AboKinder-Corona-Impfung in ZürichDie Jugendlichen können sich an vier Standorten impfen lassen
Ab Freitag läuft die Anmeldung für die 12- bis 15-Jährigen. Die Erwachsenen wiederum verlieren an Disziplin: Tausende haben wegen der EM den Termin geschwänzt.

Nachdem die Impfkommission des Bundes neu auch die Impfung für die 12- bis 15-Jährigen empfiehlt, hat die Gesundheitsdirektion (GD) das Zürcher Programm für die Jugendlichen veröffentlicht. Impfen sollen sich vor allem jene mit einer chronischen Erkrankung und solche mit engem Kontakt zu gefährdeten Personen.
Anmeldungen sind ab Freitagvormittag, 25. Juni, über das kantonale Impftool möglich. Die ersten Jugendlichen werden bereits am Montag, 28. Juni, geimpft. Es stehen rund 10’000 Termine für die Erstimpfung zur Verfügung. Verimpft wird der Stoff von Pfizer/Biontech. Möglich ist das an vier Standorten: in den Impfzentren Messe Zürich, Winterthur und Uster sowie am Kinderspital in Zürich. Auch die 12- bis 15-Jährigen brauchen zwei Impfungen innert vier Wochen.
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Kinder können selbst entscheiden
Urteilsfähige Minderjährige können selber entscheiden, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht. Die GD empfiehlt dennoch, dass sich die Jugendlichen von der gesetzlichen Vertretung – meist einem Elternteil – begleiten lassen. Die Jugendlichen können aber auch allein kommen, brauchen dazu aber eine Einwilligungserklärung, die sie hier herunterladen können.
Unbegleitete Jugendliche ohne eine solche Erklärung können nur im Kinderspital geimpft werden. Sie müssen sich ebenfalls über das Impftool anmelden. Ihre Urteilsfähigkeit wird dort von einer Fachärztin oder einem Facharzt Pädiatrie abgeklärt. Bei Fragen sollen die Jugendlichen und Eltern die Impfhotline (0848 33 66 11) kontaktieren.
Begleitpersonen der Jugendlichen können sich – ausser im Kinderspital – ohne Voranmeldung auch impfen lassen. Sie müssen einen amtlichen Ausweis, die Krankenkassenkarte, allfällige Zusatzunterlagen wie ärztliche Atteste und allfällige Nachweise einer Corona-Erkrankung mitbringen.
Hohe No-Show-Rate
Inzwischen sind 450’000 Zürcherinnen und Zürcher doppelt geimpft, 1,2 Millionen Impfungen wurden verabreicht und 370’000 Termine vereinbart. Doch die Disziplin lässt nach. «Mit dem Start des Sommers und der Fussball-Europameisterschaft hat sich in den letzten Tagen die No-Show-Rate in den Impfzentren etwas erhöht», schreibt die Gesundheitsdirektion (GD) in einer Mitteilung.
Gemäss Sprecherin Lina Lanz schwänzt täglich und durchschnittlich eine einstellige Prozentzahl der Angemeldeten den Impftermin, also zwischen 0 und 2000 Personen. Über die letzten Tage waren das gewiss Tausende, wenn man bedenkt, dass täglich rund 21’000 Personen geimpft werden.
Die GD bittet die Impfwilligen nun, die vereinbarten Termine auch wahrzunehmen. Ansonsten drohe das hohe Impftempo nachzulassen. Wer am vereinbarten Impftermin verhindert ist, soll den Termin im kantonalen Impftool verschieben. Jene Personen, die den Termin über die Impfhotline gebucht haben, können die Verschiebung ebenfalls über die Hotline vornehmen lassen (Tel. 0848 33 66 11). Die Zweitimpfung kann bis zu sechs Wochen nach der Erstimpfung durchgeführt werden.
Tiefere Quote auf dem Land
Die Gesundheitsdirektion von Regierungsrätin Natalie Rickli (SVP) startet nun eine neue Welle der Informationskampagne. Diese lege den Fokus auf die ländliche Bevölkerung, die gemäss den Impfdaten eine tiefere Impfquote aufweist als die städtische.
So haben die Stadt Zürich und der Bezirk Meilen mit 54 Prozent eine um mehr als zehn Prozentpunkte höhere Impfrate als die Bezirke Hinwil, Dietikon (je 41 Prozent), Dielsdorf (42), Pfäffikon und Andelfingen (je 43).

Die letzte Kampagne hatte vor allem auf die Jungen gezielt.
50’000 neue Termine
Zudem schaltet der Kanton ab Dienstag nach und nach 50’000 neue Termine für Erstimpfungen für Anfang Juli auf. Mit dieser Aufschaltmethode haben auch jene Personen eine Chance für einen Termin, die nicht immer online oder bei der Ankündigung am Arbeiten sind.
Die Zürcher Impfaktion sei auf Kurs, schreibt die GD. Inzwischen sind 250’000 Covid-Zertifikate heruntergeladen worden. Rund ein Drittel aller Zürcherinnen und Zürcher über 16 Jahre ist vollständig geimpft. Bei den besonders gefährdeten Personen ab 60 Jahren beträgt die Quote gar 70 Prozent.

Die Erstimpfquote ist je nach Bezirk und Alter unterschiedlich. So haben 96 Prozent der über 80-Jährigen in den Bezirken Bülach und Meilen mindestens den ersten Corona-Piks, während die Quote bei den 20- bis 29-Jährigen im Bezirk Dielsdorf nur bei 26 Prozent liegt. Die Jungen hatten allerdings auch viel weniger Zeit, sich anzumelden, da der Impfstoff von Januar bis April für die älteren Semester reserviert war.
«Die Impfquote entwickelt sich erfreulich, kann aber noch gesteigert werden.»
Im Juli und August werde weniger Impfstoff zur Verfügung stehen als im Mai und Juni, schreibt die GD. Gleichwohl sollen wie angekündigt bis im August alle geimpft sein, die das wollen.
Peter Indra, der neue Impfchef, sagt: «Die Impfquote entwickelt sich erfreulich, kann aber noch gesteigert werden.» Um einen wirkungsvollen Schutz der Bevölkerung zu erreichen und die Freiheiten des Alltags wiederzuerlangen, sei es aber wichtig, im ganzen Kanton und in allen Altersgruppen eine hohe Durchimpfungsrate zu erreichen. Indra ruft alle auf, sich zu informieren und das Impfangebot anzunehmen.
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