Modetipps für den HerbstJetzt sind Wildleder, Volumen und Country-Chic angesagt
Eben noch auf dem Laufsteg und schon auf der Strasse: Mit diesen Trendfarben, Accessoires und Stilrichtungen peppen Sie Ihre Garderobe auf.
Die Temperaturen sind merklich gesunken, es wird abends wieder schnell dunkel, und die Blätter verfärben sich langsam. Das bedeutet: Die Übergangszeit ist da, und der Kleiderschrank will auf die neue Saison umgestellt werden.
Glücklicherweise ist keine Jahreszeit modetechnisch aufregender und vielseitiger als der Herbst. Von klobigen Ohrringen à la Prinzessin Diana über Country-Chic bis hin zu mit Anhängern beladenen Handtaschen: Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Trends der Saison.
Die Stilrichtungen
Bohemian Revival
Lange, wallende Kleider, romantische Rüschen und wilde Fransen – wirft man einen Blick auf die Herbst-/Winterkollektionen 2024, ist klar zu erkennen: Der Boho-Stil, der seine Wurzeln in den 70ern hat, erlebt gerade einen Aufschwung. Wenn auch in einer modernen und reduzierten Version: So sorgten durchsichtige Stoffe und verträumte Spitze bei Chloé und Isabel Marant für eine im Herbst seltene Leichtigkeit.
Utility Wear
Von der Baustelle auf den Laufsteg – etwa so könnte man den Modetrend «Utility Wear» beschreiben, der von Arbeiterkleidung inspiriert ist. Zurzeit besonders angesagt sind Arbeiterjacken im 90er-Stil, die man schon lange bei Traditionsmarken wie Carhartt oder Dickies findet.
Nun wurden sie von High-Fashion-Labels wie Prada neu interpretiert. Die Merkmale der idealen Übergangsjacke sind jedoch dieselben: Sie zeichnet sich durch einen lockeren Schnitt, grosse Seitentaschen und einen kontrastierenden Lederkragen aus. Kombiniert wird die robuste Arbeiterjacke gerne als Stilbruch mit weissen Hemden oder femininen Kleidern.
Country-Chic
Die Ästhetik der Superreichen bleibt nach dem Hype um den «Quiet Luxury»-Trend weiterhin en vogue. Doch nun zieht es uns modemässig in die Natur hinaus, genauer gesagt in die stattlichen englischen Landhäuser. «Country-Chic» ist eigentlich alles, was britische Adlige zu einem ausgedehnten Jagdausflug oder zu einem Picknick auf Schloss Balmoral tragen würden: Tartan- und Herringbone-Muster in Erdtönen, üppige Tweedstoffe und dick gestrickte Pullover.
Die Silhouetten
In Stoff gehüllt
Bei kalten Temperaturen kommt dieser Trend wie gerufen: Designer wie Bottega Veneta und Paco Rabanne haben ihre Models für den Herbst regelrecht in Stoffbahnen gehüllt. So waren sie in dramatischen XXL-Umhängen wie Ponchos und Capes eingekuschelt oder trugen weite Oberteile mit elegant drapierten Krägen. Tipp: Wer einen grossen Schal rumliegen hat, wirft sich einfach den um die Schultern.
Mehr Volumen
Dass eng anliegend und figurbetont gestern war, zeigen auch die zahlreichen voluminösen und überdimensionalen Silhouetten, die die Laufstege eroberten. Vor allem fluffige Statementmäntel aus Federn und Fell zogen alle Blicke auf sich, so wie bei Erdem und Givenchy.
Andere Designer wie Conner Ives und Molly Goddard setzten hingegen nur hüftabwärts auf eine ausladende Silhouette und feierten das Revival des Ballonrocks aus den 80ern.
Die Materialien
Wildleder
Nachdem die Modewelt im Frühling und Sommer im Westernfieber gewesen war, ist uns jetzt noch das Wildleder erhalten geblieben. Im Herbst geht es aber weit minimalistischer zu, etwa mit geradlinigen Jacken und strukturierten Handtaschen aus dem samtig-weichen, aufgerauten Material.
Cord
Nichts schreit mehr nach Herbst als Cord. Der robuste Stoff mit der gerippten Oberfläche macht ein Outfit aufgrund seiner Textur automatisch interessanter. Dabei muss das Material keineswegs sparsam eingesetzt werden, wie Tommy Hilfiger mit einem cognacfarbenen Cordanzug zeigte.
Luxuriöses Leder
Klar, Leder im Herbst ist etwa so bahnbrechend wie Blumenmuster im Frühling. Doch diese Saison zeigten Designer wie Gucci und Bally vor allem luxuriöse Varianten aus glattem und beinahe glänzendem Leder. Auch farblich wird das Material aufregender.
