Russland intensiviert Engagement in Venezuela
Der russische Aussenministers Sergei Lawrow hat eine engere militär-technische Zusammenarbeit mit dem Maduro-Regime vereinbart – und den USA gedroht.
Angesichts der Bedrohungen des Landes von aussen werde Russland dabei helfen, die Verteidigungskraft seiner Freunde verlässlich zu gewährleisten, sagte der russische Aussenminister Sergei Lawrow am Freitag in Caracas bei einer Pressekonferenz mit dem sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro.
Auch im Energiesektor und Handel, in Industrie und Landwirtschaft sowie bei Infrastrukturprojekten solle die Kooperation zwischen beiden Ländern trotz der US-Sanktionen vertieft werden, sagte er laut der Agentur Interfax.
Lawrow kritisierte «illegale Sanktionen» gegen eines der ölreichsten Länder der Welt, Erpressungsmethoden sowie eine Verletzung des Völkerrechts. Russland steht im Machtkampf in Venezuela fest an der Seite von Präsident Nicolás Maduro. Die Vereinigten Staaten hingegen unterstützen den selbst ernannten Interimspräsident Juan Guaidó.
US-Präsident Donald Trump hatte Guaidó am Dienstag auch bei seiner Rede zur Lage der Nation in Washington begrüsst und dabei Unterstützung zugesagt. Lawrow besucht Venezuela damit just in einem Moment, in dem die USA neue Sanktionen und Massnahmen angekündigt haben, um Druck auf Maduro auszuüben.
Lawrow warnt vor Einmischung
Russlands Aussenminister warnte einmal mehr auch davor, sich ungefragt in die inneren Angelegenheiten Venezuelas einzumischen. US-Präsident Donald Trump hatte vor dem Kongress betont: «Sozialismus zerstört Nationen, aber erinnern Sie sich immer daran, dass Freiheit die Seele vereint.»
Die Versuche der USA, legitime Systeme zu stürzen, brächten Chaos, Krieg und Zerstörung in vielen Regionen der Welt, sagte der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, am Freitag.
Russland unterstützt Venezuela immer wieder auch mit Hilfslieferungen von Getreide und Medikamenten. An der Sitzung einer Kommission beider Länder im Mai sollten die praktischen Aspekte der Zusammenarbeit festgeklopft werden, sagte Lawrow.
Opposition zu Wahlteilnahme aufgerufen
Zuvor hatte er die Opposition in Venezuela aufgerufen, sich auf zivile Weise an den Parlamentswahlen in diesem Jahr zu beteiligen. «Ich bin überzeugt, dass diese Wahlen die einzige Möglichkeit sind für die Radikalen, sich nicht selbst um eine Zukunft im politischen Leben Venezuelas zu bringen.» Das sagte Lawrow Interfax zufolge beim Runden Tisch des Nationalen Dialogs in Caracas.
Guaidó hatte sich gegen eine Beteiligung der Opposition an den Wahlen ausgesprochen. Bei den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2018, die etwa die Europäische Union für illegitim erklärte, hatten Oppositionsführer aus Protest gegen die Missachtung der Demokratie durch Staatschef Nicolás Maduro und sein Regime zum Boykott aufgerufen. Das autoritär regierte Venezuela ist die letzte Station auf der Lateinamerika-Reise Lawrows, die ihn zuvor nach Kuba und Mexiko geführt hatte. Venezuela gehört zu den grössten Waffenkunden Russlands.
Venezuela ist unter Maduros Führung in eine dramatische Wirtschaftskrise geraten; viele Menschen sind ausser Landes geflohen. Inzwischen gibt es auch harte US-Sanktionen, unter anderem gegen den staatlichen Ölkonzern PdVSA und das Umfeld Maduros.
SDA/nag
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