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Meinung

Kommentar zum Leid der Labortiere
Mäuse, die Leben retten, verdienen ein besseres Ende

«Hätten einen besonders hohen Standard verdient»: Labormaus bei der Betäubung.
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Chemotherapien, Insulin, Herzschrittmacher, Organtransplantationen: Die Errungenschaften, die wir Tierversuchen zu verdanken haben, retten Millionen von Leben. Es wäre falsch, die Experimente an sich infrage zu stellen. Es wäre aber genauso falsch, sich vom Fortschritt blenden zu lassen, wenn es um die Haltung der Labortiere geht. Denn diese ist zum Teil prekär.

Tiere, die für die Wissenschaft ihr Leben lassen, hätten eigentlich einen besonders hohen Standard verdient. Doch ausgerechnet bei ihnen sind die Verhältnisse problematisch, wie Recherchen zeigen. Labornager leben in kleinen kargen Käfigen. Deren Masse werden nicht etwa von den natürlichen Bedürfnissen der Tiere diktiert. Sondern ganz einfach von den wenigen internationalen Herstellern der Boxen.

Haben die Probanden ihren Dienst getan, so folgt oft ein verstörendes Ende: Sie werden mit CO₂ vergast. Das kann zwar Schmerzen und Panik verursachen. Aber es ist auch billiger, weil die Euthanasie gruppenweise erfolgen kann, statt jedes Tier einzeln zu betäuben und zu töten.

Zu Recht ist man hier stolz auf eigene Innovationen. Aber dann muss man auch in das Wohlergehen der Tiere investieren.

Die Beispiele zeigen klar: Es liegt nicht an den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Bessere Bedingungen scheitern ganz einfach an den Kosten, die durch die (meist öffentlichen) Forschungsinstitutionen zu tragen wären. Ein Armutszeugnis für den Forschungsstandort Schweiz. Zu Recht ist man hier stolz auf eigene Innovationen. Aber dann muss man auch in das Wohlergehen der Tiere investieren, die sie ermöglichen. Es braucht mehr Gelder für die Suche nach alternativen Tötungsmethoden. Und es braucht vor allem mehr Platz und Abwechslung für Labortiere.

Schliesslich braucht es aber auch generell eine Reduktion der belastenden Versuche. Der Bund gibt Millionen aus, um die Zahl der Experimente zu reduzieren. Trotzdem nehmen sie seit Jahren zu. Das darf, selbst bei allen Errungenschaften, nicht sein.