Super LeagueFCZ fügt Lugano dank Kramer-Treffer erste Niederlage zu
Dank eines Treffers von Kramer gewinnt der FC Zürich im Tessin mit 0:1. Es ist dies Luganos erste Pleite seit 15 Heimspielen und Zürichs erster Liga-Sieg im Cornaredo seit 20 Jahren.
Innert 30 Sekunden wurde Blaz Kramer vom Versager zum Helden, es war knapp eine Stunde gespielt: Zuerst schoss der Slowene, der kurz vor der Pause für den am Oberschenkel verletzten Benjamin Kololli eingewechselt worden war, aus weniger als zwei Metern Noam Baumann an - klarere Torchancen gibt es im Prinzip nicht. Kurz darauf wurde er steil lanciert, schoss direkt und fand die Lücke zwischen den Beinen des Lugano-Goalies. Dieser sah dabei nicht optimal aus, verhinderte aber kurz darauf den Doppelschlag durch Jungtalent Wilfried Gnonto und zeichnete sich auch gegen Ousmane Doumbia aus.
Der FC Zürich hätte zu diesem Zeitpunkt einen höheren Vorsprung verdient. Erstens, weil er hinten solid spielte, und zweitens, weil der FC Lugano immer mehr das Kraftdefizit spürte. Die «Bianconeri» mussten auf vier positiv auf Covid-19 getestete Spieler verzichten, und weil auch der Rest des Teams in den letzten Tagen nur ohne Körpereinsatz hatte trainieren dürfen, in einer «Quarantäne light», fehlte die Energie.
Lugano erst am Schluss gefährlich - drei Serien gingen zu Ende
Massimo Rizzo hatte am Samstag prophezeit, es werde wohl wenige Torchancen geben im Duell gegen Lugano. Dass es aber so wenige sein würden wie in der ersten Halbzeit im Cornaredo, hätte auch der FCZ-Trainer kaum ahnen können. Brecher musste bei keinem einzigen Abschluss eines Luganesen eingreifen, und auch sein Pendant Baumann musste sich nur einmal richtig lang machen, bei einem Schuss von Aiyegun Tosin. Alles andere als ein 0:0 wäre ein falsches Pausenresultat gewesen.
In der Schlussphase wurde es für Yanick Brecher doch noch einige Male gefährlich: Beiden Versuchen von Einwechselspieler Joaquin Ardaiz fehlte es aber an der letzten Entschlossenheit, und gegen Kevin Monzialo reagierte er reflexschnell.
Somit beenden die Zürcher gleich drei Serien: Erstens entführen sie erstmals seit dem 11. März 2001 alle Punkte aus dem Cornaredo, zweitens verliert Lugano erstmals seit November 2019 wieder zuhause und meisterschaftsübergreifend erstmals wieder nach 16 Partien und seit dem 5. Juli. (mke)
Lugano – Zürich 0:1 (0:0)
5 Zuschauer. – SR Schärer. – Tor: 58. Kramer (Domgjoni) 0:1.
Lugano: Baumann; Kecskes, Maric, Facchinetti; Lavanchy, Lovric, Custodio, Guidotti (89. Oss), Guerrero (71. Monzialo); Odgaard (71. Ardaiz) ; Lungoyi (46. Bottani).
Zürich: Brecher; Wallner, Sobiech, Nathan, Aliti; Domgjoni, Doumbia; Gnonto (82. Rohner), Marchesano, Kololli (35. Kramer); Tosin (93. Winter).
Bemerkungen: Lugano ohne Gerndt (gesperrt), Sabbatini (verletzt), Covilo, Daprelà und Macek (krank). Zürich ohne Britto, Omeragic (verletzt) und Janjicic (krank). 35. Kololli verletzt ausgeschieden. Verwarnungen: 63. Lovric (Foul). 76. Marchesano (Foul). 84. Rohner (Foul). 91. Lavanchy (Foul).
Rangliste: 1. Young Boys 21. 2. Basel 19. 3. St. Gallen 18. 4. Zürich 17. 5. Lugano 16. 6. Servette 14. 7. Luzern 12. 8. Lausanne-Sport 12. 9. Sion 7. 10. Vaduz 6.
Lugano
Zürich
Gnonto scheitert
Die erste auffällige Aktion des 17-Jährigen. Gnonto zieht ab und scheitert mit seinem halbhohen Schuss an Baumann.
