9 Tech-Gadgets Mit diesen Tipps unserer Digital-Redaktion meistern Sie die Ferien
Mobiler WLAN-Hotspot, Handykühler und Fernsehen für unterwegs: Diese Geräte packt unser Experte in den Koffer.
Wenn das TV-Programm enttäuscht
Natürlich fährt man nicht in die Ferien, um TV zu gucken. Aber was, wenn man im Hotel oder der Ferienwohnung doch mal einen Abend vor dem Fernseher verbringen möchte? Dann kommt schnell Frust über das lausige lineare TV-Programm auf. Seit Jahren die beste Alternative ist ein Chromecast von Google. Die kleinen TV-Sticks machen nicht nur heimische Fernseher flott, sie machen auch fremde Geräte zu Smart-TVs mit den eigenen Streaming-Abos.
Mit dem neusten Modell liefert Google zudem fast zehn Jahre nach dem ersten Modell auch eine Fernbedienung mit. Bislang musste man den Smart-TV mit dem Smartphone steuern. Das ging natürlich auch. Aber nun mit der Fernbedienung ist alles noch mal einfacher.
Ansonsten funktioniert der kleine TV-Stick wie immer. Man steckt ihn hinten im TV in einen freien HDMI-Eingang, und das andere Ende verbindet man per USB-Kabel mit einem Netzteil. Und schon hat man auf dem TV ein vollwertiges Smart-TV-System mit allen Apps von Netflix, über Apple TV, Disney bis hin zu Amazon und allen anderen Diensten.
Besonders einfach ist die Installation im Hotel, wenn man auch den Gadget-Tipp Nummer 4 dabeihat. Aber auch sonst lässt sich der Chromecast mit dem dortigen WLAN nutzen, oder optional gibt es sogar einen Netzwerkkabel-Adapter. Der ist aber eher etwas für Heimkino-Fans, die zu Hause dem drahtlosen Internet nicht über den Weg trauen.
Google Chromecast (70 Franken)
Die Ferienwohnung im Nu gesaugt
Schon vor Jahren erfüllte ich mir einen Buben- respektive Midlifecrisis-Traum: einen Dyson-Staubsauger. Das so futuristische wie optimistische Design hat mich schon als Kind fasziniert. Abgeschreckt hat mich dagegen stets der Preis. Doch seit dem Kauf sind wir mit unserem V10 ausgesprochen zufrieden. Selbst die Kinder wollen nun damit saugen.
Gerade in der Ferienwohnung, wo man sich nicht auch noch über Staubsaugerbeutel Gedanken machen möchte, hat sich der beutellose Akku-Sauger bewährt. Kein Kabelgewirr und mehr als genug Akku. Was will man mehr?
Nun hat mir Dyson das neuste Topmodell den V15 ausgeliehen. Und jetzt habe ich eine Antwort auf diese Frage. Im Alltag begeistern zwei Neuerungen. Da ist zum einen ein Laser, der beim Aufspüren von Schmutz hilft. Auf unserem Terrazzoboden verschwinden Essensreste, Legoteilchen und Glasscherben auf Nimmerwiedersehen. Dank dem Laser bleibt keine Scherbe unentdeckt, und die Kinder freuen sich, wenn die Legoteilchen nicht mehr nachträglich aus dem Staubbehälter gefischt werden müssen.
Ebenfalls eine Freude ist das Display hinten am Sauger, das zeigt, was man gerade für Staub eingesaugt hat. Ich habe zwar keine Ahnung, was die einzelnen Anzeigen genau für meinen Alltag bedeuten, aber man kommt sich beim Saugen in den abgelegensten Winkeln und unter Schränken vor wie bei einer Aussenmission von Raumschiff Enterprise. Schade, kann man die Daten nicht aufs Handy übertragen. Dort würde man vielleicht sogar über längere Zeit Zusammenhänge verstehen und begreifen.
Löbliches Detail am Rand: Die Ladeschale des V15 ist rückwärtskompatibel. So passt auch der V10 noch rein, und neue Löcher muss man auch nicht in die Wand bohren. Die Ladeschale des neuen Saugers hat die Aufhängungslöcher an derselben Stelle. Umgekehrt geht es aber nicht: Der V15 passt nicht in die Ladeschale des V10.