Die Farben und Muster
Nach den Trendfarben Barbie-Pink, Kirschrot und Buttergelb sind diesen Herbst warme und erdige Töne hoch im Kurs. Auffällig: Designer setzten in ihren Shows oft auf monochromatische Looks. Also auf Outfits, die von Kopf bis Fuss in derselben Farbe, wenn auch mit abweichenden Nuancen gehalten sind. Das macht das Styling nicht nur unkompliziert, sondern lässt ein Outfit automatisch stimmig und durchdacht aussehen.
Burgunderrot
Die satte Farbe, die noch dunkler und dekadenter ist als Weinrot, war auf den Fashionshows der namhaftesten Designer zu sehen. Insbesondere in Kombination mit schlichten Farben wie Schwarz und Grau ist das dunkle Rot ein echter Blickfang – etwa in Form einer Handtasche oder von Slingback-Pumps.
Braun
Wenn es draussen grau und regnerisch ist, greifen wir gerne automatisch zu schwarzer Kleidung, um unserer schlechten Stimmung Ausdruck zu verleihen. Versuchen Sie es stattdessen mal mit Braun. Ob sattes Schokoladenbraun oder Cognac und Caramel – die Farbe strahlt wohlige Wärme aus. Spielen Sie mit verschiedenen Textilien und kombinieren Sie zu Wildleder etwa Seide oder Kaschmir in Brauntönen.
Grüntöne
Grüntöne sind zurzeit überall. Die deutsche «Vogue» hat zum Beispiel die Frage in den Raum gestellt, ob es sich bei Kaki um das neue Schwarz handle. Besonders Gucci scheint von Grün in all seinen Nuancen angetan zu sein und präsentierte Slipkleider und dicke Wollmäntel in Moosgrün, elegante Ledermäntel mit passenden Shorts in Olive und Handtaschen in einem erfrischen Limettengrün.
Leopardenmuster
Leopardenmuster waren bereits im Frühling omnipräsent, doch der Trend hält sich auch bei kühleren Temperaturen. So gehörte der einst als trashy verhöhnte Animal-Print bei Labels wie Alaïa, Dior und Zimmermann zur Kollektion. Wem das Muster grossflächig zu auffällig ist, greift zu dezenteren Accessoires wie einem Foulard oder einer Handtasche.
Die Accessoires
Bag Charms
Schon die französische Stilikone Jane Birkin verzierte die nach ihr benannte Birkin Bag von Hermès mit allerlei Anhängern, Ketten und Talismanen. Nun sind sogenannte Bag Charms, also Taschenanhänger, im grossen Stil zurück.
Den Trend wieder ins Leben gerufen hat das Label Coach, das seine Taschen mit touristischen Anhängern zum Thema New York schmückte: Äpfel, Taxis und sogar eine Kaffeetasse mit dem ikonischen «I love New York»-Logo baumelten an den Henkeln.
Die Bag Charms sind ein idealer Weg, um einer alten Handtasche neues Leben einzuhauchen – und seine Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen.
East-West-Bags
Apropos Taschen: Wie jede Saison gibt es auch diesen Herbst eine Handtasche, die zum It-Piece avanciert ist. Designer wie Bottega Veneta, Miu Miu und Coach zeigten in ihren diesjährigen Kollektionen allesamt lange, schlanke, rechteckige Handtaschen. Weil die Taschen mehr breit als hoch sind, werden sie auch als «East-West-Bags» bezeichnet. Das Pariser Modehaus Alaïa hat seine Interpretation der Tasche passend «Le Teckel» getauft, was französisch für Dackel ist.
Klobige Ohrstecker
Die 80er sind zurück! Zumindest, was Ohrringe betrifft. Diesen Herbst sind jene goldenen, klobigen Ohrstecker im Trend, die Lady Diana einst zu ihrem Signature-Look gemacht hat. Der extravagante Statementschmuck verleiht besonders sonst eher langweiligen Outfits das gewisse Etwas. Vorgemacht hat das etwa die Marke Saint Laurent, die ein Model mit kunstvoll geknoteten XXL-Ohrsteckern zu einem Hingucker auf dem Laufsteg machte.
Thigh-High-Boots
Klar, Stiefel gehören wie das Vermicelle einfach zum Herbst dazu. Doch waren es letztes Jahr noch kniehohe Stiefel, die die Modewelt begeisterten, geht es nun noch höher hinaus. So reichen die Stiefel jetzt bis zur Mitte der Oberschenkel, um das Bein optisch noch länger wirken zu lassen.
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