AboAnalyse zur Krise in IsraelNetanyahu blickt in den Abgrund
Der Premier verschanzte sich lange in Klausur: Er musste sich entscheiden zwischen weiten Teilen des Landes und seinen rechten und rechtsextremen Regierungspartnern. Am Abend dann stoppte er die Justizreform – zumindest bis im Sommer.
Es war ein zähes Ringen, es steht ihm ins Gesicht geschrieben. Müde, ja abgekämpft sieht Benjamin Netanyahu aus, als er am Montagabend um kurz nach acht zur besten Nachrichtensendezeit in Jerusalem vor die Kameras tritt, um eine dramatische Entscheidung zu verkünden: Die heftige umkämpfte Justizreform wird aufgeschoben. Eine Auszeit soll es geben für Verhandlungen mit der Opposition. «Ich strecke meine Hand aus zum Dialog», sagt Netanyahu. Das Motiv: «Es darf keinen Bürgerkrieg geben.» (Lesen Sie hier unsere Analyse zum Thema.)