Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Ökologischer heizen
Stäfa will vom Gas wegkommen

Gemeinde Staefa.

Foto: Michael Trost / Tamedia AG.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Rund 75 Prozent der Gebäude in Stäfa werden mit fossilen Energieträgern – Heizöl oder Erdgas – geheizt. Der Stäfner Gemeinderat will davon wegkommen und das Dorf ökologischer machen. Dies hat er vor einem Jahr mit seiner neuen Strategie für mehr Nachhaltigkeit kundgetan.

Nun macht die Behörde publik, wie dies geschehen soll. Sie hat einen Antrag des Unternehmens Energie 360° genehmigt, damit dieses den öffentlichen Grund auf dem Gemeindegebiet vermehrt für umweltfreundliche Energieträger nutzen kann.

Der Energieversorger ist schon heute in der Gemeinde präsent, versorgt diese jedoch mit Gas. Die neue Konzession, die er erhalten hat, ermöglicht ihm den Bau von Leitungen für Fernwärme, welche die heutigen Gasleitungen grösstenteils ersetzen sollen.

Ähnliches Prinzip wie in Meilen

Das Gasnetz wird in Stäfa jedoch nicht ganz stillgelegt, wie dies am Zürichsee beispielsweise die Gemeinde Thalwil anstrebt. In einer Medienmitteilung spricht die Gemeinde Stäfa nur davon, dass das Gasnetz «redimensioniert» werde. In gewissen Gebieten im Dorf und zur «Deckung der Spitzenlasten» sei Gas unter Umständen weiterhin zu bevorzugen.

Im Grundsatz aber möchten der Gemeinderat und Energie 360° möglichst viele Haushalte mit lokal gewonnener, erneuerbarer Energie versorgen. Die wichtigste Quelle dafür wird der Zürichsee: Energie 360° plant in Stäfa einen Verbund, der die Wärme des Sees anzapft.

Ähnliche Beispiele für diese Form der Energiegewinnung gibt es bereits in anderen Gemeinden, zum Beispiel in Meilen. Dort allerdings wird das Seewasser zuerst zur Guetslifabrik Delica gepumpt, wo es die dortigen Produktionsmaschinen kühlt. Das erwärmte Wasser heizt danach die umliegenden Quartiere, die dem Wärmeverbund angeschlossen sind.

Auch in Meilen wird der Verbund von Energie 360° betrieben. In Stäfa wird das Unternehmen jetzt ein weiteres Fernwärmenetz bauen und finanzieren. Dafür stehen ihm die Gemeindegrundstücke für die notwendigen Anlagen unentgeltlich zur Verfügung, etwa für die Pumpstation und die Energiezentrale. Letztere wird dem Seewasser Energie entziehen – respektive das Wasser auf die gewünschte Temperatur erhitzen. Sodann zirkuliert es in einem geschlossenen Kreislauf im Fernwärmenetz. So erhalten die angeschlossenen Liegenschaften Energie zum Heizen und für Warmwasser.

Auch Solaranlagen ausbauen

Der Energierichtplan der Gemeinde, der nächstes Jahr von der Gemeindeversammlung abgesegnet werden soll, sieht überdies weitere Massnahmen für mehr Klimaschutz vor. Denn auf dem Gemeindegebiet gebe es viel Potenzial für erneuerbare Ressourcen, die heute ungenutzt seien, heisst es in der Mitteilung.

So will der Gemeinderat den Anteil von Wärmepumpen und Solarenergie im Dorf erhöhen. Auch möchte er die energetische Sanierungsrate im Dorf steigern. Würden mehr bestehende Gebäude saniert, könne in Stäfa der Gesamtwärmebedarf bis 2050 um 30 Prozent gesenkt werden.

Newsletter
Zürichsee heute
Erhalten Sie die wichtigsten News aus der Region, kuratiert von unserer Redaktion.

Weitere Newsletter