Bildkolumne SchnappschussRegierungsrätin Rickli rockt
Das neue Foto des Zürcher Regierungsrats zeigt SVP-Frau Natalie Rickli als neue Präsidentin: cool, selbstbewusst und mit offensichtlicher Freude an der Macht.
Drei Dinge machen dieses Bild mit Natalie Rickli als Hauptperson zu einem grossartigen Bild. Erstens: ihr Anzug. Mehr moderne und coole Weiblichkeit geht nicht. Zweitens: ihre Pose. Breitbeinig, in hohen Hacken!, eine Hand lässig in der Hosentasche. Drittens, und das ist das Beste: Natalie Rickli sieht aus, wie wenn ihr das Amt als Zürcher Regierungsrätin im Allgemeinen und als neue Regierungspräsidentin im Speziellen grosse Freude machen würde.
Erfolgreiche und mächtige Frauen vermeiden diesen Eindruck oft tunlichst. Sie stapeln lieber tief und erklären noch lieber, sie fürchteten sich permanent davor, als vermeintliche Mogelpackung aufzufliegen. Das sogenannte Imposter-Syndrom ist wohl das weiblichste aller Syndrome überhaupt.
Mitunter dünkt es einen aber, dass es bloss als Vorwand dient – weil die erfolgreichen und mächtigen Frauen keinesfalls so rüberkommen wollen, als hätten sie Freude an Erfolg und Macht. Das gilt immer noch irgendwie als unweiblich.
Gottlob ist Natalie Rickli da von einem anderen Schlag. Denn sie sieht ja nicht nur vergnügt und selbstbewusst aus. Sondern durchaus auch so, wie wenn sie gerne mal mit der Geissel chlöpfte, wenn es nicht so läuft, wie sie das gerne hätte.
In der SonntagsZeitungs-Rubrik «Schnappschuss» kommentiert Bettina Weber jede Woche ein aktuelles Bild.
Fehler gefunden?Jetzt melden.