Entlang der SihltalstrasseNeuer Veloweg im Sihltal lässt auf sich warten
Der Kanton plant einen Veloweg zwischen Sihlbrugg-Station und dem Kreisel Sihlbrugg. Das Teilstück ist über drei Kilometer lang.
Velofahrerinnen und Velofahrer müssen sich noch ein wenig gedulden. Vermeintlich hätte letztes Jahr ein neuer Veloweg an der Sihltalstrasse zwischen Sihlbrugg-Station und Sihlbrugg eröffnet werden sollen. Doch jetzt hat der Kanton das Projekt erneut öffentlich ausgeschrieben.
Bis Mitte Dezember liegen die Pläne bei der Gemeindeverwaltung Horgen auf. Eine Eröffnung des Wegs kann frühestens 2024 erfolgen. 2018 lag erst das Vorprojekt auf, erklärt Thomas Maag, Mediensprecher der Baudirektion, auf Anfrage. Diverse Punkte mussten nachgebessert werden.
Weg über Parkplatz
Geplant ist ein durchgehender Weg sihlseits, der durch einen Grünstreifen von der Strasse getrennt ist. Die Strecke ist rund 3,2 Kilometer lang. Nach der Eröffnung der A4 durch das Knonauer Amt vor zwölf Jahren hat die Sihltalstrasse deutlich an Bedeutung verloren. Heute fahren noch täglich etwa 6000 Fahrzeuge durch, ein Rückgang um zwei Drittel.
Diverse Punkte mussten noch nachgebessert werden. So wurde etwa das Entwässerungssystem überarbeitet. Neu wird das Strassenabwasser in den Grünstreifen zwischen Strasse und Veloweg geführt. «Die grösste sichtbare Änderung gegenüber dem Vorprojekt ist, dass der Rad- und Gehweg nun über den Parkplatz Chlämmerliboden geführt wird», erklärt Maag weiter. Dieser befindet sich etwas unscheinbar in der letzten grossen Kurve vor Sihlbrugg. Doch es brauchte auch zusätzliche Abklärungen und Untersuchungen im Bereich der Stützmauern sowie in Bezug auf den Baugrund und den bestehenden Strassenbelag.
Heute sind auf beiden Fahrstreifen der Strasse Velostreifen angebracht. Diese werden aufgehoben. Die Velofahrenden werden künftig alle über den abgetrennten Rad- und Gehweg geführt. Die Schnellen werden also mit den Langsamen fahren und diesen ausweichen müssen. Schon heute ist das Sihltal bei Schweiz Mobil als regionale Veloroute vermerkt.
Zugunsten des neuen Radwegs wird die Sihltalstrasse um gut drei Meter verengt. Für LKW und Autos soll die Verengung keinen Unterschied machen. Die Fahrbahn werde zwar verschmälert, dafür entfallen auf dieser die je 1,50 Meter breit markierten Radstreifen, wie Maag sagt. Erneut kein Thema war, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 60 Kilometer pro Stunde zu reduzieren.
Deutlich teurer
Eine deutliche Zunahme gibt es bei den Kosten. Ursprünglich waren 8,3 Millionen Franken für das Veloweg-Projekt eingeplant. Neu sollen es 10,1 Millionen sein. Woher kommt dieser nicht unerhebliche Unterschied? «Bei der Erarbeitung des Bauprojekts hat sich gezeigt, dass es mehr Landerwerb braucht, die Bauarbeiten für die Werkleitungen aufwendiger sind und beim Strassenbelag teilweise auch die Basis ersetzt werden muss», gibt der Mediensprecher zur Antwort. Hinzu kämen noch die Kosten für die temporären Lichtsignalanlagen, die es während der Bauzeit brauche, sowie ein grösserer Aufwand bei der Vermessung.
Bis das Projekt umgesetzt wird, dauert es noch. Geplant ist, dass der Regierungsrat im zweiten Quartal 2022 das Projekt festsetzen kann und gleichzeitig die Ausgabe bewilligt. Gegen die Ausschreibung könnten etwa betroffene Grundeigentümer oder Gemeinden Einsprache erheben. Sofern gegen die Projektfestsetzung keine Rechtsmittel ergriffen werden, plant das kantonale Tiefbauamt, im Herbst 2022 mit den Bauarbeiten
zu beginnen und diese im Frühling 2024 abzuschliessen.
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