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Meinung

Kolumne «Kürzlich erschienen»
Wenn die Tarnung auffliegt, wird es gefährlich

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Der neue Kriminalroman «Tod eines Whistleblowers – der Fall Willi Lang» der Erlenbacher Autorin Heidi Affolter-Eijsten beginnt mit einem Schocker. Schauplatz ist der Zürichbergwald. Eine Passantin ruft ihren Hund, der in einem Gebüsch verschwunden ist. Als dieser einfach nicht zurückkehren will, macht sie sich auf die Suche nach ihm – und findet ihn neben der Leiche eines Mannes.

Auf einem Zettelchen im Mund des Toten steht «Verrat ist kurz, die Reue ist lang». Neben ihm liegt eine halbe abgeschnittene Zunge. Schnell wird klar: In diesem Krimi geht es um Mord, Verrat und Denunziantentum.

Autorin Heidi Affolter-Eijsten schreibt im Vorwort des Buches, dass sie in diese Geschichte, wie bereits in ihrem ersten Roman, eigene Erfahrungen aus ihrem Berufsleben als Anwältin einfliessen lasse. Ausserdem bezieht sie Stellung zu Whistleblowing. Offensichtlich hat sie damit schlechte Erfahrungen gemacht, schreibt sie doch, anonymes Whistleblowing hole schlicht das Schlechteste aus den Menschen heraus. Bewusst unterscheidet sie zwischen anonymem Whistleblowing und Menschen, die mit ihrem Namen zu gemachten Vorwürfen stehen. Sie warnt davor, dass für Betroffene die Unschuldsvermutung nicht gelte.

Umso spannender wird es für die Leserschaft deshalb, als im zweiten Kapitel des Buches, nach einem Szenenwechsel, der Whistleblower Willi Lang vorgestellt wird. Von der Dachluke seines Hauses am Zürichberg beobachtet er verschiedenste Nachbarinnen und Nachbarn.

Zu Beginn der Handlung fällt Lang in seinem Quartier kaum auf, dennoch bahnt sich ein Konflikt an. Zuerst geht es um eine tote Katze, die in einem Garten am Zürichberg gefunden werden. Dann wird ein Nachbar denunziert, der einen Wintergarten ohne Bewilligung gebaut hat. Wie sich zeigt, steckt dahinter Willi Lang.

«Der Neid ist überall», sagt Affolter-Eijsten. Ihre Geschichte fesselt die Leserschaft mit einem langen Spannungsaufbau. Je mehr die Tarnung des Whistleblowers auffliegt, desto gefährlicher wird es für ihn. Sicherlich macht man sich während der Lektüre Gedanken zu einem allgegenwärtigen Zeitphänomen.

«Tod eines Whistleblowers – Der Fall Willi Lang» von Heidi Affolter-Eijsten. ISBN 978-3-907339-45-9, erschienen beim Edition-Königstuhl-Verlag, 184 Seiten. Erhältlich in allen herkömmlichen Buchhandlungen für circa 26 Franken.