AboNachruf auf MilliardenbetrügerMadoff hob den Finanzbetrug auf ein völlig neues Level
20 bis 64 Milliarden soll er ertrogen haben – nun ist Bernard Madoff mit 82 Jahren im Gefängnis gestorben. Unter seinen Opfern befanden sich Promis, Nobelpreisträger und unzählige Kleinanleger. Ein Nachruf.
Es war der traurige Höhepunkt der Finanzkrise und ein Schock für ganz Amerika: Am 11. Dezember 2008 verhafteten Beamte des FBI in New York den bis dahin hoch angesehenen Investor Bernard Madoff. Der Selfmademan, der aus einem Kleineleuteviertel im New Yorker Stadtteil Queens stammte und es bis zu einem Star an der Wall Street gebracht hatte, galt als begnadeter Anleger, der für regelmässige Erträge seiner Kunden sorgte, und dem aus diesem Grund Reiche und auch weniger Reiche gerne ihre Ersparnisse anvertrauten. Jetzt kam heraus, dass die ganzen schönen Erträge nur Fassade waren. Madoffs vermeintliche Erfolgsstory war in Wirklichkeit ein grosses Schneeballsystem, bei dem die Rendite der einen Anleger aus den Einlagen der anderen bezahlt werden. Das System funktionierte so lange, wie die Aktienkurse stiegen und Madoff neue Kunden anwerben konnte. In der Finanzkrise jedoch wollten die Anleger ihr Geld in Sicherheit bringen. Und jetzt zeigte sich, dass dieses Geld gar nicht mehr da war. Das System brach zusammen.