Dyson V15 (720 Franken)
Wenn das iPhone heiss läuft
Gamerinnen und Gamer sind uns immer einen Schritt voraus. Das hat die Corona-Pandemie deutlich gezeigt. Während wir noch damit haderten, ob man uns im Livestream hört oder gar sieht, haben die schon seit Jahren munter ihre Spiele live ins Internet übertragen und sich dabei gefilmt. Kein Wunder, dass Capture-Cards, Webcams, Mikrofone, Videolampen und Greenscreens gerade Hochkonjunktur haben.
Aber auch in einem anderen Bereich haben Gamerinnen und Gamer alles schon viel früher gewusst: Ich habe neulich einen Kühler fürs iPhone angeschaut und mich gewundert, ob das nicht nur ein ulkiger Schabernack sei. Postwendend haben sich Gamerinnen und Gamer gemeldet, die auf genau solche Geräte schwören.
Smartphones sind zwar hervorragende Spielgeräte, aber dank ihrer kompakten Bauweise werden sie schnell heiss. Wer länger am Handy spielen möchte, setzt daher auf eine Art Lüfter für die Rückseite. Das von mir getestete Modell von Benks richtet sich speziell an iPhones und haftet an den Magsafe-Magneten auf der Rückseite. Für unterwegs – mein erster Gedanke war die Badi, wo das iPhone häufig den Bildschirm runterdimmt, um das Gerät vor zu viel Hitze zu schützen – hat sich der Kühler allerdings nicht bewährt, da er keinen Akku hat. Das macht für Games durchaus Sinn, da man die für längere Zeit meist an einem Ort mit Steckdose spielt. Aber hat man einen Akkupack dabei oder eine Steckdose in der Nähe, kühlt der Whirlwind von Benks das iPhone oder andere Geräte wie externe Festplatten rasend schnell runter.
Gamerinnen und Gamer mögen uns auch hier einen Schritt voraus sein, aber die Kategorie der Smartphonekühler steht erst ganz am Anfang. Letzte Woche hat Asus fürs neuste Gaming-Smartphone einen solchen Kühler mit Akku vorgestellt.
Benks Whirlwind Phone Cooler (36 Franken)
Internet wie zu Hause
Mobile WLAN-Hotspots sind seit Jahren ein sicherer Tipp, wenn es um Feriengadgets geht. Man steckt eine SIM-Karte mit Daten-Abo rein, und schon hat man unterwegs WLAN für alle Geräte. Ob im Urlaub im Ausland oder in der Ferienwohnung in den Bergen, so ein Hotspot ist häufig eine bequeme Lösung.
Besonders bequem ist es, wenn man das mobile WLAN gleich nennt, wie das zu Hause. So bleiben alle Geräte online, und man muss sich nicht mit WLAN-Einstellungen rumärgern. Gerade wenn man Tipp 1 berücksichtigt, funktioniert der Chromecast im neuen TV genauso wie zu Hause. Vorausgesetzt, man hat ein Daten-Abo mit ausreichend hohen Limiten und genug schnellem Empfang. Was den Empfang angeht, hat sich das aktuelle Topmodell von Netgear im Test bestens bewährt. Der Nighthawk M5 bietet mit 5G den schnellsten Mobilfunkstandard und mit WLAN 6 den derzeit zweitschnellsten WLAN-Standard. Aber da es gegenwärtig kaum Geräte mit WLAN 6E gibt, ist das mehr als nur verschmerzbar.
Der Hotspot kostet zwar etwa so viel wie ein gutes Smartphone der gehobenen Mittelklasse, aber dafür lässt er keine Wünsche offen. Der Akku hielt im Test trotz fleissiger Nutzung durch Tablets, Laptops und Smartphones auf Zugfahrten einen Tag oder eine Reise quer durch die Schweiz. Auch praktisch: Der M5 hat einen Netzwerkkabel-Eingang. So kann man ihn im Hotel auch ans Kabel anschliessen und dieses Netzwerk nutzen, wenn das Hotel-WLAN total verstopft und ausgebremst ist. Das klappt aber nur, wenn die Kabel noch in Betrieb und nicht – wie neulich in den USA – vom Hotel längst abgeschaltet worden sind.
Einziger Kritikpunkt im Test: der etwas fummelige Mini-Touchscreen des Geräts. Doch hat man das Gerät einmal konfiguriert, kann man getrost die Finger davon lassen.