Tor für den FC Zürich!
Nur Sekunden später macht es der slowenische Stürmer um Welten besser. Steilpass von Domgjoni und dann netzt Kramer in Torjägermanier ein. Verdientes 0:1.
Kramer vergibt sicheres Tor
Jetzt müsste es definitiv 0:1 stehen auf der Anzeigetafel. Ein abgelenkter Ball landet bei Stürmer Blaz Kramer, der aus sehr kurzer Distanz Goalie Baumann anschiesst.
Lugano fehlt Durchschlagskraft
Bei Lugano passt vorne noch nicht viel zusammen. Odgaard bekommt fast keine brauchbaren Bälle, Bottani brachte immerhin etwas Dynamik herein. Natürlich schmerzt die Absenz des schwedischen Scorer Gerndt.
Defensiven lassen wenig zu
Es bleibt dabei, dass nur sehr selten absolute Topchancen zu verzeichnen sind. Die beiden Abwehrreihen agieren sehr stabil und solid, lassen so gut wie nichts anbrennen.
Distanzschuss Tosin
Weiterer Versuch des Nigerianers, der die bislang beste Chance verzeichnete. Der Schuss geht dieses Mal aber klarer am Tor vorbei.
Brecher kaum beschäftigt
FCZ-Goalie Brecher erlebt bisher einen geruhsamen Sonntagabend. Soeben pflückt er eine Flanke des Eingewechselten Bottani herunter, sichere Beute.
Baumann vor Kramer
Nach einer gefährlichen Hereingabe von Tosin kommt es zum Eckball für den FCZ. Beim Corner spitzelt Baumann den Ball noch kurz vor dem hochgestiegenen Kramer weg.
Erster Wechsel bei Lugano: Für den auffälligen Lungoyi kommt Bottani in die Partie, immerhin bester Torschütze der Tessiner.
Weiter geht es im Cornaredo.
Pausenfazit
Zwei defensiv sehr solide Mannschaften halten sich bislang die Waage und lassen fast nichts zu. Der FCZ hätte sich die Führung trotzdem mehr verdient aufgrund der besseren und viel häufigeren Offensivaktionen. Lugano als effizienteste Mannschaft der Super League braucht allerdings nicht viele Möglichkeiten. Von den beiden Jungstars Odgaard und Gnonto war noch nicht viel zu sehen, auffällig beim FCZ war Tosin, der immer wieder gesucht wird. Bald geht es weiter.
Pause in Lugano. 0:0 steht es.
Kopfball Marchesano
Flanke von rechts in den Strafraum und dann hat Marchesano in der Nachspielzeit der ersten Hälfte noch eine Top-Gelegenheit. Per Kopf verpasst er knapp die Führung.
Lungoyi Chance
Der junge Stürmer Christopher Lungoyi, schweiz-kongolesischer Doppelbürger, bleibt der auffälligste Mann bei den Tessinern. Er vernascht sämtliche Gegenspieler, sein Schuss wird dann noch entscheidend abgelenkt. Schlussendlich ungefährlich.
Kopfballchance Sobiech
Freistoss Marchesano und erneut ist es Lasse Sobiech der hochsteigt. Der Kopfball geht aber meterweit drüber.
FCZ erhöht den Druck
Über mehrere Minuten können sich die Zürcher am Lugano-Strafraum festsetzen. Am Ende gibt es jedoch kein Ertrag. Kein Durchkommen gegen die gut massierte Fünfer-Abwehr der Bianconeri.
Ausgeglichenes Spiel
Ein weitgehend ausgeglichenes Duell erleben wir im Cornaredo. Der FCZ scheint im Angriff etwas dynamischer und prägnanter, Lugano ist da noch etwas zurückhaltend.
Verletzungsbedingter Tausch beim FCZ: Aber nicht Nathan, sondern Kololli muss raus. Für ihn kommt Stürmer Kramer.
Heimstarker FC Lugano
Seit sagenhaften 15 Heimspielen ist Lugano im Cornaredo unbezwungen. Auch diese Hürde gilt es für den FC Zürich zu meistern. Heute vielleicht die beste Chance, nachdem die Tessiner zuletzt in Quarantäne waren.
Nathan weiter dabei
Nathan beisst auf die Zähne und macht weiter. Ungemein wichtig, vor allem nach dem zusätzlichen Ausfall von Omeragic.
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