Reaktionen zum Schweizer ESC-Sieg«Die schönste Stimme hat gewonnen»: Internationale Medien würdigen Nemo
Der Schweizer Sieg führt weltweit zu Reaktionen. «Der Paradiesvogel» Nemo habe den ESC gerettet. Auch Schweizer Musiker und Politikerinnen gratulieren zum Triumph.
«Wenn diesen Wettbewerb etwas gerettet hat, dann war es Nemo», schreibt der «Spiegel» nach dem Schweizer Sieg. Und titelt mit «Queer gewinnt». Die Schweiz habe den Eurovision Song Contest «dank des akrobatischen Paradiesvogels Nemo und eines Siegessongs über die Suche nach dem Glück im Nicht-Binären» gewonnen.
«Ein einziger Balanceakt», schreibt die «Süddeutsche Zeitung» zum Schweizer Sieg. «Wohl noch nie war der ESC derart aufgeladen, obwohl er doch eigentlich gänzlich unpolitisch sein will. Umso passender, dass am Ende das einzige angeblich rundum neutrale Land gewonnen hat – mit einem Auftritt, der selbst viel Gleichgewichtsgefühl bewies.» Im Artikel wird nicht nur der «anspruchsvollste Balanceakt» gelobt, sondern Nemo wird auch gleich «die schönste Stimme» des Wettbewerbs attestiert.
Auch die «Zeit» fand es «bezeichnend» für den diesjährigen ESC, dass nach der ganzen Aufregung «am Ende die neutrale Schweiz gewann».
Für die «NZZ» legte Nemo einen «royalen Auftritt» hin. Der Zauber habe gewirkt. «Watson» schreibt schon fast euphorisch «Es geht ja.» Die Schweiz verlor vor dem Final die Favoritenrolle, drohte einmal mehr noch überholt zu werden, aber dann gewann Nemo eben doch. «Es geht, wenn jemand wie Nemo eine perfekte Performance mit einer grossartigen Gesangseinlage liefert. Es geht, wenn man einen Song wie The Code hat, der mal aus der Reihe tanzt. Der endlich mal aufhorchen lässt.»
Der britische «Guardian» zeigte sich schon während des Abends völlig von Nemo angetan und schrieb: «Hero» – Held. «Hier steht Gewinner drauf. Der Song ist brillant, und die Inszenierung ist eine Steigerung gegenüber allen anderen, eine Art Zirkusdrama auf der Bühne. Viele Leute haben sich auf digitale Tricks verlassen, aber wie schafft es Nemo, die gesangliche Darbietung und die physische Theatralik so umzusetzen? Held. Das hat meine Stimme», hiess es im Live-Ticker. Als dann womöglich zum ersten Mal in der Geschichte des ESC die 12 Punkte von Griechenland nicht nach Zypern, sondern in die Schweiz gingen, war der Guardian völlig aus dem Häuschen («HOLY. MOLY.»).
In Spanien schrieb «El Pais» von «Nemos beeindruckender Leistung». «The Code» sei eine Hymne an die Freiheit der Geschlechter. Nemo wird als «Naturgewalt» mit Stimmpirouetten und körperlichen Tricks auf der scheibenförmigen Plattform beschrieben.
Schweizer Musikszene gratuliert Nemo
Die Gratulationen aus der Schweizer Musikszene haben nach Nemos Sieg am Eurovision Song Contest nicht lange auf sich warten lassen. «Du hast gerade Geschichte geschrieben», schrieb etwa Musiker Mark Sway auf dem sozialen Netzwerk Instagram. Er sei sehr stolz auf Nemo.
Musikproduzent und Reggae-Sänger Dodo teilte ein Video von der Verkündung des Preises und zeigte seinen Jubel. Zudem teilte Dodo ein Bild von ihm und Nemo mit der Bildlegene «Nume Liebi».
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Auch der deutsche Starter beim ESC, Isaak, hat Nemo gelobt. Nemos Siegerlied sei ein «voll krasser Song», sagte der 29-jährige Ostwestfale in der Nacht zu Sonntag in Malmö.
Glückwünsche an Nemo aus der Politik
Kaum war das Resultat verkündet, gratulierten mehrere Schweizer Politikerinnen und Politiker Nemo zum Sieg am Eurovision Song Contest. Der Sieg sei eine Anerkennung der vielfältigen Talente und der Persönlichkeit des Musiktalents, schrieb etwa Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider auf der Online-Plattform X.
Die Bundeshaus-Band gratuliere Nemo zum grandiosen Sieg am ESC, schrieb Ständerat Andrea Caroni (FDP/AR) am Sonntag kurz vor 01.00 Uhr auf X. «2025 hauen wir in der Schweiz auf die Pauke», schrieb Caroni.
Egal, was man vom ESC halte, der Sieg sei ein Beweis dafür, dass das Schweizer Musikschaffen «einfach grossartig» sei, schrieb Nationalrat Stefan Müller-Altermatt (Mitte/SO) ebenfalls auf der Online-Plattform.
Nationalrätin Sibel Arslan (Grüne/BS) zeigte sich stolz. «Danke, dass du uns so gut vertreten hast», schrieb sie bereits vor dem endgültigen Resultat. Fabian Molina war ab Nemos Stimme beeindruckt. «Du hast die Schweiz stolz und ganz Europa freier gemacht», schrieb der Zürcher SP-Nationalrat.
SDA/anf
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