Pächterwechsel nach 15 JahrenMichel Péclard übernimmt Restaurant auf der Insel Ufenau
Der Gasthof «Haus zu den zwei Raben» auf der Insel Ufenau wird ab nächstem Jahr von Szenen-Gastronom Péclard geführt. Es wird sein zehnter Betrieb direkt am See.
«Nö, wir sind noch nicht reif für die Insel. Aber wir haben jetzt unser Trauminseli»: Mit diesen Worten wendet sich der umtriebige Szenen-Gastronom Michel Péclard am Montagmorgen mittels Medienmitteilung an die Öffentlichkeit.
Der Grund: Péclard und seine Pumpstation Gastro GmbH werden per 2022 das Restaurant «Haus zu den zwei Raben» auf der Insel Ufenau übernehmen. Das Insellandgut ist im Besitz des Klosters Einsiedeln.
Wein aus der Klosterkellerei
15 Jahre lang haben Rösli und Beat Lötscher dort, mitten im Zürichsee, die Gäste kulinarisch verwöhnt. Nun hören sie auf. «Wir werden pensioniert», klärt Rösli Lötscher auf. Sie und ihr Mann freuten sich, das Leben nun von einer anderen Seite kennenzulernen. Konkrete Pläne für die Zukunft haben die beiden aber noch keine.
Einen Namen haben sich Lötschers vor allem mit ihren Fischknusperli, den Grilladen und den Weinen aus der Klosterkellerei gemacht. Péclard versichert, dass vor allem der hiesige Wein auch künftig im Fokus stehen werde. Gemeinsam mit der Klosterkellerei wolle man «lokale Gewächse fördern, auf die Weinkarten bringen und somit in die Gunst der Gäste tragen». Natürlich seien auch Gemüse, Obst, Backwaren, Geflügel und Fisch von der Insel oder von darum herum im Zentrum des Interesses.
Sie seien sich der grossen Aufgabe bewusst, meinen Péclard und sein Geschäftspartner Florian Weber zur Pachtübernahme. Rösli und Beat Lötscher hätten den Betrieb mit viel Liebe und Leidenschaft gehegt und gepflegt. Auch die Seelogistik werde etwas Lehrgeld verlangen.
Im Oktober ist Schluss
Péclard betreibt mit seiner Pumpstation Gastro GmbH bereits eine stattliche Anzahl von Beizen und Restaurants rund um den Zürichsee. Von den insgesamt 14 Betrieben liegen neun direkt am oder im See (das Partyschiff MS Mönchhof mitgezählt). So etwa die Pizzeria Portofino in Thalwil, das Kilchberger Restaurant «Mönchhof am See», das L’O in Horgen, das Restaurant Schiffstation in Männedorf oder die Richterswiler Badi-Beiz.
Bei der Ufenau kann Michel Péclard indes etwas Heimvorteil ins Spiel bringen. Er ist in Hurden aufgewachsen. Schon als Bub sei er mit dem Kanu zur «Ufenau gepaddelt». Entsprechend freue er sich wie ein Kind, auf der Insel wirten zu dürfen.
Wie das Kloster Einsiedeln in einer Mitteilung schreibt, haben Péclard und sein Team vor allem mit ihrer Ufenau-Begeisterung gepunktet. Zudem hätten ihre Ideen, Fachkompetenz, Umsetzungsstärke und die grosse Wertschätzung für die Erzeugnisse der Klosterkellerei überzeugt. «Ihnen wird zugetraut, die Tradition zu pflegen, die Ufenau-Gastronomie in die Zukunft zu führen, neue Akzente zu setzen und die vielfältigen logistischen Herausforderungen einer Inselwirtschaft zu meistern», schreiben die Verantwortlichen des Klosters.
Bis es so weit ist, wird Péclard gemäss eigenen Angaben bei Rösli und Beat Lötscher noch ein paar Mal über die Schultern schauen. Noch bis zum Saisonschluss am 24. Oktober empfangen die beiden auf der Ufenau ihre Gäste.
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