2:1 gegen ÖsterreichPlötzlich Goalgetter: Demiral bringt die Türkei in den Viertelfinal
Die Türkei gewinnt ein packendes Spiel gegen das favorisierte Österreich und zieht erstmals seit 2008 wieder in den EM-Viertelfinal ein.
Es hätte das grosse Spiel der Österreicher werden sollen. Nach dem Sieg gegen die Niederlande in der Gruppenphase war die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick immerhin als Favorit in die Partie gegen die Türkei gestartet. Mit besten Aussichten auf einen Einzug in den EM-Viertelfinal. Doch die Hoffnungen haben sich am Ende nicht ausgezahlt, Österreich verlor in Leipzig 1:2.
Die Türkei war bereits nach 57 Sekunden in Führung gegangen, es war das schnellste Tor, das je bei einem K.-o.-Spiel einer EM erzielt wurde: Merih Demiral, von Beruf Innenverteidiger, profitierte von einem missglückten österreichischen Klärungsversuch nach einer Ecke. Und in der Folge war die Türkei dann auch das bessere Team. Erst nach der Pause konnten die Österreicher ihre Qualität abrufen – ehe erneut Demiral nach einem Corner zum 2:0 traf (59.). Flankiert von zwei Österreichern, die nicht hoch genug sprangen, köpfelte er den Ball ins Tor.
Wahnsinnsparade von Günok
Zwar gelang Michael Gregoritsch noch der Anschlusstreffer (66.), und die Österreicher hatten in der Folge genügend Chancen, um zumindest noch den Ausgleich zu erzielen. Gegen die pfeifende türkische Fankurve anspielend, blieben aber alle weiteren Angriffsbemühungen in der Schlussphase ohne Erfolg.
Christoph Baumgartner, angestellt bei RB Leipzig, vergab in seinem Heimstadion die Grosschance nach 94 Minuten, als der türkische Goalie Mert Günok seinen Kopfball aus kurzer Distanz mit einer Wahnsinnsparade um den Pfosten lenkte. Dank dieser Rettungstat brachten die Türken den Vorsprung über die Zeit und stehen nun zum ersten Mal seit 2008 wieder in einem EM-Viertelfinal. Dort treffen sie am Samstag auf die Niederlande.
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50’ Kopfball Gregoritsch
Nächste Flanke, nächste Möglichkeit für Gregoritsch. Oder, wie sie in Österreich sagen: «Für den Gregerl!»
47’ Chance Gregoritsch
Gregoritsch fügt sich gleich gut ein – allerdings war der Ball zuvor im Aus. Aber dieser Gregoritsch, der weiss, wie man gegen die Türkei Tore erzielt. Beim 6:1 im Testspiel im März hat er gleich drei Treffer gegen diesen Gegner erzielt. Doch es gibt ja dieses alte Sprichwort, das besagt: «Ein Testspiel ist keine EM!»
46’ Weiter geht!
Die zweite Hälfte läuft.
46’ Was steht auf dem Zettel?
Es ist in der Halbzeitpause viel über den Zettel gesprochen worden, den Ralf Rangnick seinem Spieler Konrad Laimer in die Hand gedrückt hat. Was da wohl stand? Die Kollegen vom österreichischen «Standard» haben eine Vermutung: «Der Ball muss ins Tor!»
Aber das erklärt nicht die vielen Fragezeichen im Gesichtsausdruck von Laimer, als er den Zettel seines Trainers gelesen hat…
46’ Doppelwechsel Österreich
Österreich wechselt doppelt und tauscht seine linke Seite aus: Gregoritsch und Prass kommen für Schmid und Mwene. Aber klar ist auch, dass die Österreicher jetzt anders agieren werden, immerhin haben sie mit Arnautovic und Gregoritsch jetzt zwei Stürmer auf dem Rasen.
Halbzeit
Die ersten 45 Minuten enden mit einem 1:0 für die Türkei. Der Treffer in der 1. Minute hat es dem Team von Trainer Vincenzo Montella ermöglicht, dass der Druck von Beginn an auf den Österreichern lastet. Nicht nur, dass das Team von Ralf Rangnick sowieso schon der Favorit in dieser Paarung ist – jetzt muss das Team auch noch den Ausgleich erzielen.
Der Treffer von Demiral war übrigens das schnellste Tor in der K.o.-Runde einer EM und das zweitschnellste Tor in der EM-Geschichte. Der schnellste Treffer wurde bekanntlich vor wenigen Tagen bei er Partie zwischen Albanien und Italien geschossen, als Nedim Bajrami nach 22 Sekunden jubeln konnte.
