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Schweizer Slalom-Sieg
Yule erlöst sich – und eine Stange sorgt für grossen Wirbel

Glücklich und erleichtert im Ziel: Es ist Yules erstes Triumph seit fast drei Jahren und dem Sieg in Kitzbühel.
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Es gab eine Zeit, da schienen Daniel Yule die Siege nur so zuzufliegen. Drei Triumphe in vier Rennen, in Madonna di Campiglio, Adelboden, Kitzbühel – es war ein wunderbarer Januar für den Walliser 2020.

Weiter weg hätte dieser im folgenden Winter nicht sein können, Yule landete hart und in den Ranglistenregionen fern der Top 10. An diesem Donnerstagabend nun steht Daniel Yule im Zielraum von Madonna di Campiglio und schreit in den Nachthimmel. Es ist ein Schrei der Erlösung. Ganz oben steht der 29-Jährige wieder einmal, zum ersten Mal seit Kitzbühel 2020. «Ich hatte eine schwierige Zeit», sagt Yule in die Fernsehkamera, «wieder zuoberst zu stehen, ist wunderschön.»

Der steile Kurs in Norditalien liegt ihm wie kein anderer. Es ist bereits sein dritter Triumph beim Traditionsrennen. «Ich habe hier einfach ein gutes Gefühl, die Leute sind so nett, bei Nacht zu fahren gefällt mir, und der Hang ist brutal schön.» Für das Schweizer Team mit den grossen Ambitionen und Qualitäten ist es überhaupt eine Erlösung. Yule ist der erste seiner Mannschaft, der einen Slalom gewinnt seit Ramon Zenhäusern vor zwei Jahren in Alta Badia.

Als Yule mit acht Hundertsteln Vorsprung auf Henrik Kristoffersen ins Ziel kommt, stehen noch drei Fahrer oben. Linus Strasser verpasst die Zeit des Schweizers. Loïc Meillard, nach vorzüglicher Fahrt im ersten Lauf als Zweitletzter am Start, fädelt bei der Einfahrt in den Steilhang ein. Und so kann nur noch Lucas Braathen Yule am Sieg hindern. Doch dieser ist auch für den Sieger des ersten Slaloms in Val-d’Isère zu schnell.

Strolz darf nicht noch einmal fahren

Weniger standfest als Yule am Hang von Madonna sind die Stangen. Eigentlich sind diese fest verankert, doch sie fliegen den Slalomfahrern wegen gebrochener Schrauben teils um die Ohren. Die meisten behindert das nicht, Johannes Strolz aber kommt eine so richtig in die Quere. Als Sechster des ersten Laufs plant der Österreicher den Angriff auf das Podest – er wird jäh gestoppt. Eine rote Stange löst sich, rutscht ihm unter die Ski und Strolz darauf aus. Obwohl er sich noch einmal zum Start begibt, kriegt er keinen zweiten Versuch. So ändert sich nichts mehr am Podest, gewinnt Yule vor Kristoffersen und Linus Strasser.

Einen Auftritt der starken Sorte hat auch Luca Aerni. Bei manch einem Tor lässt der Kombinationsweltmeister von 2017 erahnen, weshalb er hier vor fünf Jahren für das Schweizer Slalomteam einen Bann brechen konnte. Als er 2017 in Madonna di Campiglio knapp hinter Marcel Hirscher Zweiter wurde, war das der erste Podestplatz für einen Slalomfahrer von Swiss-Ski nach fast acht Jahren und Silvan Zurbriggen. Nun gelingt Aerni erneut ein starker zweiter Lauf, der ihn vom 22. auf den 11. Rang nach vorne bringt. Seine simple Erklärung gegenüber SRF: «Ich war lockerer auf den Füssen als auch schon, so wird alles einfacher.»

Zenhäusern sucht weiter seine Form

Ramon Zenhäusern ist direkt vor Aerni gestartet. Doch der Walliser ist im Gegensatz zu seinem Kollegen weiter auf der Suche nach seiner Form von einst, die ihn etwa in Kranjska Gora 2019 einen Traumlauf zeigen liess. In höchste Höhen katapultierte sich Zenhäusern damals, als er mit über einer Sekunde Vorsprung auf die Slalom-Grössen Kristoffersen und Hirscher gewann.

2022 spannen die einstigen erbitterten Rivalen aus Norwegen und Österreicher zusammen, stattet der achtfache Gesamtweltcupsieger den noch aktiven Kristoffersen mit seiner eigenen Skimarke aus. Sie sind damit erfolgreich unterwegs, wie sich auch in Madonna zeigt. Zenhäusern dagegen muss sich mit Platz 21 zufrieden geben.

Marc Rochat lag als 18. des ersten Laufs noch vor Zenhäusern und Aerni. Wie so oft erreicht der Waadtländer aber in langsamer Fahrt und mit Touristenschwüngen das Ziel, weil er bei einem Tor eingefädelt hat.

Auch der erste Schweizer im 2. Lauf ist unzufrieden, verwirft im Ziel erst einmal die Hände. Noel von Grünigen, Sohn von Ski-Legende Michael von Grünigen, startete mit seinen 27 Jahren zum fünften Mal in seiner Weltcup-Karriere zu einem zweiten Lauf. Er kann die gute Ausgangslage, die ihm Zwischenrang 28 eingebracht hat, nicht nutzen. Die Piste, die bei seiner Fahrt noch kaum Furchen aufweist, hat für ihn auch so eine Tücke zu viel. Von Grünigen hat Glück, dass er im Rennen bleibt, als er bei einem Tor ausrutscht. Mit Platz 26 holt der Berner immerhin zum dritten Mal überhaupt Weltcup-Punkte.

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