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Wütender Jean-Pierre Nsame
Dann knallt die YB-Ikone vor Spycher und von Bergen die Tür zu

Fussball Helvetia Schweizer Cup Halbfinal - BSC Young Boys BSCYB YB - FC Basel FCB; Jean-Pierre Nsame (YB) aufder Ersatzbank. © Christian Pfander
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Jean-Pierre Nsame droht zum Problemfall zu werden. Da ist seine Rolle, über die sich der Stürmer öffentlich und ohne Rücksprache mit YB beklagte. Nsame ist zwar bester Berner Torschütze, seine Einsatzzeit muss er aber öfter, als ihm lieb ist, mit Cedric Itten und Silvere Ganvoula teilen. Da ist auch sein Vertrag, der im Sommer ausläuft. Und da ist das Machtwort der Young Boys, ihn diesen Winter nur ins Ausland ziehen zu lassen.

Der FC Basel befasste sich mit der Verpflichtung des 30-Jährigen. Vor allem ist da aber Servette, jener Club, bei dem Nsame seine Karriere lanciert hatte. Die Genfer verkauften vergangene Woche ihren Stürmer Chris Bedia an Union Berlin, sie brauchen dringend einen Ersatz. Die naheliegendste Lösung: Nsame.

So ist die Ausgangslage, als sich der beste YB-Torschütze am Montagabend mit Chefstratege Christoph Spycher und Sportchef Steve von Bergen trifft. Was sich bei diesem Termin abspielt, schildert die «Tribune de Genève», die zu Nsame und dessen Umfeld enge Kontakte unterhält. Als der Angreifer Ende Jahr in den Ferien weilte, plauderte er mit der Zeitung über Angebote von Basel und Servette. Natürlich war YB auch darüber nicht im Bilde.

Nsame ist sich mit Servette einig

Beim Treffen im Wankdorf soll Nsame seinen Wunsch vorgetragen haben, per sofort zu Servette zurückzukehren. Mit dem Tabellenvierten ist er sich im Prinzip einig. Und wollen die Berner für den Torjäger eine Ablösesumme erhalten, dann müssten sie ihn in diesem Winter verkaufen. Eine Vertragsverlängerung scheint unwahrscheinlicher denn je.

Nur: Sportchef Steve von Bergen hat mehrmals bekräftigt, dass Nsame nicht innerhalb der Liga wechseln darf. Letzte Woche sagte er: «Für uns ist unvorstellbar, dass wir ihn in diesem Winter zu einem Schweizer Verein ziehen lassen.»

Diese Position unterstreicht die YB-Führung beim Gespräch mit Nsame. Der Ton wird immer rauer. Irgendwann verlässt der Stürmer das Treffen entnervt – und schlägt die Tür zu. Rums!

Diese Ereignisse bestätigt das Nsame-Umfeld der «Tribune de Genève». Das zeigt, wie gross das Interesse der Entourage an der Eskalation ist. Das macht die Situation für die Young Boys noch komplizierter. Der Club will sich zur neuesten Entwicklung nicht äussern.

Als Nsame streikte

Die Unzufriedenheit Nsames ist ein konstanter Unruheherd. Das dürfte so bleiben, sofern er in den nächsten Tagen YB nicht verlässt. Gespräche über einen neuen Vertrag sind aufgeschoben, unter anderem divergieren die Lohnvorstellungen.

Für ihn soll sich ein Club aus Italien interessieren. Nur: In Venedig machte der Kameruner vor zwei Jahren schlechte Erfahrungen. Seine Position scheint jedenfalls klar. Allenfalls wird er dieser Nachdruck verleihen. Das hat er in der Vergangenheit in ähnlichen Situationen auch schon getan.

Als sich im Sommer 2017 die Verhandlungen zwischen Servette und YB über einen Wechsel Nsames nach Bern hinzogen, boykottierte der Stürmer das Training. Einmal sagte er dazu: «Ich war jünger und ungeduldiger. Bei YB habe ich viel gelernt, ich bin reifer und ruhiger geworden.»

In sechs Jahren in Bern hat sich Nsame den Ruf als Teamplayer erarbeitet. Als Stürmer, der sich über Tore der Mitspieler genauso freuen kann wie über die eigenen. Ein Angreifer auch, der die Ausführung eines Penaltys einem Kollegen überlässt, weil dieser das Erfolgserlebnis dringender benötigt als er.

Natürlich hat auch Nsame egoistische Züge, das hat jeder Mensch. Ein Stürmer braucht diese gar. Ansonsten wird er nicht dreifacher Torschützenkönig der Super League und drittbester Torschütze der YB-Historie, wie das Nsame mit 140 Treffern hinter Geni Meier und Ernst Wechselberger ist.

Nun will die Clubikone unbedingt weiterziehen, es ist eine explosive Mischung. Fortsetzung folgt.