Kunst im öffentlichen Raum Neues Banksy-Kunstwerk taucht auf – und wird gleich abmontiert
In London dauerte es nur wenige Stunden, bis eine Installation des Künstlers wieder verschwand.
Im Süden Londons ist ein neues Werk von Street-Art-Künstler Banksy aufgetaucht – und wenige Stunden später wieder verschwunden. Die Installation, ein Stoppschild, an dem an Kampfdrohnen erinnernde Miniaturflugobjekte angebracht waren, wurde am Freitagmorgen im Viertel Peckham im Süden der britischen Metropole angebracht. Später wurden zwei Männer dabei gefilmt, wie sie die Installation abmontierten und einer von ihnen mit dem Werk davonrannte.
Gegen Mittag hatte Banksy selbst Bilder des Werks auf seinem Nutzerkonto im Online-Dienst Instagram veröffentlicht. Mit solchen Posts bekennt sich Banksy seit Jahren zur Urheberschaft seiner Werke. Einen Bezug oder Titel nannte Banksy zunächst nicht. Als möglich galt, dass der Künstler sich gegen den Einsatz von Drohnen zur gezielten Tötung von Personen stellte.
Die britische Nachrichtenagentur PA berichtete, nach ihren Informationen steckte Banksy selbst nicht hinter der Entfernung der Installation. Die Londoner Polizeibehörde Metropolitan Police gab an, keine Anzeigen zu dem Vorfall erhalten zu haben. Die örtlichen Behörden äusserten sich zunächst nicht dazu.
Bereits im Februar war ein neues Werk Banksys kurz nach dem Auftauchen entfernt worden: An einer Wand in Margate im Südosten Englands tauchte am Valentinstag zunächst das Bild «Valentine’s Day Mascara» auf, das offenbar häusliche Gewalt zeigt: Es zeigt eine im Stil der 1950er Jahre gekleidete Hausfrau mit einem geschwollenen Auge und einem fehlenden Zahn, die ihren Partner in eine echte, an der Häuserwand lehnende Gefriertruhe schiebt. Später wurde es von Menschen entfernt, die sich als Mitarbeiter der Stadtverwaltung ausgaben. Im September tauchte das Bild in der Ausstellung «The Art of Banksy» im Zentrum Londons wieder auf – wo es kostenlos besichtigt werden kann.
Banksy erregt mit seinen Kunstwerken immer wieder Aufsehen. Seine Werke sind zu Millionenbeträgen verkauft worden. Über die Identität von Banksy wird seit Jahren spekuliert, er selbst hält sich aus der Öffentlichkeit heraus. Im vergangenen November tauchte ein Interviewausschnitt aus dem Jahr 2003 auf, in dem er seinen Vornamen mit «Robbie» angibt.
AFP/nlu
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