46’ Abschluss Baumgartner
Jetzt kommt tatsächlich mal eine Flanke in die Mitte zu Baumgartner, doch er kann den Ball nicht wirklich gut kontrollieren und schiesst rechts am Tor vorbei. Aber immerhin noch eine Aktion, bevor die erste Halbzeit beendet ist.
45’ Letzte Sekunden
Die erste Halbzeit ist fast beendet und wir müssen festhalten: Österreich findet bisher einfach keinen Weg, um zu guten Chancen zu kommen. Da war die Aktion gleich nach dem Rückstand, im Anschluss an einen Eckball. Danach aber ist das Team von Ralf Rangnick nie mehr gefährlich geworden, was auch daran liegt, dass die Türken fast alle wichtigen Zweikämpfe für sich entscheiden können.
42’ Gelb für Yüksek
Die nächste Verwarnung: Yüksek foult Baumgartner – und ist damit ebenfalls in einem möglichen Viertelfinal gesperrt. «Misses next match».
40’ Und Baumgartner?
Wen man bisher kaum wahrgenommen hat, ist Christoph Baumgartner. Aber offensichtlich haben die Türken sich vorgenommen, den Mann im Zentrum aus dem Spiel zu nehmen. Immer, wenn Baumgartner mal am Ball ist, steht im gleich ein Gegenspieler auf den Füssen oder räumt ihn – wenn es sein muss – um. Diese Taktik zahlt sich bisher aus.
38’ Gelb für Schmid
Schmid foult Kadioglu und sieht dafür die Gelbe Karte.
35’ Fünferkette
Die Türkei kann es sich erlauben, den Österreichern das Spiel etwas zu überlassen. Und sie tun das mit einer Fünferkette, die hinter einer Viererkette steht. Kein Wunder, dass Österreich im Moment keine Räume findet.
31’ Türkei in Ballbesitz
Die gute Nachricht ist: Die Partie hat sich beruhigt, was es für alle Menschen, die dieses Spiel tickern dürfen, deutlich angenehmer macht. Die schlechte Nachricht ist: Es ist nicht mehr so unterhaltsam wie in den ersten drei Minuten, als fast zwei Tore gefallen sind.
26’ Konter Türkei
Alle hatten mit einem energischen Start der Österreicher gerechnet, aber im Moment spielt nur die Türkei. Jetzt mal mit einem Konter. Doch die Flanke von Yilmaz kommt nicht an.
25’ Ecke Türkei
Die Türken kommen zu zwei Ecken. Die erste wird souverän geklärt, bei der zweiten ist es dann wieder knapp. Demiral – den kennen wir doch! – kommt mit dem Kopf an den Ball, zielt aber etwas zu hoch. Aber jetzt sollten die Österreicher so langsam merken, auf wen sie bei Standard-Situationen besonders achten müssen.
19’ Schuss Güler
Güler denkt sich: «Wenn Demiral nach 57 ein Tor schiessen kann, dann kann ich es ja auch mal von der Mittellinie probieren». Die Idee ist gut – der Schuss rollt allerdings am Tor von Pentz vorbei.
17’ Laute Pfiffe
Natürlich hat es auch zahlreiche Fans aus Österreich im Stadion. Leipzig ist ja nicht allzu weit entfernt und als grosser Bruder von RB Salzburg bestens bekannt. Aber auch heute klingt es nach einem Heimspiel für die Türkei. Bester Indikator dafür sind die lauten Pfiffe von den Rängen, wenn die Österreich mal am Ball sind.
14’ Sabitzers Haare
Wegen des frühen Tores konnten wir noch gar keinen Blick auf die neue Frisur von Marcel Sabitzer werfen. Der hat die freie Woche offenbar für einen Besuch beim Coiffeur genutzt und sich ein paar Cornrows auf die Kopfhaut nageln lassen. Nicht auszudenken, was in der Schweiz los gewesen wäre, wenn Granit Xhaka vor dem Spiel gegen Italien… Ach, lassen wir das.
11’ Gelb für Kökçü
Kökçü sieht Gelb für sein Foul an Baumgartner und wäre in einem möglichen Viertelfinal gesperrt. Aber ist ja klar, wenn man bedenkt, wer bei den Türken im letzten Spiel alles eine Karte vom spendierfreudigen Schiedsrichter bekommen hat. Den Hinweis «Misses next match» könnten wir heute jedenfalls noch häufiger eingeblendet bekommen.
9’ Viel Action
Es sind noch keine zehn Minuten gespielt und diese Begegnung hatte jetzt gefühlt schon mehr Aufreger als so manches Gruppenspiel. Wir sind jedenfalls gespannt, ob die Teams jetzt einfach so weitermachen, ohne Rücksicht auf Verluste. Oder ob sich die Partie dann irgendwann mal beruhigt.
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