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Missbrauchsskandal um US-Rapper
«Diddy» Combs soll Opfer an Balkon baumeln lassen haben

Sean Diddy Combs in roter Jacke hält Mikrofon und lächelt in Times Square, New York, 15. September 2023.
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Sean «Diddy» Combs habe seine Opfer mit Drohungen, Gewalt und Nötigung zu gewerbsmässigem Sex gezwungen, schrieb die New Yorker Staatsanwaltschaft in einer aktualisierten Anklageschrift, die am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Gericht in Manhattan eingereicht wurde. Er habe seine Opfer gewürgt, geschlagen und herumgestossen. «Bei einer Gelegenheit liess Combs ein Opfer über einem Balkon baumeln», hiess es.

Combs wird vorgeworfen, Frauen, Männer und Minderjährige über Jahrzehnte systematisch zum Sex gezwungen, erpresst, bedroht und misshandelt zu haben. Zudem soll der Rapper und Produzent in Sexhandel, Zwangsarbeit, Drogendelikte, Entführung, Bestechung und andere Verbrechen verwickelt gewesen sein. Der Hip-Hop-Mogul sitzt seit seiner Festnahme am 16. September in Untersuchungshaft und hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Prozess soll am 5. Mai beginnen.

Machtmissbrauch als Musikmogul

In der aktualisierten Klageschrift ist von mindestens drei weiblichen Opfern die Rede. Combs habe seine «Macht und sein Prestige» als Musikmogul genutzt, um Frauen einzuschüchtern, zu bedrohen und in seine Nähe zu locken, oft unter dem Vorwand einer romantischen Beziehung, hiess es. Dann habe er sie zu gewerbsmässigem Sex gezwungen. Den Tatzeitraum bezifferten die Staatsanwälte auf 20 Jahre.

Combs Verteidiger haben die Anklage als «sexistisch und beschränkt» zurückgewiesen. Die Staatsanwaltschaft betrachte Sexualität offenbar als «von Natur aus widerwärtig» und bediene Stereotype, die Frauen als Opfer und kaum handlungsfähig betrachteten. Die als Beweise angeführten Aufnahmen zeigten lediglich einvernehmlichen Sex zwischen Erwachsenen. Zu den jetzt ergänzten Vorwürfen äusserte sich die Verteidigung zunächst nicht.

DPA/far