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Der frühere Kriminalreporter Michael Connelly, Jahrgang 1956, hat inzwischen über dreissig Los-Angeles-Krimis geschrieben. Das Buch «Angels Flight» steht an dieser Stelle stellvertretend für das gesamte Ökosystem. Harry Bosch, der hier als Detective des Los Angeles Police Department (LAPD) auftritt, ist eine wundervoll moralische Hauptfigur. In späteren Romanen wird er suspendiert, pensioniert, wieder in den Dienst zurückgeholt, marginalisiert, von einem Rechtsanwalt als Privatermittler engagiert.

In «Angels Flight» hat Bosch einen Fall aufzuklären, in dessen Fokus ein Mord an einem schwarzen Bürgerrechtler steht, der das LAPD ständig kritisiert hat – mit gutem Grund. Es ist also kein Zufall, dass die Ermittlungen auch die eigenen Reihen betreffen, sehr genau beobachtet von Presse und Politik. Eine heikle Aufgabe also, und ich werde natürlich nicht verraten, wie die Geschichte ausgeht.

Plots sind in Krimis wichtig, so wie es im Fussball wichtig ist, Tore zu erzielen. Connellys Plots sind gut, seine Geschichten spannend. Aber was mich an diesen Romanen wirklich fasziniert, sind die Szenografien der Stadt, die Connelly beschreibt und die man durch die Lektüre kennen lernt, von ganz oben bis ganz unten, in einer sich permanent verändernden Zeit: Connelly lässt seine Helden älter werden, er stellt sie in jedem Buch in einen neuen Kontext des Molochs. Wer einen Connelly liest, will auch die anderen lesen (ich jedenfalls).

Handlungszusammenfassung: Bosch, der Moralist, muss sich behaupten. Das fällt ihm schwer. So richtig bei sich ist er nur, wenn er in seinem Haus hoch über der Stadt alte Jazzplatten spielt.

Der Soundtrack «Bosch» zur gleichnamigen Fernsehserie, die auf Connellys Storys basiert, ist eine grossartige Sammlung ewiger Jazztracks – falls Sie das mehr interessiert als ein alter weisser Mann auf Verbrecherjagd.