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Tropischer Wirbelsturm in der Karibik
Mindestens fünf Tote durch Hurrikan Fiona

In Higüey, Dominikanische Republik, versuchen Anwohner, ihren Hausrat zu retten. (20. September 2022) 
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Nach dem Tod von mindestens fünf Menschen durch Hurrikan Fiona hat der Sturm seinen zerstörerischen Zug durch die Karibik fortgesetzt. Fiona suchte seit Sonntag das US-Aussengebiet Puerto Rico, die Dominikanische Republik, Guadeloupe und die Turks- und Caicosinseln heim und bewegte sich am Mittwoch auf die Bermudainseln zu. Das US-Hurrikan-Zentrum (NHC) stufte Fiona zu einem Hurrikan der zweithöchsten Kategorie vier hoch.

Laut NHC erreichte der Hurrikan inzwischen Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Stundenkilometern. Ausläufer des Sturms dürften demnach am Donnerstagabend (Ortszeit) die Bermudainseln erreichen. Es drohten lebensbedrohliche Sturmfluten.

Bereits fünf Menschen kamen durch Fiona in der Karibik ums Leben. In Puerto Rico und die Dominikanische Republik starben jeweils zwei Menschen, Guadeloupe meldete ein weiteres Todesopfer. Dort wurde ein Mann nach Behördenangaben mitsamt seines Hauses von den Fluten eines über die Ufer getretenen Flusses fortgerissen.

Auf den Turks- und Caicosinseln gab es laut einer vorläufigen Bilanz keine Toten oder Schwerverletzten. Dennoch rief Vize-Gouverneurin Anya Williams die Bevölkerung auf, weiterhin Schutz in sicheren Gebäuden zu suchen. Fiona habe sich als «unvorhersehbarer Sturm» erwiesen, sagte sie im Rundfink.

Auf der Hauptinsel Grand Turk und weiteren Inseln sorgte der Hurrikan laut Williams für Stromausfälle, rund 38’000 Einwohner des britischen Überseegebiets waren betroffen. Die britische Marine und die US-Küstenwache stünden für Hilfseinsätze bereit.

Wiederaufbau in Punta Cana, Dominikanische Republik. (19. September 2022)

In der Dominikanischen Republik wurden mehr als 10’000 Menschen in «sichere Gegenden» gebracht. 400’000 Einwohner waren von der Stromversorgung und 1,2 Millionen von der Wasserversorgung abgeschnitten. Staatschef Luis Abinader erklärte drei Provinzen im Osten seines Landes zu Katastrophengebieten, darunter auch La Altagracia mit dem beliebten Badeort Punta Cana.

«Es drang sehr schnell ein», berichtete der Einwohner Vicente López der Nachrichtenagentur AFP aus dem überschwemmten Punta Cana. Aufnahmen örtlicher Medien zeigten Bewohner der Küstenstadt Higuey, wie sie im hüfthohen Wasser versuchten, ihr Hab und Gut zu retten.

Das überflutete Playa Salinas in Puerto Rico. (19. September 2022)

Puerto Ricos Gouverneur Pedro Pierluisi hatte zuvor von «katastrophalen» Schäden auf der Insel berichtet. Fiona habe Erdrutsche verursacht, Strassen blockiert, Bäume entwurzelt, Stromleitungen und Brücken zerstört. US-Präsident Joe Biden erklärte für das US-Aussengebiet den Notstand und schickte die Leiterin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell. Sie sagte die Entsendung hunderter zusätzlicher Einsatzkräfte nach Puerto Rico zu.

Michelle Carlo von der Hilfsorganisation Direct Relief sagte dem Fernsehsender CBS, 80 Prozent der Menschen in Puerto Rico hätten nach wie vor keinen Strom und 65 Prozent kein fliessendes Wasser. Den Behörden zufolge waren rund 800’000 Menschen von der Wasserversorgung abgeschnitten.

Teile von Puerto Rico haben sich bis heute nicht von dem verheerenden Hurrikan Maria vor fünf Jahren erholt, bei dem tausende Menschen umgekommen und unzählige weitere obdachlos geworden waren. Bereits damals hatte «Maria» das Stromnetz der Insel zerstört, und Versuche, das Problem durch seine Privatisierung in den Griff zu bekommen, schlugen fehl: Erst im vergangenen April fiel die Stromversorgung für mehr als eine Million Menschen erneut aus.

A man collects donated water bottles for drinking after Hurricane Fiona damaged water supplies in Toa Baja, Puerto Rico, Tuesday, Sept. 20, 2022. (AP Photo/Stephanie Rojas)

AFP/sep