AboKolumne Krogerus&TschäppelerKommt das Ende des Nine-to-five-Jobs?
Der Achtstundentag hat ausgedient, wir arbeiten – dank Laptop und Internet – immer und nie. Ist das ein Problem oder eine Chance?
Der Soziologe Max Weber war es, der die protestantische Ethik als idealen Nährboden für die Entstehung des Kapitalismus deutete: nicht ruhen, nicht reden, einfach leisten. Wer arbeitet, dient Gott. Der religiöse Überbau ist verschwunden, aber der Anreiz, viel zu arbeiten, ist geblieben. Aus der Idee der kontrollierten Lebensführung wurde die moderne Leistungsethik, die unser Verständnis von Arbeit bis heute prägt: Wer hart (und lange) arbeitet, und dabei die Klappe hält, ist etwas wert. «Gring abe u seckle.»