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Mazumbai klingt wie ein Zauber

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In den meisten Sachbüchern sind Bilder und Fotografien nur zur Illustration des Textes gedacht. Während man liest, wirft man beiläufig einen Blick nach links oder rechts aufs Fotomaterial.

In «Mazumbai» verhält es sich anders. Die historischen, aber auch aktuellen Bilder nehmen fast so viel Platz ein wie der Text. Dieser ordnet die Geschichte des Schweizer Auswandererpaares Lucie und John Tanner historisch kompetent ein. So entstand im Zusammenspiel mit den Fotos ein anschauliches, sachkundiges Buch.

1946 ist das bestehende Haus für Lucie und John bereits fertig umgebaut.

Die Fotografin Lea Meienberg und der Historiker Lukas Meier fuhren gemeinsam 2016 und 2017 nach Tansania. Dorthin, nämlich nach Mazumbai, hat sich 1945 das Ehepaar Tanner aufgemacht, um sich in den Usambara-Bergen niederzulassen. 35 Jahre bewirtschafteten die Schweizer eine Plantage und zogen vier Kinder gross.

Für Lea Meienberg, die die zauberhaften Fotos beisteuerte, war es ein offenes Projekt ohne klares Konzept, auf das sie sich eingelassen hat. Als sie sich nach Mazumbai begab, hatte sie nur, so erzählt sie, eine Kamera und ein Stativ dabei.

Die in den Regenwald integrierten Teeplantagen trocknen während Dürreperioden weniger rasch aus. (S. 93)

Im Zentrum stehen sollte das Dorf, in dem die Tanners lebten und arbeiteten, der Regenwald und die Berglandschaft in der unwegsamen Gegend, die nur über Naturstrassen erreichbar ist. Beim Betrachten der Bilder spürt man richtiggehend den Ort, in dem die Natur mächtig in den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner eingreift.

Das Interieur des Tanner Hauses in Mazumbai.
Ein Blick ins Innere des Wasserkraftwerks von Mazumbai.

Zusammen mit historischen Schwarzweissfotos und dem Text von Lukas Meier wird eine Zeit evoziert, in der das Ehepaar Tanner seinen Lebensunterhalt mit der Kultivierung der Natur erwirtschaftete: mit dem Anbau von Kaffeebohnen, Chinin und Tee. Für Lucie Tanner war es schon bei der Ankunft 1945 der «schönste Ort von ganz Afrika».

Die Kaffeebohnen werden an der Sonne getrocknet, um Fäulnis zu vermeiden. Bei gutem Wetter lässt sich das Dach zurückschieben. So sind die Kaffeesetzlinge vor der Sonne geschützt. 
Die Qualität des Tees hängt vom sorgfältigen Pflücken der richtigen Teesprossen ab. Dabei ist das Pflücken Frauensache.
Mazumbai Village