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Dänemark - Schweiz 2:0
Chance Embolo

Muss nach dem VAR-Entscheid verfrüht vom Feld: Nico Elvedi (rechts).

Eigentlich wäre der VAR ja da, um die Fehler des Schiedsrichters zu korrigieren. Und nicht, um sie noch schlimmer zu machen.

Aber genau das passiert, als die Schweiz am Donnerstag in Dänemark in die Nations League startet. Die zweite Hälfte hat soeben begonnen, als Nico Elvedi ins Laufduell mit Kasper Dolberg steigt. Der Däne ist schneller als der Schweizer Verteidiger, das schon, jedoch setzt er sich nur deshalb durch, weil er dessen Arm einklemmt. Elvedi fällt, bringt so Dolberg ausserhalb des Strafraums zu Fall. Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert verwarnt den Schweizer und entscheidet dazu auf Penalty.

Richtig wäre es jetzt, wenn der VAR Siebert sagen würde, dass der Däne gefoult hat. Aber nein, er weist ihn auf eine mögliche Notbremse hin. Und Siebert ist schwach genug, dem falschen Input Folge zu leisten. Er stellt Elvedi vom Platz. Immerhin den Elfmeter-Entscheid zieht er zurück.

Es ist ein ärgerliches Verdikt für die Schweizer, ein sehr ärgerliches sogar. Weil es alles, was sie sich vorgenommen haben, zunichtemacht. Statt beim Stand von 0:0 auf die guten Ansätze aus der ersten Hälfte aufzubauen, gilt es nun, das Unentschieden zu halten. Verteidiger Gregory Wüthrich kommt für Ruben Vargas, der Berner absolviert sein Länderspieldebüt in Unterzahl. Der Wechsel ist ein Vorbote darauf, was kommen wird: Die Schweizer müssen ausschliesslich Defensivarbeit verrichten.

Lange können sie das 0:0 halten. Aber in der 82. Minute spielen die Dänen den soeben eingewechselten Patrick Dorgu frei. Und dieser bringt den Ball an Gregor Kobel vorbei. Gleichzeitig liegt Breel Embolo verletzt am Boden, die Dänen spielten dennoch weiter, deshalb ärgern sich die Schweizer nun enorm. Es kommt zu einer Rudelbildung, Captain Granit Xhaka wird verwarnt.

Es kommt noch schlimmer für die Schweizer. Weil Xhaka an den Xhaka früherer Tage erinnert. Er verliert die Nerven und foult Pierre-Emile Hojbjerg – zwei Gelbe Karten innert weniger Minuten, er muss das Feld verlassen. Zwei Platzverweise in einem Spiel, das passierte den Schweizern überhaupt noch nie.

Der erste Auftritt nach der EM misslingt komplett. Hojbjerg erhöht in der Nachspielzeit auf 2:0. Ein Abend, der gut begonnen hat, endet für das Team von Murat Yakin ernüchternd.

Yakin setzt auf Bewährtes

Die Partie in Kopenhagen ist die erste ohne Shaqiri, Sommer und Schär, die zurückgetreten sind. Was Yakin daraus macht, ist durchaus überraschend, weil er auf Überraschungen verzichtet. Er, der mit seiner Personalauswahl an der EM immer mal wieder erstaunte, setzt auf Bewährtes. Auf acht Positionen ist sein Team unverändert verglichen mit jenem im Viertelfinal gegen England. Der Trainer verzichtet auf das Experiment, Mittelfeldspieler Zakaria in der Abwehr zu nominieren. Stattdessen spielt Elvedi für Schär, so kommt mit Manuel Akanji und Ricardo Rodriguez eine Dreierkette zustande, die in dieser Zusammensetzung auch schon auf dem Platz gestanden ist. Es ist die «eher stabile» Variante, von der Yakin am Vortag sprach.

Es leuchtet ein, warum der Coach nicht pröbelt. Es blieb kaum Zeit zum Trainieren, vor allem aber bieten die starken Leistungen am Turnier in Deutschland keinen Anlass zu Veränderungen.

Ihre Eingespieltheit demonstrieren die Schweizer zu Beginn. Ihr Pressing ist erfolgreich, die Spielauslösung gelingt, sie sind bestimmend, haben zeitweise 70 Prozent Ballbesitz. Sie wirken im Parken-Stadion wie das Heimteam. Kobel muss sich in seinem ersten Länderspiel als Nummer 1 vorerst nicht auszeichnen.

Bloss, die Schweizer schlagen kein Kapital aus ihrer Überlegenheit. Vargas schliesst einmal zu ungenau ab, einmal ist er zu verspielt. Und Silvan Widmer bringt bei seinem Kopfball keinen Druck hinter den Ball.

Kobel kann sich beweisen

Mitte der ersten Halbzeit ist es vorbei mit der Schweizer Herrlichkeit, Xhaka leistet sich tatsächlich zwei Fehlpässe in Folge. Kobel ist jetzt gefordert. Die erste Parade gegen Albert Gronbaek ist für ihn noch eine Lappalie, aber bei der zweiten zeigt er seine ganze Klasse. Dolberg ist enteilt, Kobel macht sich grösser als die 196 Zentimeter, die er misst. Und wehrt mit dem Bein ab. In dieser Szene zeigt sich, weshalb er als einer der besten Goalies Europas gilt.

