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Neue Art entdeckt – im Maul des Walhais

In seinem Maul lebt ein kleines krebsähnliches Tierchen: Der Walhai ist der grösste derzeit lebende Fisch und für Menschen ungefährlich. Bild: Crisod/iStock
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Im Maul eines Walhais möchte sich wohl kein Mensch länger aufhalten. Japanische Forscher haben nun aber eine neue Art kleiner Krustentiere entdeckt, die genau dort ihren Lebensraum gefunden haben.

Wie die Wissenschaftler am Montag mitteilten, gehört der etwa einen halben Zentimeter grosse Podocerus jinbe zur Familie der Gammaridae, die für ihre Fähigkeit bekannt sind, in unwirtlicher Umgebung wie Hochgebirgen oder der Tiefsee zu leben.

Die Forscher um Ko Tomikawa von der Universität Hiroshima waren von ihrer Entdeckung des bislang unbekannten krebsähnlichen Tierchens selbst überrascht. Gammaridae seien erstaunliche Geschöpfe, die in den unterschiedlichsten Umgebungen leben könnten, sagte Tomikawa der Nachrichtenagentur AFP. «Aber ich habe nicht erwartet, dass wir welche im Maul eines Walhais finden.»

Nach Wohnadresse benannt

Tomikawa beschrieb die neue Art als etwa fünf Millimeter lange Tierchen mit braunem Körper und behaarten Beinen, mit deren Hilfe sie Futter einfangen. Benannt wurden sie nach ihrem Wirt, dem mehrere Meter langen Walhai, der auf Japanisch jinbe zame heisst.

Das kleine Tier, hier ein Exemplar des Gammarus Roeseli aus der Familie der Gammaridae, findet im Haifischmaul günstige Lebensbedingungen vor. Bild: Wikimedia Commons

Tomikawa erläuterte, auch wenn das Walhaimaul als Lebensraum auf den ersten Blick überrasche, gebe es doch gute Argumente dafür. Schliesslich ströme ständig frisches Meerwasser durch das Maul und dies bräuchten die krebsähnlichen Tierchen zum Atmen. Mit dem Wasser komme auch stetig Nahrung – kleine Mikroorganismen – herein. Und ausserdem lebten in dem Haimaul keine Feinde des Krustentierchen.

Auf die Entdeckung wurden Tomikawa und seine Kollegen durch ein Aquarium in der südwestjapanischen Präfektur Okinawa gestossen, das anfragte, was im Maul ihres Walhais so alles zu finden ist. Die Wissenschaftler fanden daraufhin dort etwa tausend Exemplare des Podocerus jinbe.

SDA/oli