Leichtathletik-SMMit Meistertiteln bestätigen Raess und Spitz ihre Form
An den Schweizer Meisterschaften in Bellinzona haben die besten Leichtathletinnen und Leichtathleten vom Zürichsee aufgetrumpft.
Am Titelgewinn von Jonas Raess (Langnau) gab es eigentlich schon vor dem Startschuss des 5000-m-Rennens nichts zu zweifeln. Zu überlegen präsentierte sich der 29-Jährige nicht nur in dieser Saison, sondern auch in den letzten Jahren – über 5000 m und 3000 m und 10’000 m. Eindrücklich war darum nicht der Titelgewinn, sondern die Art und Weise, wie er zustande kam.
Raess strebte ein schnelles Rennen an. Er nahm das Heft resolut in die Hand und schlug im Alleingang einen hohen (und regelmässigen) Rhythmus an. Nach einer «Einstimmungsrunde» lief er 4600 m allein voraus. Die Überlegenheit zeigte sich eindrücklich. Auf dem letzten Drittel der Distanz hatte er auch ständig überrundete Widersacher zu überholen. Umso erstaunlicher daher seine Endzeit: 13:44,00 Minuten, die schnellste Meisterschaftszeit.
Raess registrierte dies mit Freude: «Ich sehe meine Leistungsentwicklung und die gute Form bestätigt, und dieses Rennen hat mir viel Spass bereitet.» Nach dem Rennen ist er wieder nach St. Moritz ins Höhentraining zurückgereist. Dort will er mit seinen internationalen Trainingskollegen die zweieinhalb Wochen bis zu den Weltmeisterschaften für den Feinschliff nutzen. Die WM-Teilnahme übers World Ranking scheint – auch dank dem Meisterschaftsrennen und den dabei errungenen Punkten – gesichert.
Spitz immer schneller
Nach seiner Meisterpremiere im letzten Jahr doppelte auch Lionel Spitz vom Track Team Adliswil nach: über 400 m. Der U-23-EM-Zweite von vorletzter Woche überzeugte mit einer starken Leistung: Mit 45,25 Sekunden verbesserte er seine persönliche Bestmarke (vorher 45,50) bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage. Den U-23-Europameister Ricky Petrucciani hielt er souverän in Schach.
Spitz sprach von «einem von A bis Z vorzüglichen Rennen». Den vor ihm gestarteten Petrucciani hatte er bereits nach 200 m eingeholt. «Ich bin mehr als happy», sagte der Adliswiler und verwies auf zwei an sich nicht vorteilhafte Faktoren: Das Finalrennen fand um 12.45 Uhr statt, zu einer ungewohnten Zeit also. «Das spürte ich vor allem am frühen Morgen, als ich aufstehen musste und das Frühstück einnehmen.» Zudem gilt die Bahn in Bellinzona als «schwierig» mit ihren «eckigen Kurven» und ihrem weichen Belag.
Bremsen liess sich Spitz dadurch nicht. Und er lachte: «Das macht Mut und beweist meine Verfassung.» Den Schweizer Rekord von Matthias Rusterholz (44,99) aus dem Jahr 1996 hat er «definitiv in den Beinen, und ich kann meinem Weg entspannt weiter folgen».
Zu einer weiteren Bestätigung kam es durch Trainingskollege Ralf Kurath. Der Wädenswiler vom TV Unterstrass, der in derselben Gruppe um Trainer Alex Hautle trainiert, feierte mit seinen 47,75 Sekunden und Rang 3 seinen bis anhin grössten Erfolg.
Zwei erfolgreiche Werferinnen
Damit nicht genug: Mit Chiara Baumann (LCZ/Thalwil) und Iris Nowak (TV Thalwil) trumpften auch zwei Werferinnen vom Zürichsee auf – auch wenn ihre Leistungen nicht internationales Level erreichen. Die Thalwilerin Baumann vom LC Zürich gewann das Diskuswerfen mit einer Weite von 46,84 m. Sie hatte bange Minuten zu überstehen. Ihren Bestwert erzielte sie beim ersten Versuch. Ihre beiden härtesten Widersacherinnen, kamen bis auf 9 cm (2. Versuch) und 54 cm (5.) an sie heran. Nowak fehlten zwar im Hammerwerfen sieben Meter zum Sieg, mit ihren 50,00 m erreichte sie aber eine schöne Weite.
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