Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Fussball: Frauen, 2. Liga
Nach dem Experiment feiern die Frauen von Zürisee United

16 Meisterschafsspiele ohne Niederlage: Sina Arpagaus, Jeanne Deuber, Flavia Arpagaus (Nr. 15), Viviane Stutz (leicht verdeckt), Carmen Frei und Nathalie Hoffmann (von links) von Zürisee United feiern einen Treffer. 

Zürisee United stand in den vergangenen Jahren meist im Schatten der Wädenswiler Frauen. Dies, obwohl der Name «Zürisee United» nur Frauenteams vorbehalten ist, und die drei Aktivteams Juniorinnen von gleich vier Vereinen – Stäfa, Männedorf, Meilen und Herrliberg – aufnehmen. Bezüglich dieser beiden Aspekte, Vereinsname und Anzahl Teams, hat Zürisee United einen Vorteil gegenüber den Wädenswiler Frauen, die eine Frauenabteilung innerhalb des FC Wädenswil sind.

Für die grossen Schlagzeilen in jüngster Vergangenheit gesorgt hat indes der Club vom linken Seeufer. Besonders mit dem Aufstieg in die 1. Liga und dem Cupsieg im vergangenen Sommer. Auch in der 1. Liga brillierte das Team der Trainer Christian Geiger und Remo Mayer. Es belegte als Aufsteiger den guten vierten Schlussrang.

Aber auch auf der anderen Seeseite wurde in den vergangenen Monaten im lokalen Frauen-Spitzenfussball oft gejubelt. Mit dem Höhepunkt am vergangenen Sonntag, als Zürisee United bei Team Furttal 2:0 gewann und damit eine Runde vor Meisterschaftsschluss den Aufstieg in die 1. Liga realisiert hat.

Junges Trainerduo engagiert

Im Sommer 2022 lösten bei Zürisee United die Trainer Michel Neugel und Angela Käslin den abtretenden Roger Küng ab. Küng war parallel viele Jahre lang Vereinspräsident des FC Stäfa. Gleichzeitig gab er sein immenses fussballerisches Wissen dem Fanionteam der Zürisee-United-Frauen, die ebenso zum FC Stäfa gehören, weiter.

Mit den neuen Teamverantwortlichen Neugel und Käslin haben der Leiter Aktive Frauen, Urs Oldani, sowie der damalige sportliche Leiter Frauen, Daniel Schumacher – er wurde mittlerweile von Patrick Schwab abgelöst – eine Lösung gewählt, die vielversprechend war. Die Neuen waren jung und damals erst 29 respektive 31 Jahre alt. Sie haben erfolgreich Fussball gespielt, Neugel in der 2. Liga interregional beim FC Bassersdorf und Käslin gar in der NLA im FC Luzern. Und beide haben bereits je das Uefa-C-Trainerdiplom erworben. Käslin absolviert in wenigen Tagen die Prüfungen für das B-Diplom.

Neuen Ansprüchen gerecht werden

Ebenso interessant ist, dass beide als Camp-Leiter Polysport arbeiten. Das heisst, dass Neugel und Käslin nicht nur Fussballexperten sind, sondern dass sie des weiteren etliche Sportarten herrschen. Ski Alpin (als Skilehrer/in), Springreiten oder Padel Tennis im Fall von Michel Neugel oder Geräteturnen, Eishockey, Unihockey, Reiten sowie Padel Tennis, wie dies bei Angela Käslin der Fall ist. Diese Vielseitigkeit ist wichtig, weil die Ansprüche im  Fussball in den vergangenen Jahren bezüglich Koordination, Beweglichkeit und Athletik enorm gestiegen sind.

Neugel und Käslin können ihr immenses Wissen auch weitergeben. Das hat Neugel bereits vor Jahren als Trainer von Walliseller Juniorinnenteams und später als Co-Trainer der FC-Zürich-U19-Juniorinnen erfahren. «Was ich vermitteln wollte, kam bei den sehr aufnahmefreudigen Mädchen und jungen Frauen gut an», blickt er zurück. Während der Coronaviruszeit, als Teamtrainings gesetzlich verboten waren, gab Michel Neugel seinen Beruf als Detailhandelsverkäufer in der Sportartikelbranche auf und bot Fussball-Individualtrainings an. Bis zu 50 Fussballerinnen und Fussballer in jedem Alter trainierte er. Hauptsächlich auf der öffentlichen Sportanlage Au in Glattbrugg.

Das bereitete ihm Spass. Er suchte mit Angela Käslin zusammen, die seit zwei Jahren seine Lebenspartnerin ist, nach der schlimmsten Phase der Corona Zeit ein Engagement als Trainer. Er gab ein Inserat auf. Verantwortliche von Zürisee United meldeten sich bei den beiden. Am Schluss einigten sie sich auf einen Vertrag für die Saison 2022/23.

«Alle haben mitgezogen»

Der Start der beiden bei Zürisee United indes missriet. Die Cuppartie kurz vor Meisterschaftsbeginn beim Drittligisten Lachen/Altendorf ging 1:3 verloren. Auch am dritten und fünften Spieltag setzte es je eine Niederlage ab. «Wir wussten, dass es besonders in unserer Startphase Rückschläge geben wird», schaut Neugel zurück. Danach blieb Zürisee United in 16 Meisterschaftspartien ohne Niederlage. «Das Erfreuliche in den vergangenen Monaten war, dass alle Frauen im Team motiviert waren und voll mitgezogen haben», nennt Neugel den Hauptgrund für den Aufstieg in die 1. Liga.

«1. Liga wir kommen!»: Die Frauen von Zürisee United bejubeln mit ihren Coachs Michel Neugel und Angela Käslin (links von ihm) den Aufstieg.

Mündlich ist vereinbart, dass das Trainerduo Neugel/Käslin auch in der kommenden Saison in der 1. Liga die Geschicke des Teams leitet wird. Den beiden Coachs ist bewusst, dass es in der 1. Liga sportlich weitaus schwieriger sein wird als in der 2. Liga. Ihrem Motto als Camp-Leiter Polysport indes werden sie auch im Fussball treu bleiben: Sie wollen weiter den Spielerinnen viel Freude vermitteln.