Aufräumarbeiten nach SturmOrkanböen hinterlassen eine Spur der Verwüstung am Zürichsee
Die Feuerwehr war in der Nacht auf Mittwoch sowie tags darauf im Dauereinsatz. Havarierte Boote, abgedeckte Ziegeldächer und Bäume, die auf Autos stürzten, hielten sie auf Trab.
Dutzendfach mussten die Feuerwehren in der Region in der Nacht auf Mittwoch wegen des orkanartigen Sturms ausrücken. Allein in Stäfa kam es zu über 20 Einsätzen. Um Mitternacht brauste ein besonders grosses Aufgebot mit Sirenengeheul über die Dorfstrasse.
Am Tag danach zeigten sich im Dorf Spuren der Verwüstung. Die hohen Wellen, die in der Nacht ans Ufer peitschten, liessen in der Oetiker Haab ein Motorboot kentern. Es erlitt Totalschaden. Die Feuerwehr errichtete im Hafen eine Ölsperre. In der Nacht hievte ein Kran das Boot aus dem Wasser, am Morgen wurde es auf einem Anhänger abtransportiert.
Auch an den benachbarten Liegenschaften entstanden Schäden. Dem Restaurant Rössli blies es Ziegel vom Dach. Vor dem Restaurant Schützenhaus wehte es Tische und Stühle um. Überall im Dorf lagen Äste und Blätter. An mehreren Orten war die Feuerwehr morgens mit Motorsägen unterwegs, um geknickte Äste und umgestürzte Bäume wegzuräumen – unter anderem auf einem Bootsplatz gegenüber der Sprachheilschule an der Seestrasse. Dort war ein Ast auf ein Boot auf dem Trockenplatz gekracht. Auch in der Badi Stäfa knickte ein Baum um.
Böen von bis zu 125 km/h
In Wädenswil erreichten die Orkanböen zwischen 21 und 22 Uhr eine Spitzengeschwindigkeit von 125 km/h. Mehrere Dächer wurden beschädigt, darunter eines im Ortsteil Schönenberg, bei dem der Wind die Ziegel herunterwehte.
Er sei gerade im Rosenmattpark, erzählte Markus Gantner, Stabsoffizier der Feuerwehr Wädenswil, am Morgen nach dem Sturm am Telefon. Direkt über dem Spielplatz habe es Äste abgeknickt. Aus Sicherheitsgründen wurden diese am Mittwochmorgen entfernt. Ausserdem war an der Büelenstrasse ein Baum auf ein Auto gestürzt, das dabei stark beschädigt wurde.
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Glimpflich kamen Hauseigentümer in Thalwil davon. Ein Blitz hatte in ihr Haus eingeschlagen, und die Feuerwehr Thalwil-Oberrieden ging zuerst von einem Brand aus. Es habe aber nur eine Sicherung rausgehauen, und es sei bei einem technischen Schaden geblieben, schildert Kommandant Claudio Hostettler die Situation. Sie hätten dann kontrolliert, ob es im Haus noch Hitzeentwicklungen gebe.
Weniger gut erging es einem Thalwiler Baum, der den Böen nicht standhalten konnte. Er stürzte auf die Tischenloostrasse und musste daraufhin von der Feuerwehr zersägt werden, damit die Strasse wieder befahrbar war.
Im Hirzler Dorf stürzte ein Baum auf ein Auto, wie Marco Ritz, Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Horgen, berichtete. Das Fahrzeug sei dabei schwer beschädigt worden. Ansonsten habe die Stützpunktfeuerwehr kleinere Einsätze geleistet, unter anderem Strassen geräumt. Insgesamt habe sie sechs Einsätze gehabt.
Kein Strom mehr
In Hombrechtikon rückte die Feuerwehr zu mehr als zehn Einsätzen aus. Zu Schaden war niemand gekommen, allerdings stürzten zahlreiche Bäume um, wie von Daniel Brandenberger, dem Kommandanten der Feuerwehr Hombrechtikon, zu erfahren war. Ein Baum war auf oberirdische Stromleitungen gestürzt, sodass ein Einfamilienhaus zwischenzeitlich ohne Strom war. Die EKZ stellten die Versorgung wieder her, während die Feuerwehr absicherte. Auch in Küsnacht stürzte ein Baum auf eine Strasse. In Küsnacht und in Erlenbach riss der Sturm zudem vier Boote los, welche die Seeretter wieder einholen mussten. Eines hatte Leck geschlagen.
Die Stützpunktfeuerwehr Meilen wiederum kehrte erst gegen 18 Uhr vom Brand einer Recyclinghalle in Wallisellen zurück, wie Philippe Büchele, stellvertretender Kommandant, berichtete. Um 21.22 Uhr sei dann bereits der erste Alarm wegen des Sturms eingegangen. Insgesamt seien sie achtmal für Einsätze in Meilen und Herrliberg alarmiert worden. Dabei sei es primär um Bäume gegangen, die auf Strassen gestürzt seien. Aber auch Bushaltestellen und Kandelaber seien in Mitleidenschaft gezogen worden.
Fliegende Trampoline
In Männedorf knickte eine allseits beliebte Linde zwischen Boldern und Widenbad wegen der Sturmböen um. Eine Userin der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Männedorf, wenn’d» bezeichnete sie als «die schönste Linde von Männedorf» und äusserte sich entsprechend traurig.
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Doch dies war nicht der einzige Einsatz, den die Feuerwehr Männedorf-Uetikon wegen des Sturms hatte. Insgesamt 13-mal mussten die Feuerwehrleute ausrücken, wie von Kommandant Andreas Kuster zu erfahren war. Dies wegen umgestürzter Bäume und abgebrochener Äste sowie wegen eines Blechdachs, das der Wind bei einem Schopf abgedeckt hatte. «Zwei grosse Trampoline sind zudem abgehoben, weil sie nicht gesichert waren», sagte Kuster. Die beiden fliegenden Uetiker Trampoline landeten auf der Strasse und mussten weggeräumt werden.
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