Wegen Radstreifen – Sihltalstrasse wird verschmälert
Die Sihltalstrasse erhält auf der Strecke zwischen der Station Sihlbrugg und dem Kreisel Sihlbrugg einen abgetrennten Velo- und Gehweg. Bis 2020 wird der Strassenabschnitt saniert und verschmälert.
Über die Sihltalstrasse wurde schon heftig diskutiert. Der Adliswiler Kantons- und Gemeinderat Davide Loss (SP) verlangte, dass sie rückgebaut oder abklassiert wird. Auch eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 60 Stundenkilometer wurde gefordert. Das Ansinnen war aber chancenlos.
Doch jetzt kommt eine Wende: Der Kanton Zürich plant für das Streckenstück zwischen Kreisel Sihlbrugg und Station Sihlbrugg einen abgetrennten Velo- und Gehweg. Damit wird zumindest die Forderung nach einer Verschmälerung der Sihltalstrasse erfüllt.
Um ein Drittel schmäler
Seit dem 19. Januar können die Baupläne bei der Gemeinde Horgen eingesehen werden. Es zeigt sich, dass das 3,2 Kilometer lange Stück der Sihltalstrasse künftig anders aussehen wird als bisher: Die Fahrbahnbreite wird von zehn Metern auf sieben Meter reduziert. Der so gewonnene Platz wird für einen von der Fahrspur abgetrennten Rad- und Gehweg verwendet. Ausserdem sind Sanierungsarbeiten an Fahrbahn und Kunstbauten (wie z.B. Bachdurchlässe und Stützmauern) geplant. Die Kosten belaufen sich auf 8,3 Millionen Franken. Baubeginn ist im Sommer 2019.
Der neue Rad- und Gehweg soll ab dem Fussgängerstreifen beim Kreisel Silhbrugg sihlseitig entlang der Sihltalstrasse verlaufen. Ab dem Kit Cat Club führt er beidseitig durch den Weiler Sihlbrugg bis zur Höhe der Streubodengasse. In der Verlängerung der Streubodengasse wird die Sihltalstrasse leicht verbreitert um Platz für eine Mittelinsel als Querungshilfe zu schaffen. Ein Fussgängerstreifen ist nicht geplant. Die Gemeinde Horgen installiert zudem eine Strassenbeleuchtung für den Weiler Sihlbrugg.
Letzte Radweglücke im Sihltal
Derzeit endet der von Sihlwald her kommende Veloweg rechts der Sihl bei der Station Sihlbrugg. Der ebenfalls rechts der Sihl weiterführende Waldweg zwischen Station Sihlbrugg und Kreisel ist für Velofahrer wenig geeignet. Ausserdem ist er an einigen Stellen sehr schmal, was das Ausweichen bei entgegenkommenden Fussgängern erschwert.
Auf der Sihltalstrasse besteht in diesem Bereich zur Zeit lediglich ein beidseitiger Radstreifen. «Während der Veloweg bis zur Station Sihlbrugg auch für Familien mit Kindern attraktiv ist, eignet sich der Radstreifen eher für Radrennfahrer», erklärt Enrico Schmid, Projektleiter des Tiefbauamtes des Kantons Zürich.
«Der geplante Velo- und Gehweg wird wo immer möglich durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn der Autos abgetrennt und ist dadurch viel kinderfreundlicher». Nur bei wenigen Streckenabschnitten, wie zum Beispiel an einigen Stellen in der «Chlämmerliboden»-Kurve oder bei der Bahnstation Sihlbrugg, werde er nicht durch einen Grünstreifen, sondern strassenanliegend mit einem Trottoir vom motorisierten Individualverkehr getrennt. Davide Loss begrüsst das Bauprojekt. «Ich freue mich auf den durchgehenden Velo- und Gehweg im Sihltal.» Einziger Wemutstropfen: Eine Temporeduktion scheint weiterhin nicht in Sicht zu sein. «Und nur ein Grünstreifen als Abtrennung für den Fahrradweg, wenn daneben Autos mit 80 Kilometern pro Stunde vorbei brausen, leuchtet mir nicht ganz ein», gibt Loss zu bedenken, «Man müsste die erlaubte Geschwindigkeit auf 60 Stundenkilometer reduzieren».
Nach der Eröffnung des Üetlibergtunnels und der Autobahn N4 im Knonaueramt im Jahr 2009 hatte sich Loss für eine Abklassierung der Sihltalstrasse eingesetzt. Dank der Westumfahrung ging das dortige Verkehrsaufkommen auf circa 6000 Fahrzeuge pro Tag zurück. Das ist ein Rückgang von zwei Dritteln. Damit ist die Sihltalstrasse «für das heutige Verkehrsaufkommen überdimensioniert», wie aus dem technischen Projektbericht des kantonalen Tiefbauamtes hervorgeht.
Inbetriebnahme Winter 2020
Die Inbetriebnahme des Fahrrad- und Gehwegs wird für den Winter 2020 erwartet. Während der anderthalbjährigen Bauzeit wird der Abschnitt der Sihltalstrasse nicht gesperrt, sagt Schmid: «Der Verkehr wird dann mittels Lichtsignalanlagen geregelt». Der neue Radweg und die Strassenverschmälerung sind nicht die einzigen Bauarbeiten, die in nächster Zeit an der Sihltalstrasse durchgeführt werden: Letzten September begannen die Arbeiten an einem eineinhalb Kilometer langen Streckenstück auf der Höhe des Bahnhofs Sihlwald.
Für dieses Jahr ist die Sanierung der Kantonsstrasse innerorts von Langnau geplant. Nächstes Jahr folgt dann der Abschnitt zwischen Bahnstation Sihlwald und Sihlbrugg. Ebenfalls saniert wird die Teilstrecke zwischen der Station Wildnispark-Höfli in Langnau und dem Adliswiler Soodring. Die Pläne für das Bauvorhaben können im Gemeindehaus Horgen, Büro 510, Bahnhofstrasse 10, 8010 Horgen eingesehen werden. Bis zum 20. Februar kann die Bevölkerung Einwendungen gegen das Projekt erheben.
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