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Vorwurf: Lieder illegal im Wahlkampf gespielt
Neil Young verklagt Trump-Team

Wehrt sich seit 2015 dagegen, dass seine Lieder für die Trump-Kampagne genutzt werden: Musiker Neil Young.

Wegen Verwendung seiner Songs bei einer Ansprache von US-Präsident Donald Trump hat der kanadische Rockstar Neil Young (74) rechtliche Schritte gegen das Trump-Team eingeleitet. Der Musiker veröffentlichte die Klageschrift am Dienstag auf seiner Webseite «Neil Young Archives». Sein Anwalt bestätigte der Nachrichtenseite «The Hill», dass die Klage bei einem Bezirksgericht in New York eingereicht wurde.

In seiner Klage wegen Urheberrechtsverletzung schreibt Young unter anderem, dass sich die Beschwerde nicht die Rechte und Meinungen amerikanischer Bürger missachte, die den Kandidaten ihrer Wahl unterstützen können. Aber: Er könne es nicht erlauben, dass seine Musik als «’Titelsong' für eine spalterische, un-amerikanische Kampagne von Ignoranz und Hass» benutzt werde.

Die Vorwürfe drehen sich um die nicht genehmigte Verwendung der Songs «Rockin’ in the Free World» und «Devil’s Sidewalk». Sie wurden etwa im Juni bei einer Trump-Kundgebung in Tulsa (Oklahoma) gespielt. Young verlangt unter anderem Schadenersatz – zwischen 750 und 150’000 Dollar für jede Copy-Right-Verletzung, zuzüglich Anwalts- und Verfahrenskosten.

Probleme bereits seit dem letzten Wahlkampf

Young ist Kanadier, besitzt aber auch die US-Staatsbürgerschaft und ist überzeugter Demokrat. Bereits 2015 hatte er sich beschwert, als Trump im Wahlkampf seine Songs verwendete. Damals veröffentlichte das Kampagnen-Team ein Statement, in dem des erklärte, es habe eine Lizenz für die gespielte Musik erworben. In der Anklageschrift wird dieses Statement nun als Beweis angeführt, dass das Wahlkampf-Team wusste, dass es eine Lizenz benötige. Weiter heisst es, dass die Kampagne seither die Lieder gegen den Willen des Klägers wiederholt abgespielt habe – ohne Lizenz.

Viele Musiker haben Probleme damit, dass Trump ihre Songs für Wahlkampfauftritte nutzt. So hatten etwa die Rolling Stones, Elton John, Ozzy Osbourne, Adele und zuletzt im Juni die Familie des 2017 gestorbenen Sängers Tom Petty den US-Präsidenten dafür kritisiert. Ted Kalo, Direktor der Artists Rights Alliance, sagte zum Magazin «Variety», dass das Problem im aktuellen Wahlkampf jedoch häufiger auftrete. Das habe die Urheberrechts-Organisation dazu bewogen, etwas gegen die Verstösse zu unternehmen.

Stars aus der Musikszene wehren sich

Vor rund einer Woche wandte sich die Artists Rights Alliance zusammen mit sich zahlreichen Künstlerinnen und Künstler in einem offenen Brief an die Spitzen der Republikaner und Demokraten. Sie forderten, dass um ihre Erlaubnis gebeten werden müsse, werde ihre Musik für politische Zwecke verwendet.

Unterzeichnet haben den offenen Brief unter anderem die Rolling Stones , R.E.M., Aerosmith, Linkin Park, Elton John, Lionel Richie und Courtney Love. (Lesen Sie den offenen Brief am Ende dieses Artikels). Die Unterzeichnenden erwarten eine Antwort seitens der Parteien bis am 10. August.

SDA/ahl