dringt in zweitgrösste Stadt im Ostkongo ein

Stadtbewohner versammeln sich im Unity-Stadion in Goma, Demokratische Republik Kongo, bei einem Treffen der M23-Rebellengruppe vor einer Menschenmenge. Ein bewaffneter Soldat mit Gewehr steht links im Vordergrund. Februar 2025.
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In der Nacht auf Samstag kündigten die von Ruanda unterstützten Rebellen den anhaltenden Vormarsch mit lautem Geschützfeuer an. Am Morgen harrten die Einwohner von Bukavu in ihren Häusern aus. Geschäfte blieben geschlossen, während die Kämpfer der M23 in die Aussenbezirke von der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu eindrangen.

Die Provinz Süd-Kivu gilt als sehr rohstoffreich. Hier werden einige der seltensten und wertvollsten Metalle der Welt in grossen Mengen abgebaut, darunter Coltan, Gold, Nickel, Kobalt und Kupfer.

Nur Stunden zuvor hatte die vom Nachbarland Ruanda unterstützte Gruppe den 30 Kilometer entfernten Flughafen der Stadt Kavumu unter ihre Kontrolle gebracht.

Präsident Félix Tshisekedi befand sich während des Angriffs auf Bukavu auf der Münchner Sicherheitskonferenz, wo er um internationale Unterstützung gegen Ruanda warb.

Der Sprecher eines Dachverbands zivilgesellschaftlicher Organisationen in Bukavu, Samy Jean Takimbala, sagte der Deutschen Presse-Agentur, einige führende Militärs und Vertreter der staatlichen Verwaltung hätten Bukavu aufgrund des bevorstehenden Angriffs schon am Freitagvormittag verlassen. Geschäfte seien geschlossen. Viele Menschen hätten sich in ihren Häusern eingeschlossen, so Takimbala.

Nach Angaben von Obed Muta, einem Menschenrechtsaktivisten in Bukavu, flohen kurze Zeit später auch die Soldaten der kongolesischen Armee aus der Stadt. Die Miliz habe demnach ohne Widerstand in die Stadt eindringen können.

Intern vertriebene Familien in Bulengo, die am 12. Februar 2025 ihre Habseligkeiten tragen, nachdem Kämpfe in der östlichen DR Kongo ausgebrochen sind.

Vor gut zwei Wochen hatte die M23 die Millionenstadt Goma in der Nachbarprovinz Nord-Kivu erobert.

Die Miliz ist seit Jahren im Ostkongo aktiv und kontrolliert mittlerweile grosse Teile der Provinz Nord-Kivu. Laut einem Bericht von UN-Experten werden sie von rund 4.000 ruandischen Soldaten unterstützt.

In den von ihr eroberten Gebieten setzte die Miliz Bürgermeister ein. Sie erhebt auch Steuern. Die Einnahmen aus dem Bergbau finanzieren auch ihren Kampf. Ihr politischer Führer Corneille Nangaa hat die Eroberung weiterer Städte und Ortschaften angekündigt. Ziel sei es, Präsident Tshisekedi aus dem Amt zu heben.

DPA/sas/nic/anf