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Abfahrt in Gröden
Marco Odermatt zaubert, aber das Glück hat ein anderer

In bestechender Form: Marco Odermatt, Zweiter in der Abfahrt von Gröden.
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Elf Hundertstel. Elf Hundertstel nur fehlten Marco Odermatt, um seine allererste Abfahrt zu gewinnen. Vincent Kriechmayr war es, der ihm in Gröden diese elf Hundertstelsekunden im letzten Streckenabschnitt noch abnahm. Odermatt hatte im berühmt-berüchtigten Wellental namens Ciaslat gezaubert, vor allem in der Ausfahrt, die derart auf den Supertechniker zugeschnitten ist. Doch selbst beim Ski-Magier aus Buochs geht halt nicht immer alles auf.

Immerhin: In seinem fünften Rennen in Gröden (viermal war er zuvor im Super-G gestartet), fuhr er nun erstmals aufs Podest. Er setzte damit seine langsam unheimlich werdende Serie fort: Seit seinem zweiten Platz im Riesenslalom von Kranjska Gora im vergangenen März ist Odermatt in jedem Rennen auf das Podest gefahren. Inzwischen schon zwölfmal in Folge: fünfmal in einem Riesenslalom, dreimal in einem Super-G, nun schon zum vierten Mal in einer Abfahrt. Er sagte: «Dieser zweite Platz hier ist die bislang grösste Überraschung des Jahres.»

Er fährt nun auch die zweite Abfahrt

Kein Wunder, denn auf der Piste Saslong in Gröden hatte er sich bislang nicht wirklich zurechtgefunden. Vor der (aus Wettergründen verkürzten) Abfahrt am Donnerstag hatte er deshalb den Ski gewechselt und auf ein brandneues Modell gesetzt. Auch beim Schuh wählte er eine andere Einstellung. Der Poker ging auf. «Ganz egal, ob ich Erster, Zweiter oder Dritter bin – ich bin froh, hat es funktioniert», sagte Odermatt zum Schweizer Fernsehen. Seine Zuversicht vor dem Super-G am Freitag dürfte gross sein. Nach seinem Glanzresultat will er nun zudem auch in der Spezialabfahrt vom Samstag starten.

Odermatts Hundertstelpech war das Glück des Vincent Kriechmayr. Das Glück des österreichischen Skiteams überhaupt. Acht Podestplätze hatte das erfolgsverwöhnte Team Austria in den ersten 16 Rennen dieser Saison geschlechterübergreifend errungen, darunter kein einziger Sieg. Die grossen Rivalen aus der Schweiz hatten dagegen schon fast so viele Rennen gewonnen – sieben. Nicht überraschend, dass deshalb in der Heimat bereits Kritik aufkam. Und dass die nie mit Bedacht geäussert wird.

«Debakel.» «Wie Anfänger.» «Die Übermacht ist dahin.» So und ähnlich tönt es, wenn man in den letzten Wochen das Boulevardblatt «Krone» aufschlug, nicht nur Volkes Stimme in Österreich, sondern sogar Sponsor des Teams Austria. Der frühere deutsche Spitzenfahrer Felix Neureuther analysierte kürzlich aus der Ferne: «Man hätte in Österreich sicher die Gelegenheit gehabt, im Schatten von Hirscher und anderen an der Basis zu arbeiten.»

«Ich wollte keine Reserven lassen»

Hat man offensichtlich verpasst. Und mit Kriechmayr oder Matthias Mayer kommen die zwei besten Fahrer in den Speed-Disziplinen in ein Alter, in dem man langsam über den Rücktritt nachdenkt. Mayer tut das bereits ziemlich offensiv – und präsentierte sich in Gröden trotzdem in erstarkter Form. Mit nur zwei Hundertstelsekunden Rückstand auf Marco Odermatt stand schliesslich auch er auf dem Podest. Kriechmayr erklärte seine Fahrt nach dem Sieg so: «Bei einem verkürzten Rennen sind die Abstände immer gering, ich wusste deshalb, dass es ein enges Rennen geben wird. Ich wollte keine Reserven lassen.»

Der Norweger Aleksander Kilde, Sieger der beiden ersten Abfahrten des Winters, fuhr diesmal als Fünfter am Podest vorbei. Sein Rückstand auf Odermatt im Gesamtweltcup wächst somit an. In der Abfahrtswertung hingegen behält er die Führung.

Von den weiteren Schweizern erreichten Beat Feuz und Stefan Rogentin als Neunter und Zehnter die Top 10. Feuz war die Ausfahrt aus der Ciaslat nicht wunschgemäss geglückt. Niels Hintermann (17.) und Alexis Monney (18.) holen ebenfalls Weltcuppunkte. Für Monney, Jahrgang 2000, ist es das beste Ergebnis seiner noch jungen Karriere.

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