Duell mit Europameister SpanienAuf Teneriffa wollen die Schweizer ihrem tristen Herbst entfliehen
Die Partie am Montag bietet dem Nationalteam die Möglichkeit, das Länderspieljahr versöhnlich zu beenden. Und Erkenntnisse für die WM-Qualifikation zu gewinnen.
- Die Schweizer spielen am Montag gegen Spanien auf Teneriffa.
- Sie wollen die Partie dazu nutzen, unerprobte Spieler zu testen.
- Immerhin bleibt ihnen in der kommenden WM-Qualifikation sehr wahrscheinlich das Schlimmste erspart.
Eigentlich wäre es für das Schweizer Nationalteam der ideale Ort, um dem tristen Herbst zu entfliehen. Am Montag tritt es auf Teneriffa gegen Spanien an, auf dieser kanarischen Insel also, die im November eine Durchschnittstemperatur von über 20 Grad und viel Sonnenschein bietet. Ein Sieg beim Europameister würde die Schweizer Bilanz von drei Niederlagen und zwei Unentschieden samt Abstieg aus der höchsten Kategorie der Nations League zumindest ein wenig aufhellen. Und gäbe dem Team die Möglichkeit, sich mit einem guten Gefühl in den Winter zu verabschieden.
So lautet die Theorie. Die Umsetzung in die Praxis dürfte um ein Vielfaches schwieriger werden. Selbst wenn die Partie für die Spanier ebenfalls bedeutungslos ist, sie stehen schon als Gruppensieger fest. Und selbst wenn bei ihnen Hochkaräter wie Weltfussballer Rodri oder Wunderdribbler Lamine Yamal verletzt fehlen. Aber ihr Kader ist immer noch gespickt mit formidablen Fussballern. Von einem «sehr starken Gegner» spricht Assistenztrainer Giorgio Contini am Sonntag bei der Medienkonferenz im Estadio Heliodoro Rodriguez Lopez. Er vertritt Murat Yakin, der Grippe-Symptome hat. Ganz können die Schweizer dem Herbst selbst auf Teneriffa nicht entfliehen.
Ihre lange Absenzenliste um Abwehrchef Manuel Akanji ist übers Wochenende noch ein wenig länger geworden. Aurèle Amenda (Knieprellung), der am Freitag beim 1:1 gegen Serbien ein vielversprechendes Länderspieldebüt zeigte, sowie Ardon Jashari (grippekrank) traten die Reise nicht an. Zudem fehlt Breel Embolo gesperrt. Cédric Zesiger wurde nachnominiert.
Kommt ein weiteres Talent zum Debüt?
Contini kündigt an, man wolle sich auf Teneriffa ein Bild von Spielern machen, die bis jetzt fürs Nationalteam noch nicht zu vielen Einsatzminuten gekommen seien. Albian Hajdari könnte einer von ihnen sein, was den positiven Nebeneffekt hätte, dass der 21-jährige Verteidiger Luganos nicht mehr für einen Nationenwechsel infrage käme.
Womöglich erhält auch YB-Leistungsträger Filip Ugrinic die Gelegenheit, sich erstmals etwas länger zu präsentieren. Er ist wieder fit, nachdem er gegen Serbien angeschlagen ausgefallen war. Kandidaten für einen Einsatz von Beginn an sind auch Dereck Kutesa und Joël Monteiro, die am Freitag nach ihren Einwechslungen die Offensive belebten.
Insofern könnte der Ausflug nach Teneriffa doch ein paar Erkenntnisse liefern. Trifft sich das Nationalteam im März das nächste Mal wieder, startet es womöglich schon in die Qualifikation zur WM 2026 in den USA, in Kanada und Mexiko. Jedenfalls dann, wenn es am 13. Dezember in Zürich in eine Fünfergruppe gelost wird. Im Fall einer Vierergruppe ginge es erst im Juni los. Dann könnten die Schweizer im Frühjahr noch zweimal testen.
Immerhin verbleibt das Nationalteam trotz Abstieg mit grösster Wahrscheinlichkeit in Topf 1. Ihm drohen also keine Duelle mit Topnationen wie Spanien, Deutschland und Frankreich. Das ist zumindest eine gute Nachricht nach einem Herbst, der auf das Hoch an der EM in Deutschland ein Tief brachte.
Fehler gefunden?Jetzt melden.