Rekordmeister im GlückBayern zittert im Spitzenspiel – und holt gegen Leverkusen trotzdem einen Punkt
Im Bundesliga-Spitzenduell bleiben die Bayern lange ohne Torschuss, sie sind klar unterlegen und können dennoch zufrieden sein. Tief in der Misere steckt Borussia Dortmund.

Auch ein Taktik-Kniff von Meistercoach Xabi Alonso sorgt in der Bundesliga nicht wieder für einen Hauch Spannung im Titelrennen. Bayern München marschiert nach dem sehr glückhaften 0:0 am Samstagabend bei Titelverteidiger Bayer Leverkusen scheinbar ungefährdet in Richtung 34. Meistertitel.
Nach 22 Runden bleibt das Team von Trainer Vincent Kompany acht Punkte vor Leverkusen, das zum zweiten Mal am Stück sieglos blieb. Einen solchen Vorsprung zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft hat noch nie eine Mannschaft eingebüsst.
Alonso blieb im mit Spannung erwarteten Spitzenspiel zwar auch im sechsten Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Club als Trainer unbesiegt. Auch ein Griff in die Trickkiste vor dem Spiel brachte seinem überlegenen Team aber nicht den dringend benötigten Sieg. Seine gefährlichsten Stürmer Patrik Schick und Victor Boniface liess der Baske zunächst auf der Bank – erst in der Nachspielzeit kam Schick ins Spiel.
Trotzdem hatte Bayer zahlreiche Chancen, um das Spiel zu entscheiden. In der Nachspielzeit vergab Florian Wirtz aus bester Position den Siegtreffer.
Vor 30’210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena spielte auch ohne nominelle Spitze nur der Tabellenzweite. Der Treffer für Bayer wollte aber nicht fallen. Die Bayern hatten hingegen bis zum Schlusspfiff keine echte Torchance. Kompany dürfte dies herzlich egal sein. Der Belgier steht vor seiner ersten deutschen Meisterschaft in seiner Premierensaison als Bayern-Coach.
Dortmunds Feuer loderte nur kurz
Borussia Dortmund taumelt derweil auch unter dem neuen Trainer Niko Kovac von Niederlage zu Niederlage in der Bundesliga. Der BVB kassierte mit dem 0:2 im Derby beim bisherigen Tabellenletzten Bochum die zweite Pleite im zweiten Ligaspiel unter dem neuen Coach und liegt als Tabellenelfter nun schon acht Punkte hinter den anvisierten Champions-League-Plätzen.
Nach dem überzeugenden 3:0 in den Playoffs zum Champions-League-Achtelfinale bei Sporting Lissabon erlebte der BVB wieder den nächsten schlimmen Rückfall. Der griechische Winter-Neuzugang Georgios Masouras traf doppelt für die Bochumer, die erstmals seit dem fünften Spieltag den letzten Platz verlassen können, sollte Holstein Kiel am Sonntag bei Eintracht Frankfurt verlieren.
Besonders bitter war für Dortmund der zweite Gegentreffer, als Ex-Nationalspieler Niklas Süle bei seinem Startelf-Debüt in diesem Jahr einen Rückpass zu lasch spielte und sich Masouras bedankte.
Auch der VfB Stuttgart patzte
Einen Rückschlag im Kampf um die Königsklasse gab es auch für den VfB Stuttgart, der gegen den VfL Wolfsburg 1:2 (0:0) verlor und auf Platz sechs abrutschte. Hinter dem Vierten RB Leipzig, der am Freitag 0:0 beim FC Augsburg spielte, folgt nun schon der SC Freiburg. Die Breisgauer gewannen beim FC St. Pauli 1:0 (0:0). Damit fiel auch der kläglich vergebene Elfmeter von Vincenzo Grifo nicht ins Gewicht. Gut im Rennen liegt auch Borussia Mönchengladbach durch das 2:1 (2:0) beim 1. FC Union Berlin.
72 Minuten brauchte der VfB, ehe Nick Woltemade mit einem sehenswerten Tor für die Stuttgarter Führung sorgte. Die Freude war aber nur von kurzer Dauer, der Ex-Stuttgarter Tiago Tomas (77.) und Mohammed Amoura per Handelfmeter (87.) drehten sogar komplett das Spiel.
Mönchengladbach siegt in Berlin, Freiburg verschiesst erneut
Gladbach gelang unterdessen erstmals in der Club-Historie ein Sieg an der Alten Försterei in Berlin. Lukas Ullrich (10.) und Nationalstürmer Tim Kleindienst mit seinem 14. Saisontor (26.) trafen für die Borussia, die mit zehn Punkten aus den vergangenen vier Spielen auf Europacup-Kurs sind. Für die Berliner konnte Andrej Ilic mit einem umstrittenen Foulelfmeter nur verkürzen (63.).
Am Hamburger Millerntor blamierte sich Grifo mit einem verschossenen Foulelfmeter kurz vor der Pause (45.+1). Der Techniker chippte den Ball in die Mitte, doch Pauli-Keeper Nikola Vasilj blieb einfach stehen und griff sich den Ball. Bereits beim 0:3 im Hinspiel war Grifo mit einem Foulelfmeter an Vasilj gescheitert. Ein spätes Tor von Christian Günter bescherte den Freiburgern aber doch noch den Sieg (88.).
DPA/osc
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