Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Zürcher Kunststreit
Legt die Bührle-Stiftung ihre Verträge offen?

Emil Bührle in seiner Sammlung an der Zollikerstrasse, aufgenommen im Juni 1954.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

In die Debatte um die Herkunft der Kunstwerke aus der Sammlung Emil Bührle scheint Bewegung zu kommen. Der «SonntagsBlick» will herausgefunden haben, dass das Kunsthaus Zürich und die Bührle-Stiftung vereinbart haben, den bisher geheimen Leihvertrag offenzulegen. Dies berichtet die Zeitung unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen.

Demnach soll der Schritt Anfang nächsten Jahres erfolgen. Zudem werde der bisher geltende Vertrag durch einen anderen ersetzt, welchen die Parteien derzeit aushandeln würden. Der Vertrag soll dem Kunsthaus eine flexiblere Handhabe bei der Kuratierung der Werke ermöglichen. Es geht unter anderem um die Frage, wann die Bilder nicht mehr als integrale Sammlung gezeigt werden müssen, sondern in die Sammlung des Kunsthauses integriert werden können. Die Stiftung kommentierte die Nachricht nicht.

Die Sammlung Bührle, die seit diesem Herbst im neuen Erweiterungsbau des Kunsthauses zu sehen ist, steht schon lange in der Kritik. Nach Auffassung der Kritiker kann nicht ausgeschlossen werden, dass in der Sammlung Fluchtkunst zu finden ist, der Waffenhändler Bührle also Bilder von jüdischen Vorbesitzern erwarb, die in Notlagen zum Verkauf unter Wert gezwungen waren.

Parteien treten diese Woche vor die Medien

Die Kritik an der Bührle-Sammlung ist vielstimmig und richtet sich vor allem gegen das Kunsthaus Zürich. Die Forderungen gehen von einer Neuhängung der Bilder samt radikal kritischen Beschriftungen über einen Andachtsraum für Holocaustopfer bis hin zur Restitution aller Bilder, die Bührle jüdischen Vorbesitzern direkt oder indirekt abgekauft hat. Unter anderen die IG Transparenz Bührle-Kunsthaus und Jakob Tanner, Historiker und Ex-Bergier-Kommissions-Mitglied, verlangten die Offenlegung des Leihvertrags.

Das Kunsthaus Zürich und die Bührle-Stiftung werden diese Woche ihre Position darlegen. Sie haben eine Medienkonferenz am Mittwoch anberaumt.

jig