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Tätlichkeit des Trainers
Der Fischer-Nachfolger rastet gegen die Bayern aus

Die Szene gibt zu reden: Union-Trainer Nenad Bjelica lässt sich zu einer Tätlichkeit gegen Leroy Sané hinreissen.
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Nicht einmal, sondern gleich zweimal greift Nenad Bjelica dem Bayern-Angreifer Leroy Sané ins Gesicht. Im Spiel in München gegen Union Berlin beginnt am Mittwochabend bald die Schlussphase, das Heimteam führt 1:0, als der Nachfolger von Urs Fischer als Trainer der Berliner ausrastet.

Die Gäste reklamierten zuvor in der einzigen starken Offensivszene ein ihrer Ansicht nach penaltywürdiges Foul (72.). Bjelica ist immer noch geladen, als Sané ihm den Ball für den Einwurf wegschnappen will. Er verliert die Nerven. Und wird handgreiflich.

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Die Konsequenz ist der Platzverweis für den Berliner Trainer, die «Süddeutsche Zeitung» schreibt von «einer der am wenigsten umstrittenen Roten Karten für einen Trainer in der Bundesligageschichte». Die «Bild» ist weniger subtil, sie schreit: «Mega-Skandal!»

Bjelica sagt dazu: «Ich will ihm den Ball geben. Er hat mich geschubst in meinem Raum, dann habe ich natürlich reagiert.» Der Kroate, der Ende November auf Fischer folgte, scheint nach dem Spiel nicht begreifen zu wollen, wie gross der Schaden sein könnte, den er sich zugefügt hat. Er sagt zwar, dass sein Verhalten «nicht zu tolerieren sei» und er sich bei seiner eigenen Mannschaft entschuldigen müsse. Er findet aber auch: «Bei Sané nicht. Er kommt in meinen Raum, um mich zu provozieren.» Einsicht klingt anders. Tags darauf sperrt ihn das DFB-Sportgericht für drei Spiele.

Der Vorfall in München wirft einen Schatten auf Bjelicas bislang vielversprechende Arbeit. Sportlich darf er für sich in Anspruch nehmen, Union stabilisiert zu haben. Als er Ende November übernahm, lag der Club am Tabellenende. Mit Siegen gegen Mönchengladbach und Köln sowie dem Unentschieden in Freiburg führte er Union weg von den Abstiegsplätzen. Die Berliner schienen mit Bjelica auf dem richtigen Weg. Und beim Nachtragsspiel in München hatten die Überflieger der vergangenen Saisons sowieso nichts zu verlieren. Umso sonderbarer wirkt der Ausraster des 52-Jährigen, der zuvor Trabzonspor trainiert hatte.

Angezählter Tuchel schnauft durch

Bayern-Trainer Thomas Tuchel wollte die Aktion seines Konterparts nicht beurteilen. Insgeheim wird er aber nicht unglücklich darüber gewesen sein. Weil diese fürs Erste den Fokus von ihm nimmt.

Vergessen ist die Bayern-Leistung. Die 90 Minuten plus, in denen der Favorit wieder einmal hochüberlegen ist und dennoch angreifbar wirkt. Wie am Sonntag gegen Werder Bremen, als die Münchner mehr Schüsse und mehr Ballbesitz auswiesen und sonst so ziemlich jede Statistik dominierten – und doch verloren.

Das 0:1 war die erste Niederlage gegen die Norddeutschen in fünfzehn Jahren. Ein Ereignis, das den Club regelrecht durchschüttelte. Die «Bild», in der Regel gut informiert über Vorgänge bei den Bayern, zählte Tuchel vor dem Match gegen Union an. Er müsse um seinen Job kämpfen, schrieb sie. Mit Ausrufezeichen, versteht sich.

Tuchel hatte vor bald einem Jahr von Julian Nagelsmann übernommen. Er führte die Bayern zwar zum elften Meistertitel in Folge, er verlor aber auch den Supercup gegen Leipzig 0:3. Und blamierte sich mit seiner Übermannschaft im DFB-Pokal, als diese im November in der zweiten Runde beim Drittligisten Saarbrücken ausschied. Dazu kommen das 1:5 gegen Eintracht Frankfurt und die Heimniederlage gegen Werder.

Vor allem wirkt Tuchel, dieser Welttrainer, immer mal wieder ratlos. Er scheint keinen Zugang zu seiner Mannschaft zu finden. Und gibt mit seinen Personalentscheiden zu reden. Am Sonntag sorgte er für Aufsehen, als er feststellte: «Ich habe auch keine Lust mehr, zu sagen, dass wir gut trainieren – weil das glaubt dir ja keiner mehr.»

Nun kann der Trainer erst einmal durchschnaufen, im Mittelpunkt steht Bjelica. Doch schon am Samstag gastieren die Bayern in Augsburg. Ein Punktverlust dort – und die Lage wird für Tuchel bereits wieder ungemütlich.

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