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Angriff auf Krim
Der Erfolg der Operation Krabbenfalle

Nach dem Einschlag ukrainischer Raketen: Rauch über dem Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim (22. September 2023).

Die Ukraine hat das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der besetzten Krim schwer beschädigt und mutmasslich führende Offiziere getötet. Nachdem die ukrainische Luftwaffe am Freitagmorgen offenbar von Kampfflugzeugen mehrere Marschflugkörper auf das Hauptquartier in Sewastopol am Schwarzen Meer abgeschossen hatte, zeigten Fotos und kurze Videos von Einwohnern nur Bilder von aufsteigendem Rauch über dem Gelände. Russlands Verteidigungsministerium bestätigte einen Angriff und behauptete, bei dem Angriff sei lediglich ein Soldat ums Leben gekommen.

Den ukrainischen Spezialeinheiten (SSO) zufolge soll im Hauptquartier der Schwarzmeerflotte ein Führungstreffen stattgefunden haben, von dem die Ukrainer erfahren hätten. Die SSO hätten darüber die ukrainische Luftwaffe informiert, die Angriffe geflogen habe, so die SSO. Als Resultat der Operation Krabbenfalle seien Dutzende russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Nikolaj Olewschtschuk, Chef der ukrainischen Luftwaffe, bestätigte den Einsatz. «Wir haben ja versprochen, was weiter kommen würde», spielte der Luftwaffenchef auf Ankündigungen an, denen zufolge die Ukraine Angriffe mit Raketen und Drohnen auf die besetzte Krim und Ziele in Russland verstärken werde. «Ich danke noch einmal den Piloten der Luftwaffe.»

General und Kommandeur offenbar verwundet

Vom englischen Fernsehsender Sky News und von der BBC zitierten ukrainischen Militärs zufolge setzte die Ukraine bei dem Angriff von England gelieferte Storm-Shadow-Marschflugkörper ein, die von Flugzeugen abgeschossen werden und eine Reichweite von gut 250 Kilometern haben. Die Ukraine hat London und Paris zugesagt, die Storm Shadow und baugleichen Scalp französischer Produktion nur gegen russische Ziele auf ihrem Territorium einzusetzen. Dazu zählt die besetzte Krim.

Dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, zufolge starben bei dem Angriff mindestens 9 russische Soldaten und 16 weitere wurden demnach verletzt. Budanow zufolge sollen der russische General Alexander Romantschuk, Kommandeur von in der Südukraine kämpfenden Einheiten, und der Stabschef der russischen Schwarzmeerflotte, Oleg Tsekow, schwer verwundet worden sein. Unklar sei das Schicksal von Admiral Wiktor Sokolow, dem Kommandeur der Schwarzmeerflotte.

Dass der ukrainische Angriff das russische Hauptquartier mindestens schwer beschädigte, wenn nicht vollständig zerstörte, belegen Satellitenaufnahmen des Dienstes Planet Labs vom 21. September, das das unbeschädigte Hauptquartier zeigt, und Aufnahmen vom 22. September: Die Aufnahmen belegen, dass das Gebäude offenbar an mindestens zwei Stellen von Raketen getroffen und teils zerstört wurde.

Aktuelle Angriffe auf Schiffsreparatur-Werft

Am Samstag setzte die Ukraine ihre Angriffe fort. Der Infodienst Krimskij Weter meldete Explosionen aus drei Bezirken der Krim. Lokalen Einwohnern zufolge wurde offenbar unter anderem die Schiffsreparatur-Werft Nr. 13 der Schwarzmeerflotte getroffen. Bereits am 13. September hatte die Ukraine in Sewastopol eine Werft angegriffen und dabei das Landungsschiff Minsk zerstört und das U-Boot Rostow-am-Don schwer beschädigt.

Auch Russland weitet seine Angriffe auf ukrainische Ziele aus. Am Freitag feuerte Moskau Dutzende Marschflugkörper, Raketen und Drohnen vor allem auf Objekte der ukrainischen Stromversorgung ab. Dem staatlichen Stromversorger Ukrenergo zufolge wurden Objekte im Westen und Zentrum der Ukraine, Energieobjekte in Riwne, Schitomir, Kiew, der Region Dnipropetrowsk und Charkiw beschädigt und führten zu Stromausfällen.

Von den oft Dutzenden auf die Ukraine zielenden Geschossen fängt die Ukraine seinem Luftwaffensprecher zufolge gut vier Fünftel ab – doch etliche treffen ihre Ziele. Mehr Luftabwehrsysteme sind ein ständiges Thema bei den Gesprächen der ukrainischen Führung mit westlichen Partnerländern.

In Washington erreichte Präsident Wolodimir Selenski bei seinem Besuch offenbar zumindest teilweise ein lang verfolgtes Ziel. Dem Fernsehsender NBC und der «Washington Post» sagten mehrere US-Offizielle, Präsident Joe Biden habe Selenski bei ihrem Gespräch im Weissen Haus eine begrenzte Zahl von ATACMS-Raketensystemen zugesagt: Diese Raketen übertreffen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern diejenige der von England und Frankreich gelieferten Storm-Shadow- respektive Scalp-Marschflugkörper noch und werden zudem nicht von Jagdflugzeugen, sondern von mobilen Fahrzeugen abgeschossen.