Mit Kobel ist die Schweiz gut aufgestellt, das Fazit ist nicht überraschend. Aber sonst offenbart die Partie Arbeit für Yakin. Embolo hängt in der Luft, nicht erst, als die Schweizer in der zweiten Halbzeit in Unterzahl agieren. Aber der Stürmer ist nicht der schwächste Akteur an diesem Abend, das ist Schiedsrichter Siebert.

Am Sonntag geht es für die Schweizer im ausverkauften Stade de Genève gegen Europameister Spanien weiter. Sie steigen angeschlagen ins Spiel.

Dänemark

Dänemark

2 : 0
Schweiz

Schweiz

Der Ticker zum Nachlesen

Spielende

Aus, aus, das Spiel ist aus!

95. Minute

Chance Amdouni

Der müsste doch eigentlich aufs Tor kommen! Schöne Freistossvariante von Rodriguez auf Amdouni. Aber der trifft den Ball rund 15 Meter vor dem Tor nicht gut. Der Schuss wird abgeblockt.

94. Minute
Gelbe Karte

Westergaard mäht Duah um – und ist danach noch überrascht, dass er dafür eine Karte sieht. Kann man so machen, muss man nicht.

92. Minute
Tor

Da ist das zweite Tor der Dänen. Højbjerg schiebt locker ein.

91. Minute
Auswechslung

Duah kommt für Aebischer, Amdouni für Embolo.

90. Minute

Kobel

Kobel wehrt den Schuss von Wind mit dem Fuss ab. Danach wischt Aebischer den Nachschuss weg.

89. Minute

Comeback?

Ich wage die Prognose: Hoch gewinnen werden die Schweizer hier nicht mehr.

87. Minute
Rote Karte

Gelb-Rot für Xhaka, der sich seit dem Tor nicht beruhigen konnte. Er foult Højbjerg, den anderen Captain und wehrt sich gar nicht gegen den Platzverweis.

86. Minute
Gelbe Karte

Breel Embolo mit einem Frustfoul, für das man auch schon Rot gesehen hat.

85. Minute

Wüthrich

Das Tor ist die Folge von ganz viel dänischem Druck und auch von der Art, wie die Schweizer verteidigen. Diesmal sticht Akanji aggressiv aus der Abwehrreihe, in dieses Loch rennt Dorgu – und ausgerechnet Wüthrich wird nun damit leben müssen, dass es von seinem Debüt diese Fotos gibt, wie er als letzter Schweizer verzweifelt versucht, sich noch in Dorgus Schuss zu werfen.

Der Ball geht dann auch noch unter Kobel durch. Das wird den auch sehr ärgern.

83. Minute
Gelbe Karte

Xhaka sieht gelb, weil er reklamiert, Højbjerg wegen Unsportlichkeit und Hjulmand gleich auch noch.

82. Minute
Tor

Patrick Dorgu ist eben erst eingewechselt worden, jetzt trifft er schon. Die Schweizer regen sich darüber auf, dass die Dänen weiter gespielt haben, obwohl Embolo an der Mittellinie darnieder gesackt ist.

81. Minute
Auswechslung

Nelsson und Grønbæk gehen bei Dänemark, Olsen und Dorgu kommen.

78. Minute

Xhaka blockt

Die rechte Seite mit Omeragic und mit Wüthrich wirkt etwas wackelig. Kein Vorwurf an die beiden. Vielleicht ist auch die linke Seite der Dänen sehr gut.

Jedenfalls kommt der Ball über die linke dänische Flanke in den Schweizer Strafraum. Aber dort wirft sich Xhaka ohne Rücksicht auf Verluste in den Schuss. Wichtiger Block.

76. Minute

Zakaria

Einer, der auf seiner angestammten Position eingewechselt worden ist, ist Denis Zakaria. Ihn sähe Trainer Yakin ja auch in der Innenverteidigung. Jetzt spielt er im zentralen Mittelfeld. Und beweist: Ja, da kann er durchaus was. Er kann den Schweizern immer wieder Verschnaufpausen verschaffen mit seinem Körper und seiner Ballbehandlung.

72. Minute

Offside-Tor

Wind trifft. Aber es wird Abseits angezeigt.

69. Minute

Aussenverteidiger?

Also, eine Unmenge an Aussenverteidigern hat die Schweiz nun wirklich nicht. Becir Omeragic spielt jetzt rechts aussen für Widmer. Dass das nicht seine Position ist, sieht man, als ihn Embolo eigentlich gut steil schickt. Und dann merkt: Ach, da spielt ja kein Flügelflitzer, sondern ein Innenverteidiger. Keine Chance für Omeragic, mit seinem Speed an diesen Ball zu kommen.

64. Minute
Auswechslung

Omeragic und Zakaria kommen für Widmer und Rieder.

64. Minute

Chance Dänemark

Der zweite Fehlpass von Xhaka, der zu einer dänischen Chance führt. Diesmal kann am Ende Wüthrich dazwischen grätschen, ehe die flache Hereingabe zu einem Dänen findet.