Netgear Nighthawk M5 (770 Franken)
Der beste Unterwegs-TV
Wenns um grössere Tablets geht, war Samsung immer schon ein Vorreiter. Klar, die Firma stellt auch Displays her und verdient sich damit eine goldene Nase. Dennoch fasziniert das neuste Tablet aus dem Hause Samsung. Das Galaxy Tab S8 Ultra hat einen 14-Zoll-Touchscreen.
An so ein grosses Tablet muss man sich erst einmal gewöhnen. Solche Bildschirme kennt man sonst nur von Laptops. An die gigantische Bildschirmgrösse müssen sich auch erst die App-Hersteller gewöhnen. Auf dem S8 Ultra läuft Googles Android-Betriebssystem, das auf Tablets in den letzten Jahren immer wieder mit unangepassten Apps enttäuscht hat. Auf dem 14-Zoll-Bildschirm wird deutlicher denn je, dass im Android-Lager kaum jemand ausser Samsung an Tablets glaubt. Kein Wunder, dass Samsung die Benutzeroberfläche den eigenen Bedürfnissen angepasst hat und sich alle Mühe gibt, die Nachlässigkeit von Google und den App-Entwicklern vergessen zu machen.
Wer aber unterwegs gern Filme schaut, findet momentan kein besseres Gerät. Dank dem grossartigen OLED-Bildschirm und dem (optionalen) 5G-Modem wird das Tab S8 Ultra zum besten Unterwegs-TV oder Mini-Kino.
Samsung Galaxy Tab S8 Ultra (ab 1080 Franken)
Die Fotoausrüstung in der Hosentasche
Nach langer Absenz wagt sich Sony mit den Xperia-Handys zurück in die Schweiz. Das aktuelle Topgerät heisst Xperia 1 IV. Wobei «IV» für die vierte Generation steht. Nimmt man das Handy in die Hand, fühlt man sich sofort an die Xperia-Geräte von einst erinnert: Toptechnik, eigenwilliges Design und kurlige Software. Manche Dinge ändern sich nicht.
Bei der Toptechnik begeistert der 4K-Bildschirm und natürlich die Kamera. Das neuste Xperia bringt zum ersten Mal ein richtiges Zoom-Objektiv mit. Andere Smartphones haben einfach mehrere Objektive mit fixer Brennweite, und Software gaukelt einem vor, man würde zoomen. Im neusten Xperia steckt aber tatsächlich ein Zoom-Objektiv, das fliessend von 85 mm bis 125 mm zoomen kann. Das ist technisch beeindruckend, aber wie langlebig die Technologie ist, muss sich noch zeigen. Und vermisst hat ein richtiges Zoom bis heute auch niemand. Die Softwarelösungen sind einfach schon zu gut.
Eigenwillig ist auch das Design. Kantig wie eh und je ist das Xperia ein Hingucker. Ungewohnt ist die Form. Das Handy ist deutlich länglicher als andere Smartphones. Dafür ist es schmaler. Es liegt also gut in der Hand, aber der sehr rechteckige Bildschirm mit den markanten schwarzen Rändern oben und unten ist gewöhnungsbedürftig. Aber etwa beim Filmen ist es praktisch. So hat man das gewohnte 16:9-Vorschaubild und daneben noch genug Platz für Menüs und Einstellungen.
Und diese Menüs und Einstellungen schlagen dann auch die Brücke zu früheren Sony-Smartphones. Man wird von Optionen förmlich erschlagen. Wer sich Zeit nimmt und alles lernt, kann damit Sachen machen, die kein anderes Smartphone kann – etwa Zeitlupe in 4K. Aber selbst wer wie ich seit über zehn Jahren Sony-Kameras nutzt, erlebt mit der Software unweigerlich den einen oder anderen Frustmoment, wenn man sich verklickt oder alles einfach nicht so intuitiv ist wie bei anderen Kamera-Apps.
Praktisch ist etwa auf Ferienreisen, dass man das Xperia auch als Monitor für Sony-Fotokameras nutzen kann. Vorausgesetzt, man hat die richtige Kamera. Meine sündhaftteure und erst zweijährige Kamera beispielsweise wird nicht unterstützt, da Sony bis heute kein entsprechendes Update ausgeliefert hat.
