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Augmented Reality
Kommt die Apple-Brille schon diesen Frühling?

Verwirrliche Aussichten: Viele Fragen rund um Apples Brille sind noch offen.
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BotTalk

Prognosen sind schwierig. Vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Und noch schwieriger, wenn es um futuristische und von Technikfans herbeigesehnte Apple-Produkte geht. 

Wir erinnern uns an das Tohuwabohu um den iTV. Oder ein Apple-Auto. Oder schon seit Jahren die Brille. Nun berichtet selbst das Wirtschaftsportal Bloomberg, dass so eine Brille tatsächlich schon diesen Frühling kommen soll. Zeit für einen Realitycheck und ein paar Fragen.

Wirklich schon im Frühling?

Apple kann drei Sachen sehr gut geheim halten: Timing, Preise und Produktnamen. Sachen, die man nicht in Fabriken am anderen Ende der Welt herstellen lassen muss. Entsprechend vorsichtig muss man sein, wenn man Prognosen in diese Richtung macht. Dass nun aber selbst Bloomberg von Frühling spricht, verleiht der Sache mehr Gewicht als in den Jahren zuvor. Die Brille soll laut Bloomberg erst für 2019 geplant gewesen sein und dann Jahr für Jahr verschoben worden sein. Aktuell hätte Apple von vielen Teams Spezialisten abgezogen, um dafür zu sorgen, dass die Brille fertig wird.

Es sieht also ganz danach aus, als sei eine Ankündigung näher und realistischer als auch schon. Denkbar wäre, was das Timing angeht, ein Dreisprung: eine Ankündigung mit einem Event im Frühling. Im Sommer an der jährlichen Entwicklermesse folgen Tools für App-Entwickler, und in den Handel kommt die Brille dann im Herbst. Wir erinnern uns: Das erste iPhone und die erste Apple Watch wurden auch erst angekündigt und kamen erst Monate später in den Handel. 

Dennoch hinterlassen solche Gerüchte heftiges Stirnrunzeln. Die Konkurrenz ist bei den Brillen im Hintertreffen (nicht einmal das sonst immer voreilige Samsung kann mithalten). Einen Markt für ein solches Produkt gibt es noch nicht. Apple hätte also alle Zeit der Welt. 

Warum genau jetzt?

Damals bei der Apple Watch hat sich Apple unter anderem vom Druck der Investoren und Kunden zu einem verfrühten Start verleiten lassen. Die Uhr war noch nicht parat und wurde erst ein bis zwei Jahre später richtig gut. Dieses Mal hat Apple abgesehen von Gerüchten und Spekulationen keinen Druck. Im Gegenteil: Meta (ehemals Facebook) macht gerade vor, wie man mit Virtual-Reality-Brillen Milliarden verlieren kann. Das dürfte selbst die euphorischsten Investoren abschrecken. Nein, die Brille kommt nur im Frühling, wenn Apple bereit ist und sich sehr sicher fühlt. 

Was soll so eine Brille denn können?

Eine normale Brille mit Computerinformationen, wie damals Google Glass, wird es nicht werden. Dafür ist die Technik noch immer nicht parat. Wahrscheinlich. Erwartet wird viel mehr eine Art Skibrille, die vom Prinzip an Microsofts Hololens erinnert. Eine Brille, die reale Welt und digitale Welt vermischen kann. Also eine Mischung aus Virtual Reality und Augmented Reality.

Technisch dürfte Apple bestens in der Lage sein, ein solches Produkt zu entwickeln. Den eigenen ARM-Prozessoren dürfte dabei eine Schlüsselrolle zufallen. Solche Brillen brauchen enorme Rechenleistung und haben kaum Platz für Akkus – zudem sollten sie auch nicht zu heiss werden. Genau da trumpft Apples Chip-Abteilung seit Jahren gross auf.  

Wer will so was?

Das ist die alles entscheidende und verwirrlichste Frage, selbst für langjährige Branchenkenner. Schwieriger noch als die technischen Herausforderungen sind die inhaltlichen. Was will man mit so einer Brille? Wie gross die Unsicherheit ist, zeigt sich an den mannigfaltigen Spekulationen: ein Heimkino, eine Spielkonsole, ein Sitzungszimmer, ein Testlabor für künftige Technologien, ein Zubehör für Apples Hochleistungscomputer…

Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Doch wirklich packend erscheint kaum etwas. Hier wird Apples Marketingabteilung gefragt sein. Anders als ein iPhone oder ein iPad dürfte so eine Brille kein Selbstläufer werden. Zumal bereits von Preisen von mehreren Tausend Franken die Rede ist. Aber wie gesagt: Preise kann Apple auch sehr gut geheim halten.