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Dekret unterzeichnet
Trump ordnet Veröffentlichung aller Akten zum Kennedy-Mord an

US-Präsident im Oval Office, unterschreibt Verordnung zur Freigabe von Akten über JFK, RFK und MLK am 23. Januar 2025.
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US-Präsident Donald Trump hat die Freigabe der letzten unter Geheimhaltung stehenden Dokumente über die Ermordung des damaligen US-Staatschefs John F. Kennedy vor sechs Jahrzehnten angeordnet. «Das ist eine grosse Sache, was? Viele Menschen haben seit Jahren, seit Jahrzehnten darauf gewartet», sagte Trump am Donnerstag, als er ein entsprechendes Dekret unterzeichnete. «Alles wird enthüllt werden.» Ebenfalls freigegeben werden damit Unterlagen über die Ermordungen von John F. Kennedys jüngerem Bruder Robert F. Kennedy und des Bürgerrechtlers Martin Luther King.

Trump wies den Geheimdienstkoordinator und Justizminister an, ihm innerhalb von 15 Tagen einen Plan für die vollständige Veröffentlichung der Dokumente zum Tod von Präsident Kennedy vorzulegen. Im Fall von Senator Kennedy und King sind dafür 45 Tage vorgesehen.

Den von ihm bei der Unterzeichnung genutzten Stift gab Trump einem Beschäftigten mit der Anweisung, das Schreibgerät an Robert F. Kennedy Jr. weiterzugeben. Dieser ist der Sohn des des früheren Justizministers und Präsidentschaftsbewerbers Robert F. Kennedy sowie der Neffe von John F. Kennedy – und Trumps Kandidat für das Amt des Gesundheitsministers.

Trumps Anordnung sieht die «vollständige und uneingeschränkte Freigabe» der Akten zu John F. Kennedys Ermordung vor, also auch ohne die Schwärzungen, die er noch bei einer Freigabe 2017 in seiner ersten Amtszeit akzeptierte. «Es ist im nationalen Interesse, endlich alle Aufzeichnungen in Zusammenhang mit diesen Ermordungen unverzüglich freizugeben», hiess es.

Um Attentat ranken Verschwörungstheorien

Kennedy war am 22. November 1963 im texanischen Dallas bei einer Fahrt im offenen Wagen von Schüssen tödlich getroffen worden. Eine offizielle Untersuchung war nach Kennedys Tod zu dem Ergebnis gekommen, dass der 46-jährige US-Demokrat von dem Einzeltäter Oswald erschossen wurde, der wiederum zwei Tage später von dem Nachtclub-Besitzer Jack Ruby getötet wurde.

John F. Kennedy und Jacqueline Kennedy kommen am Love Field in Dallas an, umgeben von einer Menschenmenge, November 1963.

Über all die Jahre haben sich etliche Verschwörungstheorien gehalten – etwa die These, dass der Kennedy-Nachfolger Lyndon B. Johnson in Verbindung mit der CIA die Strippen bei dem Attentat gezogen habe oder Kuba darin verwickelt gewesen sei. Trumps Schritt ist auch eine Geste an Robert F. Kennedy Jr., der selbst einer der bekanntesten Unterstützer solcher Theorien ist.

1968, fünf Jahre nach dem Attentat auf «JFK», fiel auch Robert F. Kennedy einem Attentat zum Opfer: Er wurde in der Nacht zum 5. Juni 1968 in Los Angeles niedergeschossen und erlag einen Tag später seinen Verletzungen. Zu diesem Zeitpunkt war er aussichtsreicher Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei und auch auf den Wahlsieg.

Kinder von Martin Luther King haben Zweifel

Im Dezember 2022 hatte der damalige Präsident Joe Biden tausende weitere Geheimdokumente zu dem Fall «JFK» freigegeben, dem US-Nationalarchiv zufolge waren damit 97 Prozent der Unterlagen veröffentlicht. Biden erklärte damals, eine «begrenzte» Zahl von Dokumenten werde weiterhin unter Verschluss bleiben. Dies sei nötig, um «Schaden für die militärische Verteidigung, Geheimdienstoperationen, Polizeiarbeit oder Aussenpolitik» zu verhindern. Trump selbst hatte in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 in sieben Tranchen mehr als 53.000 Dokumente freigeben lassen.

Der Pastor und Bürgerrechtler Martin Luther King war am 4. April 1968 in Memphis ermordet worden. James Earl Ray war wegen der Ermordung verurteilt worden und starb 1998 im Gefängnis – doch Kings Kinder hatten in der Vergangenheit Zweifel geäussert, ob Ray wirklich der Täter war.

oer/

AFP/chk