Kopf des TagesMarcus Rashford schafft es aufs Cover der «Vogue»
Der Fussballer von Manchester United wird für seinen Kampf gegen Ungerechtigkeit geehrt. Er ziert das Titelbild des Hochglanzmagazins.
Marcus Rashford ist ein besonderer Spieler. Und das nicht nur auf dem Platz, wenn er im Trikot seines Arbeitgebers Manchester United Tore vorbereitet und schiesst. Er ist es auch abseits des Fussballfeldes.
Im Februar erfuhr das ein gehörloses Kind aus Manchester. Der junge Sheryar hatte dem Stürmer einen Brief geschrieben, um ihn als Juror für einen Poesiewettbewerb in seiner Schule zu gewinnen. Und Rashford? Der sagte per Twitter sofort zu – und kam zu einem Contest, der ein aussergewöhnlicher war. Denn auch Sheryars Klassenkameraden waren alle gehörlos. Um sich mit ihnen über die Gedichte austauschen zu können, lernte Rashford extra Gebärdensprache.
Diese Geschichte ist sinnbildlich für den 22-Jährigen. Für einen, dem das Wohl der Menschen am Herzen liegt, einen, der auch besondere Wege geht, wenn er damit helfen kann. Die britische «Vogue» erkannte das. Und setzte ihn aufs Cover der Septemberausgabe «Activism Now».
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Er widersetzte sich dem Premier
Es ist eine besondere Ehre für den Kicker. Schliesslich gilt die Ausgabe im September jeweils als die wichtigste des Jahres. Und es ist eine Anerkennung für sein soziales Engagement. So werden in der Ausgabe 40 Aktivistinnen und Aktivisten vorgestellt, die den Menschen Hoffnung bringen: das Supermodel Adwoa Aboah, das mit dem Fussballer das Cover ziert, die US-amerikanische Bürgerrechtlerin Angela Davis oder die sudanesische Regierungskritikerin Alaa Salah beispielsweise. Und eben: Marcus Rashford.
Rashford überzeugte die Verantwortlichen des Magazins vor allem durch sein enormes Engagement gegen Rassismus und Kinderarmut. So schrieb er im Frühjahr einen offenen Brief an die britische Regierung, damit ein eigentlich für beendet erklärtes Gutscheinprogramm für Mahlzeiten zugunsten armer Schüler fortgesetzt wird. Premierminister Boris Johnson hatte eine Ausweitung zunächst abgelehnt.
Der United-Stürmer aber lenkte die Aufmerksamkeit auf das Thema und half so mit, dass sich Johnson umentschied. Mahlzeiten für 1,3 Millionen Schüler wurden dadurch sichergestellt. Auch war Rashford in Grossbritannien einer der ersten Fussballer, die sich der «Black Lives Matter»-Bewegung anschlossen und dazu Statements in den sozialen Medien posteten.
«Sein Wirken neben dem Platz ist bedeutend»
Die Septemberausgabe der britischen «Vogue» will ein Statement setzen – nicht nur durch die 40 Persönlichkeiten. Sondern auch durch den Umstand, dass das Cover von Misan Harriman aufgenommen wurde, dem ersten schwarzen männlichen Fotografen, der in der 104-jährigen Geschichte der britischen «Vogue» das Titelbild fotografierte. In einer Erklärung des Magazins heisst es: «Die Ausgabe ist eine Ode an die aussergewöhnlichen Stimmen, die entscheidend dazu beigetragen haben, den Wandel voranzutreiben.»
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Grosse Worte. Was meint Rashford dazu? Der junge Brite ist stolz. Auch wenn ihm zu viel Aufmerksamkeit unangenehm ist. Das war sie ihm schon, als er im Juli für seinen Kampf gegen Ungerechtigkeit die Ehrendoktorwürde der Universität Manchester erhielt. «Ich bin keineswegs ein Politiker, aber ich hatte eine Stimme und eine Plattform», sagt er nun gegenüber der «Vogue». Und: «Wenn ich nicht geholfen hätte, hätte ich mein 10-jähriges Ich im Stich gelassen.»
Es sind die Worte eines Mannes, der weiss, was er will: helfen. Und es sind die Worte eines Fussballers, der so gar nicht dem Image eines hoch bezahlten Kickers entspricht: verschwenderisch, verantwortungslos, narzisstisch. Rashford ist das Gegenteil. Das beweisen auch die Worte seines Coachs Ole Gunnar Solskjaer. Der sagte im Frühjahr: «Sein Wirken neben dem Platz ist bedeutender als jedes Fussballspiel.»
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