Filmporträt eines WeltstarsNein, nicht Céline Dion, sondern Aline Dieu
Die Französin Valérie Lemercier geht mit ihrem Biopic einer kanadischen Sängerin eigene Wege und kreiert einen glitzernden Festtagsfilm.
Céline Dion? Die Sängerin aus Quebec mag zwar den Untergang der Titanic besungen und für die Schweiz den Concours Eurovision de la Chanson geholt haben. Aber muss uns auch ihr Leben interessieren?
Die französische Schauspielerin und Regisseurin Valérie Lemercier war auch skeptisch. Bis sie eines Tages einen Artikel las, in dem stand, dass Céline Dion als jüngstes von 14 Kindern in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Bereits früh ein Kinderstar wurde. Gegen den Willen der Familie mit ihrem um viele Jahre älteren Manager durchbrannte, der aus ihr die grösste Sängerin der Welt machen wollte.
Ein Biopic musste her, wurde Valérie Lemercier sofort klar, sie wollte das um jeden Preis drehen und die Hauptrolle spielen. Viele rieten ihr ab, und Céline Dion selbst verweigerte jede Zusammenarbeit. Aber die Regisseurin gab nicht auf, im Gegenteil, sie taufte ihre Hauptfigur von Céline Dion in Aline Dieu um. Und legte erst recht los.
Der Film beginnt in der Kindheit. Valérie Lemercier, 57 Jahre alt, spielt Aline computertechnisch verjüngt auch als Jugendliche, was gewöhnungsbedürftig ist. Sie hat auch später keine Hemmungen, auf Verfremdung zu setzen und nimmt sich biografisch viele Freiheiten. Die Hits werden, wohl auch aus Urheberrechtsgründen, spärlich eingesetzt und von der französisch-italienischen Sängerin Victoria Sio gesungen.
Das Verrückte aber: Irgendwie geht das alles auf. Es entsteht ein durchaus persönlicher Film voller Herz, glitzernd wie ein weihnächtlich geschmückter Tannenbaum. Die süsse Künstlichkeit ist ein Trumpf dieses Films.
Elvis Presley trifft Céline Dion
Gegen Schluss wird die Künstlichkeit noch thematisiert: Da flieht Céline Dion, Pardon, Aline Dieu in Las Vegas, wo sie lange exklusiv aufgetreten ist, aus ihrem Konzerthotel auf die Strasse. Irgendwo kommen ihr zwei Elvis-Doubles entgegen. Die beiden mustern sie und geben der vermeintlichen Imitatorin Ratschläge, wie sie ihr Aussehen besser dem Original angleichen könnte.
Solches kann auch denjenigen gefallen, die sich keinen Deut für Céline Dion interessieren.
«Aline»: jetzt in den Kinos.
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