«Spirale zur Abscheulichkeit»Schauspieler Teichtmeister wegen Kinderpornografie verurteilt – ins Gefängnis muss er aber nicht
Der österreichische Schauspieler Florian Teichtmeister hat tausende verbotene pornografische Bilder gesammelt und Missbrauchsfantasien dazu verfasst. Dafür wurde er jetzt verurteilt.
Wegen des Besitzes und der Herstellung kinderpornografischen Materials ist der österreichische Schauspieler Florian Teichtmeister zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 43-Jährige hatte sich bei dem Prozess am Dienstag in Wien zuvor schuldig bekannt. Alle Vorwürfe seien richtig, sagte er. «Niemand wusste von all dem.»
Teichtmeister ist unter anderem durch den Film «Corsage» über die österreichische Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn – kurz Sisi – bekannt geworden, in dem er Kaiser Franz Josef spielt.
Die Staatsanwaltschaft warf dem Schauspieler konkret vor, sich zwischen Februar 2008 und August 2021 online rund 76.000 Dateien mit Darstellungen von Kindesmissbrauch besorgt und diese teilweise bearbeitet und so neues Material geschaffen zu haben. Einige der Opfer waren offensichtlich jünger als 14 Jahre.
Laut Gesetz drohten dem 43-Jährigen angesichts der Vorwürfe bis zu drei Jahre Haft.
«Von Kokainsucht getrieben»
Teichtmeister beschrieb seine Neigungen und Handlungen vor Gericht als Eskalationsprozess. Die missbrauchten Kinder, die er sich angesehen habe, seien immer jünger geworden. Zuletzt habe er seine Fantasien von Vergewaltigung und Bestrafung schriftlich festgehalten. «Es ist auf jeden Fall der letzte Schritt in einer zunehmenden Spirale zur Abscheulichkeit», sagte er über diese Texte.
Die Ermittlungen kamen ins Gang, nachdem Teichtmeisters damalige Freundin vor zwei Jahren die Polizei einschaltete. Laut der Anklage hat Teichtmeister über mehr als 13 Jahre rund 76 000 Dateien im Internet erworben, von denen etwa 47 500 Kinder unter 14 Jahren zeigen. Teichtmeisters Anwalt stimmte der Staatsanwalt zu, dass sein Klient pädophile und sadistische Züge habe. Teichtmeister sei von Pornografie- und Kokain-Sucht getrieben gewesen, jetzt aber in Behandlung.
Der Prozess wurde von einer kleinen Demonstration begleitet. Unter dem Motto «Hände weg von unseren Kindern» versammelten sich einige Dutzend Menschen mit einer Galgen-Attrappe in der Nähe des Gerichts.
SDA/lop
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