Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Corona-Fallzahlen sinken
Kantone wollen schnell lockern

Soll nach Ansicht der Kantone möglichst schnell wieder möglich werden: Ein gemütliches Essen im Innern eines Restaurants mit entsprechenden Schutzmassnahmen. 
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Bei Fallzahlen, Hospitalisierung und der Belegung der IPS-Betten zeige sich eine langsame Entspannung, sagt Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) an der Pressekonferenz vom Mittwoch: «Die Öffnungen haben bislang noch keine negativen Auswirkungen gezeigt.» Das dürfte den Druck auf den Bundesrat erhöhen, weitere Lockerungen schnell einzuleiten. Bisher betonte die Regierung, nächste Öffnungsschritte seien erst auf den 26. Mai denkbar. Auch die Kantone drängen aufs Tempo, wie die Konsultation des Bundesrates zu seinem 3-Phasen-Modell zeigt.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

«Wenn die Öffnungsschritte zu zaghaft erfolgen, wird die Akzeptanz auch für notwendige Massnahmen abnehmen», warnt etwa die Glarner Regierung eindringlich. Deshalb sollen bereits jetzt, in der laufenden ersten Phase, Lockerungen vorgenommen werden können. So plädiert Glarus etwa dafür, dass die Anzahl Teilnehmer für private Veranstaltungen im Freien und für kommerzielle Veranstaltungen im Freien und im Innern deutlich erhöht werden soll. Essen und Trinken soll auch im Innenbereich von Restaurants wieder erlaubt werden.

Ja zu drei Phasen, nein zum Tempo

Bis am Mittwoch, 5. Mai, konnten sich Kantone und Verbände zur neuen Öffnungsstrategie des Bundesrates äussern. Mit einem 3-Phasen-Modell will die Regierung die Restriktionen schrittweise bis Ende Juli auflösen – sofern dies die Lage und der Impffortschritt erlauben.

Zwar begrüssen die meisten Kantone grundsätzlich den Abbau der Restriktionen in drei Phasen. Doch vielen gehen die einzelnen Schritte zu wenig weit und erfolgen zu zögerlich. So verlangt etwa St. Gallen wie Glarus, dass die Innenbereiche von Gastronomiebetrieben gegen Ende Mai geöffnet werden. Der Kanton Luzern geht noch weiter und fordert, Öffnungsschritte auch dann zu prüfen, wenn die relevanten Richtwerte leicht ansteigen und sich die Lieferung weiterer Impfdosen verzögern würden. Gesundheitsdirektor Guido Graf versichert: «Wir verimpfen alles, was wir bekommen, und das die ganze Woche, wenn nötig auch in der Nacht.»

Einzelne Kantone wie Zug oder Bern mahnen eher zur Vorsicht. Allerdings sagt Bern, dass sie grössere Öffnungs-, aber auch Verschärfungsschritte gegenüber einem Vorgehen mit zahlreichen kleinen Schritten vorziehen würden.

Vollständige Öffnung der Gastronomie

Fundamentalkritik kommt einzig vom Gewerbeverband, der das 3-Phasen-Modell des Bundesrates in Bausch und Bogen ablehnt und bereits auf Mitte Mai die vollständige Öffnung der Gastronomie fordert. In der Romandie tönt es in den gleichen Kreisen etwas gemässigter: Der Westschweizer Arbeitgeberverband Centre Patronal erachtet den längerfristigen Zeitplan als «überfällig». «Bei den definierten Zeitintervallen zwischen den Phasen und der ihnen innewohnenden Logik sehen wir jedoch erhebliches Verbesserungspotenzial», schreibt das Centre Patronal in einer Medienmitteilung.

Tatsächlich kritisieren auch die Kantone die Öffnungslogik: Zum Beispiel, dass der Bundesrat an der Reproduktionszahl als Richtwert festhalten will. Dieser sei untauglich, urteilt etwa der Kanton Bern, man würde sich besser an der Auslastung der IPS-Betten orientieren.

Wie weiter mit den Grossveranstaltungen?

Es ist vorgesehen, dass der Bundesrat am Mittwoch, 12. Mai, entscheidet, wie er mit dem 3-Phasen-Modell weiter verfährt. Bis dann wird auch die Konsultation zu den Grossveranstaltungen (sie dauert bis zum 10. Mai) abgeschlossen sein.

Die Stellungnahmen der Kantone dazu liegen noch nicht vor, aber der Vorstand der Gesundheitsdirektoren äusserte sich am Mittwoch. Und er mahnt zur Vorsicht. Dass bereits jetzt klar definierte Grossveranstaltungen in Bezug auf Etappen und Grössenverhältnisse (Pilotversuche im Juni, Grossveranstaltungen bis 3000 im Juli und August, Grossveranstaltungen bis 10’000 ab September) mit fixen Terminen festgehalten werden, sei «sehr ambitioniert». Der Vorstand regt an, dass die effektive Impfrate in der Bevölkerung bei der Bewilligung von Grossanlässen zu berücksichtigen sei.