Leichter, smarter, sichererDas sind die Velotrends 2025
Zur neuen Saison haben sich Velohersteller und Zulieferer neue Innovationen ausgedacht. Diese betreffen vor allem E-Bikes.

Wie in den Vorjahren steht die Velobranche auch 2025 wieder unter Strom. Es sind die Neuheiten aus dem E-Bike-Sektor, die auch die Trends der neuen Zweiradsaison bestimmen. Diese bescheren uns neben smarten Lösungen im Detail auch neue Antriebssysteme, mehr Reichweite und mehr Sicherheitstechnik.
Trend 1: Neue Antriebe
Bei den Elektroantrieben ist weiterhin viel in Bewegung. Gänzlich neue wie auch überarbeitete Systeme kommen deutlich kompakter daher, was wiederum schlankere und leichtere Pedelec-Typen erlaubt. Treiber waren in den vergangenen Jahren unter anderem Fazua, TQ und Mahle mit ihren kompakten Antriebslösungen. Marktführer Bosch hat zur Saison 2025 einen verschlankten CX-Motor der fünften Generation eingeführt, der smarter und leichter als bisher ist. Hinzu kommen neue Batterieformate: Der Powertube 800 weist dank neuer Zellen eine um 20 Prozent höhere Energiedichte auf, was ein Abspecken um 500 Gramm auf 3,8 Kilogramm erlaubt. Das 600er-Pendant kommt auf 3 Kilo.
Bosch muss sich besser aufstellen, weil neue Konkurrenz angetreten ist. So hat der Autozulieferer ZF den neuen Mittelmotor Centrix im Angebot, der nur etwas grösser als eine 0,33-Liter-Getränkedose ist, 2,5 Kilogramm wiegt und bis zu 90 Newtonmeter Drehmoment sowie 600 Watt Leistung entfesselt. Ein erstes Modell mit Centrix-Antrieb ist das vollgefederte E-Mountainbike Raymon Ultra. Hersteller DJI hat einen ebenfalls 2,5 Kilogramm leichten Mittelmotor mit bis zu 105 Newtonmeter Drehmoment auf den Markt gebracht, der sich mit 600 oder 800 Wh grossen sowie 2,9 beziehungsweise 3,7 Kilogramm schweren Akkus kombinieren lässt. Erste Modelle sind optisch schlanke und mit 19 Kilogramm leichte E-MTBs der von DJI ins Leben gerufenen Marke Amflow.

Trend 2: Automatikschaltungen
Bei Schaltsystemen mit Selbstschaltfunktion wächst das Angebot ebenfalls. Vorreiter ist hier die Firma Enviolo mit ihrer stufenlosen Selbstschaltnabe, die sich weiterwachsender Beliebtheit bei Veloherstellern und E-Bike-Kunden erfreut. Zu den neuen Mitbewerbern zählt nun auch Bosch, denn der technisch aufgerüstete CX-Motor erlaubt in Kombination mit Kettenschaltungen mit E-Shift-Funktion auch automatische Gangwechsel. Pinions MGU, das Getriebe und Motor in einem Gehäuse vereint, beherrscht seit Ende 2024 die Auto-Shift-Funktion. Zudem haben Valeo mit dem Antriebssystem Cyclee sowie der Sportartikeldiscounter Decathlon mit einem System des Start-ups E2 Drives ebenfalls neue Selbstschaltlösungen im Angebot, die in der kommenden Saison stärker auf den Markt drängen dürften.
Trend 3: Vernetzung
E-Bikes werden smarter und vernetzter. Treiber ist auch hier Bosch mit seiner Flow App, die immer neue Funktionen und Features bietet. Routenvorschläge, Bike-Finder oder ein Keyless-System sind nur einige aktuelle Beispiele. Mit RX Connect bietet Riese & Müller seit einigen Jahren eine eigene Konnektivitätslösung per Smartphone-App, die dank eines Ende 2024 veröffentlichen Updates auch Flow-App-Funktionen einbinden kann.
Ein ebenfalls smart vernetztes E-Bike ist das im Sommer vorgestellte Cargo-Bike Tarran T1 Pro. Dieses bietet als Anzeige- und Bedieneinheit einen 5,2 Zoll grossen Touchscreen, der auch Smartphone-Inhalte anzeigt. Integrierte Bluetooth-Lautsprecher erlauben das Hören von Streamingmusik. Dank GPS-Modul ist die Ortung möglich. Erschütterungen lösen eine Alarmfunktion aus, bei der Kameras sogar Videoaufnahmen starten. Ver- und entriegelt wird das Rad per App oder NFC-Schlüssel.

Trend 4: Mehr Sicherheit
Kommende Saison sorgen einige neue Features für mehr Sicherheit. Dazu gehören Blinker, die in der Schweiz seit 2017 an Velos erlaubt sind. Das Angebot an Zubehörlösungen wächst und damit auch die Zahl der mit Blinker ausgestatteten Modelle. E-Bikes erlauben dank Bordnetz dauerhaft zuverlässig arbeitende Blinkersysteme, für herkömmliche Velos gibt es akkubetriebene Lösungen.
Bosch hat mit Magura ein neues ABS-System entwickelt, welches sportliche und versierte E-MTB-Fahrer ansprechen soll, die bisher um ein Velo-ABS einen Bogen gemacht haben. Doch Bosch verspricht für das neue ABS Pro eine Regellogik, die selbst Weltcupfahrer schneller machen soll.
Trend 5: Grosse Cargo-Bikes
Seit einigen Jahren sind grosse Lastenvelos auf dem Vormarsch, die als Alternative zu Kleintransportern zum Beispiel von Paketdiensten eingesetzt werden. Das Angebot wächst kräftig weiter. Eine besonders gute Alternative zum Lieferwagen ist etwa das Bike von Vuf mit dem Valeo-Antrieb Cyclee. Der Mittelmotor mit integrierter Siebengang-Automatik leistet 130 Newtonmeter und nimmt damit steilen Anstiegen selbst bei hoher Beladung ihren Schrecken. Das Dreirad kann in einer 1500 Liter fassenden Ladebox bis zu 150 Kilogramm Gepäck schultern. Dank Riemenantrieb bleibt das System sauber und wartungsarm.
Weitere Highlights sind ein 1,2 kWh grosser Akku und ein bislang in der E-Bike-Branche einzigartiger Rückwärtsgang. Darüber hinaus bietet das Antriebssystem ein Schlüsselsystem via Handy, das eine automatische Sperrung des Antriebs aktiviert, sobald sich der Nutzer über zwei Meter vom E-Bike entfernt. Weitere Beispiele für neue und grosse Cargotypen sind das XCYC Pickup, Onomotion, der Sattelauflieger CityQm oder das Isicargo Zemmi.

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