Pandemie im WinterOmikron ist weltweit auf dem Vormarsch
Die neue Corona-Variante führt in mehreren Ländern zu einem Rekord an Neuinfektionen. Teilweise gibt es aber auch Daten, die vorsichtigen Optimismus zulassen.
Das Coronavirus breitet sich weltweit immer stärker aus. Expertinnen und Experten machen hierfür insbesondere die neue Virusmutante Omikron verantwortlich. In Frankreich etwa meldeten die Behörden einen Rekordwert von mehr als 100’000 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages – so viele wie noch nie seit Pandemiebeginn. Die 7-Tage-Inzidenz lag landesweit bei etwa 750 Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner binnen einer Woche.
Schätzungsweise 20 Prozent aller Neuinfektionen gehen in dem Land auf die Mutante Omikron zurück, Tendenz steigend. Die Regierung von Präsident Macron will angesichts der drastisch steigenden Zahlen die Zugangsregeln etwa für die Gastronomie und Kulturbetriebe ändern. Zurzeit gilt dort 3-G. Künftig soll ein negativer Test allein nicht mehr ausreichen. Ein entsprechendes Gesetz will die Regierung in einer Sondersitzung am Montag auf den Weg bringen.
In den USA vielerorts dominant
Auch in den USA ist die Omikron-Variante weiter auf dem Vormarsch: Zuletzt wurden landesweit deutlich mehr als 200’000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Hier ist Omikron bereits in vielen Bundesstaaten dominant und scheint das Delta-Virus weiter zu verdrängen. Die Zahl der Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind und im Spital behandelt werden müssen, ist aber deutlich niedriger als zur Delta-Welle im Sommer. Die Situation könnte sich jedoch noch verschlechtern – Millionen Menschen in den USA sind nicht geimpft.
Auch in Italien legt das Omikron-Virus weiter an Fahrt zu, hier wurden zuletzt gut 50’000 neue Corona-Infektionen registriert. Die 7-Tage-Inzidenz erreicht damit einen Höchstwert von etwa 420. Mit mehr als 130’000 Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19 hat das Land nach Grossbritannien die meisten Corona-Toten in Europa zu beklagen.
Anstieg trotz hoher Impfquote
Auch in Portugal breitet sich Omikron rasant aus, auch hier steigen die Zahlen steil an – trotz hoher Impfquote. Die portugiesische Gesundheitsbehörde teilte mit, dass mehr als zwei Drittel aller Infektionsfälle auf die Virusvariante zurückgehen.
In Deutschland hingegen sinken die Neuinfektionen derzeit, die vierte Welle scheint nachhaltig gebrochen zu sein. Doch Expertinnen und Experten warnen, dass sich unter den nach wie vor hohen Delta-Neuinfektionen eine Omikron-Welle aufbaut, die erst in wenigen Tagen sichtbar wird. In aktuellen Modellen geht man davon aus, dass Deutschland etwa zwei bis vier Wochen hinter der Entwicklung der europäischen Nachbarländer herhinkt.
Verhalten positive Nachrichten gibt es aus Dänemark. Nachdem die Zahl der Neuinfektionen auf ein Rekordniveau angestiegen war, haben sie sich mittlerweile stabilisiert. «Es ist zu früh, um sich zu entspannen, aber es ist ermutigend, dass das Worst-Case-Szenario nicht eingetreten ist», sagt die dänische Epidemiologin Tyra Grove Krause in der «Washington Post».
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Wissenschaftlich weiterhin unklar ist, welches Bedrohungspotenzial die neue Virusmutante mit sich bringt. Sicher ist, dass sie die erste Antikörperbarriere in der Mund- und Rachenschleimhaut von Geimpften umgeht – und damit auch diese infizieren kann. Die Impfung aber schützt weiterhin gut vor einer schweren Erkrankung, Intensivstation und Tod.
Erste Daten liefern zudem Hinweise, dass Omikron womöglich zu weniger Spitaleinweisungen führt. Noch aber basieren diese Daten auf wenigen Fällen, weshalb Experten warnen, keine voreilige Hoffnung zu wecken.
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