Sony Xperia 1 IV (1400 Franken)
Sieht teurer aus, als es ist
Nach dem Preisschock mit dem neusten Sony-Handy kommt dieses Oppo gerade richtig. Schon letztes Jahr hat das Reno 6 als preiswerte Option gut gefallen. Für jemanden aus der Verwandtschaft habe ich eins gekauft, und das leistet seither beste Dienste.
Nun kommt mit dem Reno 8 Light ein neues Modell. Wiederum bietet das Handy alles, was man im Alltag braucht, ausreichend Leistung und Ausdauer, einen schönen Bildschirm, gute (aber nicht zu viel) Kameras und vor allem ein Design, das das Gerät deutlich teurer aussehen lässt, als es ist.
Wem in den Ferien das teure Smartphone verloren gegangen, runtergefallen oder gar gestohlen wurde, hat hier eine äusserst pragmatische und budgetschonende Alternative. Im Apple-Lager gibt es in dem Preisbereich gerade mal das iPhone SE von 2020, das abgesehen vom üblichen Apple-Komfort bei Design und Technik deutlich hinterherhinkt.
Oppo Reno 8 Light (380 Franken)
Ladegerät und Unterhaltungszentrale
Netzteile gehören in jedes Reisegepäck. Lieber eins zu viel als eins zu wenig. Inzwischen gibt es Modelle in allen Grössen und (im Fall des neusten Ugreen-Netzteils) mit bis zu sechs Anschlüssen. Diese Kraftmeierei ist hilfreich und praktisch.
Doch ein Netzteil hat mich in den letzten Wochen und auf Reisen noch mehr überrascht. Das 65-Watt-Netzteil des chinesischen Herstellers Acefast hat nicht nur je einen Ausgang mit USB-C und und USB-A, es hat auch einen HDMI-Anschluss. So kann man den Bildschirm des Smartphones, Laptops oder Tablets, das gerade über USB-C geladen wird, mit einem HDMI-Kabel auch auf den Hotelfernseher übertragen. Das Netzteil ist also Stromversorgung und Bildschirm-Dock in einem.
Anfang Juni war das praktisch, um im US-Hotel die neue Stage-Manager-Funktion des iPads zu testen. Dank dem Dock konnte ich die Funktion gleich im Hotel auf dem Fernseher testen. Etwas weniger produktiv, dafür sehr unterhaltsam ist die Möglichkeit, das Netzteil als Dock für den Nintendo Switch zu nutzen.
Möchte man im Urlaub auf dem Hotel-TV eine Runde «Mario Kart» spielen, steckt man den Switch per USB-C-Kabel ins Netzteil, und das Netzteil verbindet man per HDMI-Kabel mit dem Fernseher. Das eigentliche und deutlich grössere Nintendo-Dock kann man getrost zu Hause lassen.
Acefast HDMI-Charger (50 Franken)
Damit wird das iPad zum Desktop
Nein den eigenen Desktop – etwa den iMac – möchte nun niemand mit in die Ferien nehmen. Selbst wenn man noch so viel zu tun hat. Eine pragmatische Alternative ist ein iPad mit einem entsprechenden Ständer. So bekommt man eine Art Mini-Desktop. Bis anhin war das Problem, dass diese iPad-Ständer allesamt zu wuchtig waren. Das neuste Modell von Lululook ist dagegen faltbar. So passt es problemlos in Koffer oder Rucksäcke.
Natürlich darf man dann Tastatur und Maus nicht vergessen. Wers kompakter mag, greift dagegen besser zu einer Laptophülle mit eingebauter Tastatur. Wenns aber ein Desktop sein soll, ist der Lululook-Ständer zurzeit meine erste Wahl. Das iPad Pro und Air hält magnetisch, und dank dem Faltmechanismus lassen sich die Winkel auch flexibel einstellen. So kann man das iPad auch mal zu sich runterziehen, wenn man Notizen schreiben, etwas zeichnen oder ein Dokument unterschreiben möchte.
Anders als ähnliche Tablet-Ständer ist dieser kein bisschen wackelig. Dafür geht der Mechanismus relativ streng. Alles kann man wohl – mindestens zu dem Preis – nicht haben.
Lululook Magnetic Foldable iPad Stand (70 Franken)
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