AboReportage von einem «Herr der Ringe»-FilmsetOrks überfallen das Mittelland
Zwei Brüder stecken all ihre Freizeit und Ersparnisse in einen «Herr der Ringe»-Kurzfilm. Weshalb? Zu Besuch am letzten Drehtag in Jegenstorf – zwischen Schlamm, wachsamen Eltern und Gänsehaut-Momenten.
Einer hat überlebt. So leise wie möglich robbt der Ritter durch den Dreck, mit schmerzverzerrtem Gesicht, eine Hand am Bein. Weiter hinten streichen drei Orks um die Zelte und schauen, was es zu plündern gibt. Äxte ragen aus den herumliegenden Leichen. Fast unheimlich still ist es im verwüsteten Soldatenlager, nur hie und da ertönt ein Zwitschern aus den Bäumen. Wir Zuschauenden halten den Atem an. Würden die Orks den Kopf in unsere Richtung wenden, sähen sie wahrscheinlich auch den Fliehenden. Doch soeben ist er in einem Zelt verschwunden. Ob das Versteck etwas taugt, ist zu bezweifeln. Bevor wir es erfahren, ruft der Regisseur «Cut».